Hallo!
Ich bin neu hier und hab' meine Registrierung als "Floh" laufen. In unserer Familie gibt es viele Depressive. Auch mich hat er schon ein paar mal erwischt, und meine Mama hat sich erhängt als ich 11 Jahre alt war.
Mein Sohn (10) hat mich heute wieder mal gelöchtert warum meine Mama schon mit 37 Jahren sterben musste, was das für eine schlimme Krankheit war, weil Krebs war's ja nicht.
Dann hab' ich ihm gesagt, dass er jetzt in einem Alter ist, wo ich ihm die Wahrheit sagen will. Behutsam habe ich ihm erzählt wie krank meine Mama war, und dass es früher nicht so gute Hilfe gegeben hat wenn man Depressionen hatte. Letztendlich habe ich ihm vom Suizid meiner Mama/seiner Oma erzählt.
Jetzt greift mich mein Mann verbal an, dass ich die gröbsten Erziehungsfehler mache. Ich soll noch mal ins Christophsbad fahren (wo ich 4 Monate in Therapie war), und dort mit den Psychologen sprechen. Ich hätte nicht das Recht, das Kind mit "so was" zu belasten. Außerdem wüsste niemand (vom Dorf, in dem wir jetzt seit 2008 wohnen) "davon". Ich wüsste nicht, wie das Kind darauf reagieren würde. Vielleicht erzählt er "das" ja überall herum.
Ich habe meinen Mann gefragt, ob er sich auch so verhalten würde, wenn meine Mama an Krebs gestorben wäre. Da meinte er: "Man muss doch nicht über Alles grundlos reden. Aber mach nur so weiter. Du wirst schon sehen, was du davon hast!"
Ich bin leider nicht so stabil, dass mir die Vorwürfe nichts ausmachen, sondern ich fange an zu zweifeln, ob ich meinem Sohn nicht doch zu früh die Wahrheit gesagt habe. Oder doch zu spät? Ich wollte es meinem Sohn schon früher erzählen, habe mich aber nie getraut. Aber wann ist das "richtige" Alter, um mit der Wahrheit raus zu rücken?