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Autor Thema: Angst vor bevorstehendem stationären Aufenthalt  (Gelesen 9505 mal)

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Fee

  • Gast
Re: Angst vor bevorstehendem stationären Aufenthal
« Antwort #15 am: 17 Februar 2009, 11:41:25 »

Wikipedia-Kritik? Die Online-Enzyklopädie gibt sich als das Informationsportal der Gegenwart schlechthin aus, als demokratisch und selbstregulierend. Doch als Gegner von totalitären Machtwerkzeugen ebenso wie von Instrumenten zur Verdummung der Menschen (vgl. meine kostenlosen eBooks "Paradision" und "Letztschriften") möchte ich auf die sich häufende Kritik an Wikipedia aufmerksam machen; nicht zuletzt werden dabei - neben Fehlinformationen, die teils gezielt verbreitet werden - auch ideologische und sogar totalitäre Tendenzen kritisiert! Solche Tendenzen sind bei einem Medium, das sich als freiheitlich deklariert, besonders gefährlich.
Von dem oftmals unbeholfenen Schreibstil der Wikipedia-Autoren, der jedem Schriftsteller und Dichter die Haare zu Berge stehen läßt, soll hier gar nicht erst groß die Rede sein.

http://www.christian-von-kamp.de/literatur/wikipedia-kritik/kritik-wikipedia.htm


@zurz ... lieber zurz,

lasse Dich bitte nicht verwirren,wir machen wie bisher per PN weiter.

Auch Deine heutige PN,beantworte ich natürlich noch,muß jetzt bloß erstmal zur Ärztin*schlotter*

L.G. Fee
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Friedrich_ohne_K

  • Gast
Angst vor bevorstehendem stationären Aufenthalt
« Antwort #16 am: 17 Februar 2009, 13:34:59 »

Hallo Zurz,


ja da hast du recht in so einem forum wie hier prallen klar vile Meinungen aufeinander -
und das macht uns ja gerade aus dass du hier ein Pool an Meinungen oder wie ich gerne
sage erhälst mit dem du dann wenn du willst so manche antworten auf dich wirken lassen kannst!

Ich freu mich schon auf deine Antwort und wünsche uns weiterhin viel interesse an deiner Frage

liebe Grüße aus Groß Gerau
Friedrich ohne K
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zurz

  • Gast
Re: Angst vor bevorstehendem stationären Aufenthal
« Antwort #17 am: 19 Februar 2009, 11:21:48 »

Euch allen vielen Dank für die Mails

ich habe hier einige Infos bekommen, die mir weiterhelfen. Ich warte nun brav auf den Telefonanruf, das Köfferchen zu packen, dann bin ich in der Mühle drin.
Vereinbart ist, dass ich keine Medis schlucken muss, wenn ich damit nicht einverstanden bin. Wobei mir immer wieder klar gesagt wurde, dass es schneller geht und mit weniger Mühe verbunden ist, bis ein Effekt spürbar ist, aber dass es dann doch einige Zeit braucht, bis die Medis wieder abgesetzt werden können. Vorerst soll ich mit etwas für die Nacht anfangen…
Will ich möglichst nicht.

Wo ich das grösste Durcheinander habe ist beim Übergang zwischen offen und geschlossen Abteilung. Ich starte auf der Geschlossenen oder mit zusätzlichen Massnahmen auf der Offenen. Grund ist, dass ich am Anfang starken Druck brauche, um zu verhindern, dass ich einfach wieder abbreche oder in der Klinik ausraste. Von Seiten der Klinik hat man mir gesagt, das Weglaufen sei allein meine Sache, ich könne das jederzeit tun. Das ist ein Appell an meinen Verstand. Und ich sage: Ich laufe nicht weg, ich will ja diese Rosskur machen. Aber das sieht sofort wieder anders aus, wenn ich auf den Bauch höre, oder wenn man mich allein lässt.
Ich habe eingewilligt, dass man verhindert, dass ich einfach türme. Solange bis die erste Hürde genommen ist und ich die neue Situation akzeptiert habe oder bei klarem Verstand sagen kann ob ich bleiben will oder nicht, nachdem ich den Betrieb kennen gelernt habe. Aber wie verhindert man das? Gespräche bis zur Erschöpfung? Festhalten? Medis die mir den Willen nehmen? Anbinden, Einsperren? Welche Mittel gibt es?
Möglich ist gemäss Psychiater alles, wenn der Patient sich damit einverstanden erklärt (sofern er zurechnungsfähig ist)
Was ist in einer solchen Übergangssituation angemessen? Was wäre in dem Fall unverhältnismässig? Empfindet das keiner gleich wie der andere?
Nochmals: Ich finde nicht, dass ich für andere oder für mich eine Gefahr bin. Ich weiss aber, dass ein gewisses erhöhtes Unfallrisiko besteht. Bei den vorbereitenden Gesprächsterminen in der Klinik wurde ich doch als mehr "gefährdet" beurteilt, als wie ich es sehe.
 
