Hallo,
Verzeiht wenn das nachstehend Ausgeführte etwas grob erscheint aber ich bin frustriert und muss es einfach mal loswerden :
Nun, warum erhält ein "Langstrafer" keine Entlassungsvorbereitung - obwohl in der Zeitung etwas anderes steht ?
Es liegt einfach daran, dass das was in der Zeitung steht Staatspropaganda ist, die mit der Realität des Alltages nicht das Geringste zu tun hat .
Wer schaut hinter die Gitter , ob dort auch wirklich das Grundgesetz eingehalten wird ?
Wer interessiert sich dafür, wie die Gefangenen behandelt werden oder ob z.B. das Trinkwasser verseucht ist ?
NIEMAND !
Und :
Besichtigungen in der Anstalt sind "gemanaged" so dass nur das zu sehen ist, was gesehen werden soll .
Hilfsvereine erhalten nur selten Zutritt und wenn dann ebenfalls nur zu "aufgehübschten" Bereichen (Hab da langjährige Erfahrung) .
Viele der Hilfvereine sind ohnehin nur "Pseudo" ...
Und:
Nur die wenigsten Gefangenen erhalten Lockerungsmassnahmen , und dies auch nur um "Statistik zu betreiben" .
Die Vergabe von Ausgang erfolgt nach dem "Du gefällst mir - Prinzip" und ist völlig von der Willkür und dem Gusto des Gruppenleiters abhängig .
Denunzianten und Lakaien werden natürlich bevorzugt .
(Siehe Olli, der nun auch seit einer Woche allen anderen Bürgern aus der Presse bekannte 3 fach Mörder und Serienvergewaltiger [ich kenne ihn] )
Zudem :
Die Entlassung in die Obdachlosigkeit ist Standart - und muss auch genau so sein, damit das System überhaupt überleben und fortbestehen kann .
Gefangene die Resozialisiert werden würden nicht zurück kommen - die Folge sind fehlende Staatszuschüsse und arbeitslose Beamte .
Der Strafvollzug ist ein Milliardengeschäft, pro Gefangenen gibt es pauschal 80 Euro am Tag - keine Zelle sollte also leer stehen und in der Tat, um dies zu verhindern sperrt man neuerdings "Schwarzfahrer" und alle anderen , die da arm und ärmer sind ein .
In meinem eigenen Fall war übrigens mein (bekanntes) Engagement für die Rechte meiner Mitgefangenen schuld daran, dass ich nicht nur keine Lockerungen und Entlassungsvorbereitung erhalten habe, sondern auch daran, dass ich seelisch und in "nächtliche Überfällen" körperlich schwer misshandelt wurde .
Sonderstrafen ala "Schau deiner Familie aus der Ferne bei Sterben zu" oder "Kein Arzt im Notfall" bzw. "Isolationshaft für Systemkritik" sind für gefangene Menschen wie mich die Regel - um sie zu brechen...
Ich hab in meiner Haftzeit unzählige Menschen sterben sehen, ebenso, wie z.B. 8 Beamte auf einen geistig Behinderten (!) einprügelten , so dass dessen Blut schliesslich an der Decke klebte ...
Warum gibt es seit 2008 keine Information mehr über die Todesrate im deutschen Strafvollzug ?
Weil der Prozentsatz zu hoch geworden ist .
Wer etwas über die Realität des Vollzuges wissen möchte, sollte sich einfach mal die letzten Jahrgänge der Gefangenen-Zeitschrift "der Lichtblick" durch lesen... (Ist aber zensiert auch wenn "unzensiert" drauf steht)
Wie gesagt, ich bin da schwer traumatisiert und kann hier aus Platzmangel noch nicht einmal Skizzieren, was Alltag und Realität in deutschen Kerkern ist .
Nur einen Denkanstoss für die perfide Systematik kann ich geben :
Früher hiess es Sklaverei...
Der Begriff war schnell verpönt, also wurde ein Euphemismus geschaffen :
Zwangsarbeit ...
Historisch belastet war auch dieser Terminus schnell auszuwechseln :
Arbeitspflicht nennt man es Heute .
Dabei ist und bleibt es, was es ist .
