Drei Duplos für den Nachhauseweg, das hat etwas ganz versöhnliches. Etwas von Kindheit. Ich kann sie mit den Fingern ertasten und fast kommen sie mir nicht wirklich dort drinnen in der Manteltasche vor. Ich spüre sie trotzdem, ziehe eines davon raus, betrachte es kurz, um es dann wieder einzustecken. Es recht nicht wirklich es nur zu fühlen, sondern ich muss eben auch kurz sehen.
Der Abend war einer schöner mit viel Lachen und diesen Gesprächen, die man eben so führt. Warum Freunde rhetorische Stellen fragen stellen Bin ich eigentlich wirklich dick geworden? Sie wollten dabei nicht wirklich eine Antwort höchstens ein Kompliment, aber die Freunde antworten dann doch eben Ja mach mal mehr Sport.
Freunde sind aber immer viel dezenter, wenn es um anderes geht, Du bist dünn geworden, du bist bleich das sagen sie eigentlich nie, packen dann lieber die Duplos aus.
An manchen Orten, in der Ferne bekommt man keine Duplos. Sie haben somit viel mehr versöhnliches als in der Normalität. Sind fast schon etwas besonderes, weil man schon lange keines mehr hatte und sie wecken so eben Erinnerungen irgendwie. Sind deshalb ganz besonderes und sowieso viel besser als Hanuta, selbst wenn die leckerer sind. Aber die Verpackung der Duplos, sie ist eben fast transparent und man konnte als Kind so fast erahnen, was für Klebebild darunter ist.
Es war ein wirklich guter Abend, nur zwanzig Meter nach dem Abend falle ich erneut in mein Loch. Mit all den gedankenlosen Hirnkonstrukten, nur diesmal bleibt mir fast etwas Halt, die Duplos eben. Ich fühle sie. Ich weiss nicht ob sie viel aushalten oder zerbrechen, aber sie halten etwas. Etwas für den Moment. Morgen, übermorgen und überübermorgen, da esse ich dann jeweils eines davon auf.
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Thema: Melancholie des Duplos (Gelesen 416 mal)