Das ist für mich eine ungewohnte Situation: freiwillig und doch nicht mehr freiwillig. Was muss ich beim Eintritt konkret sagen? Bis wie weit und wie lange der Zwang gehen soll? Rsp wo und wann kommt der Punkt, an dem man mich dann doch gehen lassen soll…
Wenn ich wüsste, wie dieser Notausgang funktioniert, wäre mir eigentlich alles klar und ich könnte beruhigt loslassen.

Ich soll mich nicht so blöd anstellen und Vertrauen haben, war der Pauschalratschlag an mich (störrischer Esel und verschüchtertes Huhn).
Nur wenn ich mich hier so rumlese, dann bin ich mir da in Sachen Vertrauen-haben nicht so sicher.

Man müsste das Hirn abschalten können und einfach hingehen um zu sehen was da kommt.

Gruss an alle hier

Zurz  

(noch ??? Tage in Freiheit)  

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Thaddaeus

  • Gast
Re: Angst vor bevorstehendem stationären Aufenthal
« Antwort #18 am: 19 Februar 2009, 11:40:05 »


 Hey zurz

  das wäre schön,Hirn abschalten können mit Knopfdruck

  aber (da es nicht geht) doch lieber so als andersrum


        Gruß Thaddäus
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zurz

  • Gast
Re: Angst vor bevorstehendem stationären Aufenthal
« Antwort #19 am: 13 April 2009, 01:49:23 »

Hallo zusammen

Bin zurück aus der Klinik.

Meine Angst war unbegründet.

Vorurteile sind überwunden.

Aber die Zeit in der Klinik hat nicht viel genützt.

Mir geht es schlecht wie vor dem Aufenthalt.

Einiges, was hätte abgeklärt werden sollen, ist nicht erledigt.

Bin wieder im alten Tag-Nacht-Trott und grüble weiter in den alten Löchern.

Wie weiter?

Gruss

Zurz



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Fee

  • Gast
Re: Angst vor bevorstehendem stationären Aufenthal
« Antwort #20 am: 14 April 2009, 18:55:45 »


Hey zurz,

da bist Du ja wieder,hab`mich schon ständig gefragt,was wohl aus Dir geworden ist !

Plötzlich warst Du weg ... und kein Wort mehr ... na ja ,da bist Du nun wieder .

Hat denn die Klinik so gar nichts Positives gebracht ?

Na wenigstens,haben sie ja dort wohl nichts von all`dem mit Dir angestellt,was ich mit 395 000 (schöne Grüße an kleine Maus  :D)  PN`s,versucht habe Dir auszureden !

Da bin ich aber froh !

L.G. Fee
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zurz

  • Gast
Re: Angst vor bevorstehendem stationären Aufenthal
« Antwort #21 am: 01 Mai 2009, 01:41:09 »


Kuckuck

Ich habe endlich wieder den Weg ins Forum zurück gefunden - ich habe eine riesengrosse Unordnung auch auf meinem Compi.

Vielen Dank für die Frage, was aus mir geworden sei…
Ich weiss es selber nicht so richtig. Jedenfalls lebe ich noch und ich geniesse den Frühling.

Und ich muss zugeben, die Klinik hat mir Positives gebracht. Ich habe dort zuletzt sogar besser geschlafen als vor und nachher zu Hause.
Gerne wüsste ich woran das liegt.

Positiv auch: Meine Vorurteile habe ich überwinden können. Angestellt haben die nichts mit mir wovor ich Angst gehabt habe. Es gab keinen Zwang. Ich brauchte die Medikamente nicht zu nehmen, die man mir empfohlen hat. Mit der "Geschlossenen" wurde überhaupt nicht gedroht. (Nicht wie bei der Einweisung.)

Etwas mehr Zwang hätte ich aber doch gebraucht, denn so habe ich viel zu lange nicht gemerkt, um was es in diesem Kuraufenthalt eigentlich geht.

Negativ: Nicht abgeklärt wurde die Schlafstörungen, wegen denen ich ursprünglich eigentlich hin ging. Das Kapitel macht mir angst.

Negativ auch, dass ich den Aufenthalt in der Klinik abgebrochen hab (durfte ich ja als Freiwilliger jederzeit machen). Den Abbruch empfinde ich jetzt als Niederlage. Ich hätte mehr profitieren können, hätte besser kooperieren sollen. Da war ich doch zu voreingenommen, völlig steif und verängstigt.

schöner Gruss an alle hier

Zurz


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Adrenalinpur

  • Gast
Re: Angst vor bevorstehendem stationären Aufenthal
« Antwort #22 am: 01 Mai 2009, 12:44:26 »

Hallo zurz,

toll dass du soviel Positives aus dem Klinikaufenthalt mitnehmen konntest.