Das selbe gilt für :
Verließ, Kerker, Zelle, Haftraum..
Zuchthaus, Gefängnis, Strafvollzugsanstalt ...
Auch "Arbeiten macht Frei" gibt es noch, heute ist es der auf § 43 StVollzG folgende § 62 ...
Wer es noch genauer wissen will - sobald ich Kapazität dafür habe lade ich mal ein paar (über Jahre heimlich gedrehte) Videos über die Realität und Misssstände im "Strafvollzug" bei Youtube hoch und veröffentliche hier auch den Link dazu ...
Wie ich bereits erwähnte, wollte ich all das nach meiner Entlassung vergessen und mich so schnell wie möglich selbstständig machen .
Leider funktioniert das nicht, obwohl ich bereits einen unterzeichneten Vertrag mit einem Investor hatte : Als Obdachloser sind die Möglichkeiten
beschränkt ...
Eine Wohnung erhalte ich nicht, obwohl hier in meiner Stadt hunderte Wohnungen frei stehen ; Sie werden aber nicht an mich vermietet... an andere Minderheiten jedoch schon ...
Die Stadt hält 51% Anteile der Haupt-Wohnungsgesellschaft - die im übrigen auch die Obdachlosenunterkunft bereit stellt ...
Für diese erhält sie mehr Geld, als wenn sie mir eine Wohnung vermietet .
Wenn man dann auch noch bemerkt, dass Abrechnungsbetrug im Spiel ist und für Menschen gezahlt wird die hier gar nicht wohnen, ist wohl klar, was hier tatsächlich läuft...
Kleidung habe ich mir vor Monaten vom Bekleidungsgeld gekauft - nach einem Waldspaziergang ging der erste Stein durch die Sohle meiner Schuhe und nun saugen sie sich an jeder Pfütze voll ...
Ich kaufe schon in second Hand Läden - aber wirklich haltbar ist die Qualität offensichtlich nicht und ich habe jetzt auch kein Geld mehr für neue Schuhe so dass ich die Unterkunft nicht verlasse wenn es draussen Nass ist.
Mein Fallmanager beim Jobcenter versteht diese Missstände ebenso wenig - er hilft wo er kann doch es passiert einfach nicht wirklich etwas .
Es gibt keinen Rechtsanspruch auf Wohnungen sagt er .
Und nun :
Ich lebe hier aus Kisten und Tüten - die voller Werkzeuge und Material zum Basteln meiner (Tech-) Erfindungen sind ...
Etwas zustande bekomme ich ohne Hilfe oder Mittel aber nicht .
Und (wegen.der Frage) :
Meine Mutter ist an Streukrebs erkrankt - und sie ist mein letzter sozialer Kontakt nachdem der rest meiner Familie während meiner Haft verstorben ist .
Ich habe sie seit Jahren nicht gesehen und kann nicht darauf verzichten so oft wie es noch möglich ist zu ihr zu fahren .
Bei ihr einzuziehen ist unmöglich - sie lebt in einer kleinen 1 raum wohnung .
hmmm...
Ich bin kein dummer Mensch und habe wirklich revolutionäre Erfindungen vorzuweisen - aber ich trete auf der Stelle, komme in diesem Land nicht mehr vorwärts und bin entsprechend frustriert .
Vielleicht war das Vorgenannte Grund für meinen Fehltritt...
Ich will meine eigene Schuld aber nicht auf andere Projezieren - ICH war der aktive Part und ICH war derjenige, der sich mit einer Flasche Rotwein "die Kante gegeben" hatte .
Das ist unendschuldbar .
Wie gesagt - ich wollte die Sachen eigentlich zurück legen ...
Nun steht dort aber permanent ein "Wachposten" und es ist mir nun unmöglich, den angerichteten Schaden zu begrenzen ...
Also kann ich nun nur noch darauf hoffen, dass die Ermittlungen im Sande verlaufen und versuchen -abermals auf die Analogie "Jean Valjean" verweisend- dass Beste daraus zu machen ...
Wie gesagt - verzeiht diese Ausdrucksform aber ich musste es auch einfach mal los werden ...
Und abermals DANKE für Euren Rat .