hey äpfelchen,
dass du keinen ausgeglichenen draht zu deiner seele hast, ist mir auch aufgefallen :), aber das muss nicht so bleiben, wenn du nicht nur berücksichtigt was du tust und zu wem, sondern auch warum du es tust und wie es dir dabei geht, wie du dich fühlst, der auslöser usw. - dann kann man das problem auch übersichtlicher und verständlicher anpacken.
deshalb wundert es mich auch kein bisschen, dass deine persönlichkeit darunter leidet, bzw du vielleicht dich selbst nicht einmal gut genug kennst und deine gedanken und gefühle sich deshalb winden und wenden in exzessiver form, so dass du dich manchmal vor dir selbst erschreckst. du hast sehr viel ärger im bauch, den du auch gegen dich selbst wendest, so viele schuldefühle, traumas und druck, dass dir beinahe schwindelig wird und keine andere form oder alternative, außer das dir bisher bekannte und wenig nützliche, bei der du deinen frust und deine aggressionen rauslassen und verarbeiten kannst.
so verhält es sich auch bei dem beispiel mit der haushaltshilfe, so fühlt es sich für mich an. du weißt bestens über die lage bescheid, warum du so gehandelt hast, woher das kommt wahrscheinlich, dass dein mann dir das eingeredet hatte, weil er dich nicht verstand, du eigentlich weißt, dass die haushälterin von dir angestellt wurde, damit sie dir unter die arme greift usw. aber du kannst dein gefühl dennoch nicht kontrollieren, geschweige denn verhindern, es ist also noch nicht wirklich verarbeitet in dir und überfällt dich deshalb in unaufmerksamen momenten. der einzige weg das zu ändern ist nunmal das thema zu reflektieren, in sich zu gehen und mit den betroffenen menschen vllt darüber zu reden.
viele menschen, die eine depression nie erlebt oder erfahren haben können sich dass unsagbar schreckliche, hilflose gefühl nicht vorstellen und es deswegen auch nicht nachvollziehen oder sich dafür eingehend interessieren. man muss ihnen erklären wie man sich in manchen momenten fühlt, es beschreiben, genauso wie die gedanken dabei. ist man ehrlich und offen zu den mitmenschen, können sie sich auch leichter für dich öffnen. der schritt ist nicht leicht, aber es gibt nichts was man zu befürchten haben müsste, an konsequenzen, oder? hast du jemals auf diese weise mit deiner familie darüber geredet? wie lief das ab und was meinten sie danach zu dir? warum hat dein mann dir gesagt, du seist zu faul oder nur gelangweilt? redest du mit deinem mann über deine depressionen?
leben deine söhne noch bei dir zuhause? wohnst du in einem großen haus, oder einer übersichtlichen wohnung? wie meinst du das mit "keine grenzen setzen" in bezug zu deinen söhnen? glaubst du, du hast sie nicht richtig erzogen, ihnen zu wenig grenzen gesetzt oder warst nicht streng genug?
deine wandlung in der essstörung ist genauso unausgeglichen wie deine allgemeine gefühlswelt, von einem extrem in ein anderes, deshalb bist du auch unglücklich über deine nahrungsaufnahme, obwohl sie nur dein inneres nach außen widerspiegelt und du somit dein inneres ergründen müsstest, anstatt nur das essen wegzustellen, denn davon alleine wird dein problem nicht gelöst. stellst du es weg, meldet sich die magersucht oder bulimie wieder, ein teufelskreis, dem du nur entkommen kannnst, wenn du deine sorgen bei der wurzel packst und du dich endlich mal frägst "was will ich und wie gelange ich dahin?" eines nach dem anderen, ein ziel setzen nach dem anderen, denn kein läufer kann auf drei wettkämpfe gleichzeitig sprinten. weiß man erstmal was man will und versucht es schritt für schritt umzusetzen, so lernt man sich dabei ein wenig näher kennen, seine person, was man eigentlich wirklich von der welt hält oder seinem leben. krempelt man alles auf einmal um, so ist ein schock kaum zu vermeiden, überforderung. deshalb versuche vllt aus deinen extremen hinaus zu brechen, in dem du sie neutralisierst, also sie einzeln zerpflückst und sie ausfrägst.
und hör auf zu denken du seist faul, du bist innerlich gelähmt oder hängst eben gerade wie ein plattenspieler, aber das darfst du dir selbst nicht zum vorwurf werden lassen, denn du weißt bestens, dass deine seele nach etwas anderem als arbeit oder faulheit oder dergleichen schreit und dass diese dinge irrelevant derzeit sein müssten, da sie nicht eher angegangen werden können, bis nicht dein inneres chaos aufgeräumt ist.
[/quote] Ein Problem ist, dass ich mir so sehr Wünsche auch mal mit jemanden einfach nur plaudern zu können, aber ich habe zu viel Angst vor den Leuten (soziale Phobie). Dabei ist das doch auch unsinnig. Ich denke immer ich habe ja nichts interessantes zu sagen, bin zu dumm, etc. Ich wirke nach aussen glaube ich auch ziemlich abweisend (Schutzschild??). Dann sieht man teilweise auch wenn ich SVV gemacht habe (zumindest beim Duschen) und das schreckt die Leute ja auch eher ab und ich habe auch Angst davor, dass mich mal jemand deswegen anspricht.
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stammt deine sozialphobie aus deinen kinderzeiten schon, bei deinem vater? oder kam es erst mit der depression? glaubst du, die menschen könnten dich verurteilen oder dich seltsam ansehen, würden sie deine narben sehen, weil du schon auf sehr viel ablehnung gestoßen bist in der vergangenheit und von menschen solche reaktionen eher erwartest als etwas positives? natürlich zeigt oder erzählt man so etwas nicht jedem, aber man kann es auf jeden fall ihnen bestimmt und ehrlich sagen, kurzgebunden in ein, zwei sätzen und noch anfügen, dass man aber auf dem weg der besserung oder genesung ist und keine sorge besteht oder dergleichen. selbst wenn es gelogen ist, man hat nur bei instabilität angst vor dem einsturz. es ist schwierig mit menschen umzugehen, vor allem mit fremden und erst recht wenn man mit seinem selbstvertrauen oder -bewusstsein nicht zufrieden ist. hast du immer noch ein selbstverletzendes verhalten? gehst du noch ins fitnessstudio? meinst du, du könntest auch durch einen anderen sport dich auspowern, wo weniger menschen sind auf einem kreis? z.b. im wald oder park joggen zu gehen, oder rad zu fahren? und wenn du in der klinik auf eine therapeutin bestehen könntest, würdest du es dann noch einmal versuchen, mit dem richtigen willen und der passenden atmosphäre, helfenden arme in der gewissheit, aber dennoch selbstständig, da man nur selbst erkennen und handeln und verändern kann...? was machst du denn von berufswegen her? du warst sehr erfolgreich meintest du, wie kam der umschwung? glaubst du, du könntest immer noch erfolgreich sein? vllt nicht unbedingt in deinem beruf, oder vllt auch doch, oder aber an sich, in deinem leben noch einmal ein erfolgserlebnis zu spüren?
ohhjee, das waren schon wieder so viele fragen, lach, ich hoffe ich überrenn dich nicht damit. ich finde dich nebenbei gar nicht dumm, und deine energische seite war mit deinem letzten post auch wie verchwunden, also denke ich mal, dass du dich entweder in einem anderen gefühlsextrem befindest, oder du vllt sogar darüber reden magst, weil du spürst dass du es brauchst :).
mfg bonnie