Hallo Violetta,
ich glaube schon, dass sich eine gesunde / ausgewogene Ernährung positiv auf das Befinden auswirken kann. Das gilt natürlich nur, wenn man grundsätzlich und nicht nur während einer depressiven Episode darauf achtet. Eigentlich ist es doch logisch: Wenn man sich körperlich gut und fit fühlt, ist die Grundstimmung eine ganz andere, als wenn man sich z.B. häufig schlapp fühlt, weil einem bestimmte Nährstoffe fehlen. Und wenn die Grundstimmung neutral oder besser ist, ist die Wahrscheinlichkeit geringer, dass man sich von äußeren Einflüssen runterziehen lässt, da man insgesamt einfach stabiler ist. Das ist aber vermutlich auch von Mensch zu Mensch unterschiedlich – wie so vieles...
Was ich außerdem schon des Öfteren gelesen habe, ist, dass bestimmte Nahrungsmittel die Produktion verschiedener Botenstoffe fördern – und der Hormonhaushalt steht ja bekanntermaßen eng mit Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen in Zusammenhang.
Wie man sich körperlich fühlt, hängt aber ja nicht nur von der Ernährung ab, sondern auch davon, ob man ausreichend Bewegung hat, genügend Sauerstoff, Licht und Schlaf bekommt usw. (und natürlich von körperlichen Erkrankungen anderer Ursache). Und zum Thema Grundstimmung: Auch die hängt von mehr als dem körperlichen Befinden ab. Es spielen einfach so viele Faktoren eine Rolle dafür, wie man sich fühlt und mit der Depression umgeht / umgehen kann, dass ich mir letztlich nicht sicher bin, ob die Ernährung wirklich eine so entscheidende Rolle spielt, wenn man bereits unter Depressionen leidet. Präventiv könnte sie aber durchaus von Bedeutung sein.
Ich selbst ernähre mich alles andere als vorbildlich, aber auch in Zeiten, in denen ich mich gesünder ernährt habe, konnte ich keinen direkten Zusammenhang feststellen. Das könnte allerdings daran liegen, dass ich unter chronischen Schmerzen und allerlei psychosomatischen Symptomen leide und mich daher ohnehin sehr selten körperlich wirklich gut fühle (was sich natürlich zusätzlich negativ auf mein psychisches Befinden auswirkt). Somit kann ich es wohl gar nicht aus eigener Erfahrung beurteilen.
Im Übrigen geht es mir wie Dir: Wenn es mir so richtig schlecht geht, habe ich weder Antrieb noch Kraft dafür, mir etwas "Vernünftiges" zu kochen. Es ist mir dann ehrlich gesagt auch völlig egal, ob es gesund ist oder nicht... Mir ist es grundsätzlich wichtiger, dass es mir schmeckt und ich das, was ich esse, genießen kann.
Liebe Grüße
Ina