Wegen dem besseren Schlafen, rufe doch dort mal deine Ärzte an und lass es dir erklären, wodurch das kommt.

Und wegen dem Abbruch - ist ja nicht so schlimm - und setze die Thera doch fort wenn das geht und du dich bereit dazu fühlst.

LG Adre
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zurz

  • Gast
Re: Angst vor bevorstehendem stationären Aufenthal
« Antwort #23 am: 02 Mai 2009, 01:03:57 »


Warum ich in der Klinik besser geschlafen habe als zu Hause?

Ich habe mich nach 3 Wochen an die Klinik gewöhnt. Ich hatte meinen Widerstand langsam aufgegeben, hatte keine Angst mehr davor, dass die dort "irgendwas" mit mir machen.
Das Haus mit seinen Geräuschen in der Nacht war mir plötzlich vertraut, ich musste nicht mehr daran denken, dass die Notausgänge verschlossen sind und die Fenster verschraubt…
Es hat mich nicht mehr gestört, dass jede Stunde mal die Nachtwache die Tür aufmacht, mit der Taschenlampe reinzündet und wieder geht.
Ich habe so mein privates Schlafritual entwickelt… (Dummerweise kann das nicht 1:1 auf zuhause übertragen werden)

Aber vor allem: Dort hatte ich überhaupt keinen Druck, war so richtig in einem geschützten Rahmen, wo man sich über Kleinigkeiten aufregen darf, weil es sonst nichts gibt, was einem aufregt.

Nachher war schlimm, dass keines der Probleme gelöst ist und ich genau dort weitermachen muss, wo ich stand bevor ich in die Klinik ging.

* * *

Schlafmittel hatte ich keine.

Noch was nicht so wichtiges zum Thema Medizin: Als ich in der ersten Woche so um 03.30 Uhr bei der Nachtwache auf der Türschwelle stand und darum bat, dass man mir die Tablette gibt, die man mir für solche Fälle verschrieben hat, hab ich das Ding tapfer geschluckt. Um 05.00 Uhr habe ich dann gefragt, warum ich denn seit 2 Stunden derart aufgedreht sei, ob das vielleicht die falsche Medizin gewesen sei, die man mir gegeben hat…
Die Antwort war verblüffend: «Nein, dies ist ein Schlafmittel, aber es kann sein, dass es am Anfang eine gegenteilige Wirkung hat. Sie müssen es 3 Wochen lang nehmen, bis sich der Organismus daran gewöhnt und sich die gewünschte Wirkung einstellt.»        
Staun! Ich wollte um 03.30 Uhr etwas, was macht, dass ich in spätestens 10 Minuten tief schlafe und nicht etwas was macht, dass ich 3 Wochen später schlafe. Aber solche Mittel, die machen, dass man innert Minuten tief schläft, sind verpönt. Sie machen süchtig.

Gute Nacht zusammen

Zurz



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zurz

  • Gast
Angst vor stationären Aufenthalt
« Antwort #24 am: 12 August 2010, 01:22:37 »

Eigentlich ist es so:
Das Forum hat mir damals viel geholfen in der Wartezeit bevor es soweit war. Die Angst ist ein schlechter Begleiter, wenn man in eine Therapie geht.

Sorry, ich habe hier viele Informationen konsumiert, mich knapp für die Unterstützung bedankt und bin einfach verschwunden.

Im Rückblick kann ich sagen…
…das Dümmste ist, wenn man unvorbereitet in die Klinik geht und sich gegen alles was geboten wird sträubt oder sich darüber lustig macht. Ich habe vieles missverstanden und lächerlich gemacht und das später bereut. Mit der falschen Einstellung ist jede Therapie reine Verschwendung. Da hilft das Forum schon, wenn man sich auf das Bevorstehende vorbereiten kann.

Also jetzt mit Verspätung: gutes Forum!

 

« Letzte Änderung: 12 August 2010, 01:45:58 von zurz »
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Ina

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Re: Angst vor bevorstehendem stationären Aufenthal
« Antwort #25 am: 12 August 2010, 08:51:07 »

Hallo Zurz,

schön, Dich mal wieder zu lesen! :)

Weißt Du, auch wenn Du wohl so einige Fehler in der Klinik gemacht hast,
bist Du dadurch auch um eine Erfahrung reicher geworden, und zwar, dass
man sich auf eine Therapie wirklich einlassen muss. Es ist wichtig, mitzuar-
beiten und es einfach auf sich zukommen zu lassen. Du hast recht: Es bringt
nichts, mit so einer Einstellung in eine Klinik zu gehen. Aber dann weißt Du
ja jetzt, was Du nächstes Mal anders machen solltest ;)


Liebe Grüße,
Ina
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Love is God's favorite daughter. (David Crosby)
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