Drucken

[Wolke]

heute war ein guter tag.
faktisch muss es ein guter tag gewesen sein.
ich hatte ein erfolgreiches vorstellungsgespräch, wurde lieb aufgenommen, wenig druck, viel vertrauen.
und ausgerechnet an jenen faktisch guten tagen stürzt am abend alles zusammen.
ich versteh das nicht.
auch gestern habe ich gute erfahrungen gemacht.
meine erste thera-sitzung nach der diagnosestellung lief überraschend problemlos. ich hab worte gefunden,
musste nicht schweigen, hatte das gefühl, dass ich ernst genommen werde, hab mich nicht maßgeblich geschämt (was ich fast immer tu).
weswegen kann ich solche guten dinge nicht einfach mal verinnerlichen?
wieso kann ich mir selbst niemals gut genug sein?
es gibt soviel stress um mich herum... und dennoch mach ich mir immer noch mehr.
das ist ver-rückt, so konfus.
und tut nicht gut. aber ich kann es nicht unterbinden.
warum steh ich mir selbst nur so schrecklich ausdauernd im weg?
ich hasse es...

[Ina]

So geht es mir auch oft.
Tage, an denen alles gut läuft (was nur selten vorkommt)
und doch fühlt man sich am Abend schlecht und ist sowas
von unzufrieden...
Ganz plötzlich und ohne Vorwarnung schlägt die Depression
wieder zu und reißt einen in die Tiefen hinab...
Ich verstehe es auch nicht.
Immer wieder hoch und runter, Berg- und Talfahrt...
Es ist so ätzend und man verliert immer mehr die Hoffnung.

Es liegt sicher auch daran, dass wir nicht in uns selbst
vertrauen und deshalb nie mit dem zufrieden sind, was
wir geschafft und erreicht haben. Nie ist man für sich selbst
gut genug...
Das ist so widersprüchlich, weil wir eben doch oft gewisse
Dinge schaffen, auf die wir eigentlich stolz sein sollten.
Und doch können wir es nicht...

Ich kann Dir leider nicht helfen... aber wollte Dir zeigen,
dass es mir und sicher auch anderen ähnlich geht.
Typisch Depression!

[Wolke]

lieb, dass du schreibst.
du kennst es - das zeigt mir, dass ich nicht alleine bin.
danke!

ich heule und weiss nicht einmal, warum.
es gibt keinen grund dafür, verdammt.
ich mag einmal im leben die dinge stehenlassen können, wie sie sind...
ohne wenns und abers...

[Ina]

Ich hasse es auch...
Immer wieder diese Abstürze...

Oft kommt es einem vor, als käme es aus heiterem Himmel.
Aber ich glaube, dass es immer einen Grund dafür gibt, wenn
es uns plötzlich schlecht geht oder wir in Tränen ausbrechen.
Die Gründe sind nur nicht immer so offensichtlich, denn oft
werden solche negativen Gefühle durch sogenannte Trigger
ausgelöst, das können die kleinsten Dinge sein. Zum Beispiel
bestimmte Gerüche, Bilder, Erinnerungen, Worte, Situationen...
Das erinnert uns dann unterbewusst an geschehene Dinge,
die schlimm oder unschön für uns waren und dann geht es
uns wieder schlecht... nur sieht man den Auslöser dafür oft
nicht.
Vielleicht kannst Du ja nächstes Mal "durchgehen", was vor-
her war, um herauszufinden, was Dich plötzlich so runter ge-
zogen hat.


Liebe Grüße,
Ina

[Wolke]

hi ina,
ich weiss, was trigger sind. *lächel*
schäfchen hatte zwei jahre psychologieunterricht. *gg*
aber mich hat gestern nichts getriggert.

es war einfach eine unbewusst schwere entscheidung, meinen arbeitgeber zu wechseln, glaube ich.
eine entscheidung, die ich zwar bewusst getroffen habe, die aber härter war, als zuvor gedacht.
vermutlich hat mich das "umgehauen".
und gestern abend ging dann nichts mehr.

ist schon wieder etwas besser. *lächel*
vllt muss man da machnmal einfach durch?
ich weiss es nicht...

danke für deine zeilen.

[Gypsy]

Hey Schäfchen :)

ich kenn das auch. Gerade an Tagen, die gut laufen, wo man was schafft, was einem an anderen Tagen manchmal unmöglich erscheint, wo man abends zufrieden und stolz auf sich sein könnte... bricht man abends dann völlig zusammen.
Ging mir auch schon oft, gerade nach Vorstellungsgesprächen, so.

Vielleicht ist das auch die Anspannung, die abfällt. Dass das für Dich eine schwere Entscheidung war, spricht ja auch dafür.

An was es liegt, oder was man dagegen tun kann, weiß ich leider auch nicht... kann Dir auch nur sagen, dass Du mit sowas nicht allein bist ;)

Lieben Gruß
Gypsy

[Ina]

Zitat: "vllt muss man da machnmal einfach durch?"

Gutes Stichwort!
Durch sowas müssen auch Nicht-Kranke, weil das
eigentlich "alltägliche" Dinge sind, die zum Leben
dazugehören. Nur fühlt sich das für "uns" wahrschein-
lich einfach schlimmer an und solche Entscheidungen
zu treffen fällt "uns" schwieriger, kosten mehr Über-
windung.

Streicher schrieb mal in einem Thread, dass zur
Depression wohl auch das Aushalten dazu gehört.
Klingt gar nicht einfach, weil "wir", die Depressiven
oder anderweitig psychisch Erkrankten, öfter und
intensiver leiden, denke ich. Aber oft ist man ein-
fach machtlos und kann nichts machen, also gibt
es manchmal keinen anderen Weg, als den Schmerz
und die Trauer "einfach" auszuhalten und irgendwann
zu überwinden.

Wir schaffen das :)

[Wolke]

dankeschön, ina und gipsy!

heute ist wieder ein tag, wo ich das so gar nicht leiden kann, das aushalten.
es gleicht einem dahinvegitieren, ohne anfang und scheinbar auch ohne ende.
der stein auf meiner brust und der kloß in meinem hals werden größer und größer.
es ist kaum noch platz da für etwas anderes.
und ich hasse mich in einem solchen zustand.
es hat etwas von egozentrik und von engstirnigkeit, denn ich schaffe es nicht, menschen und dinge um mich herum wahrzunehmen.
es ist, als würde nur ich existieren in meinem kopf. ich und ein riesiger gefühlsberg, den ich nicht einmal näher benennen kann.
ich fürchte mich vor der kommenden nacht...
schäfchen

[Ina]

Huhu Schäfchen!

Klar ist das Aushalten nicht schön, es ist eigentlich einfach
nur ätzend und lässt alles noch viel hoffnungsloser erschei-
nen! Ist es aber nicht! Das wirkt nur in solchen Tiefs so...

Du schreibst von einem Gefühlsberg, den Du nicht benennen
kannst. Das ist auch wieder ein gutes Stichwort! Denn es ist
ganz wichtig, dass man seine Gefühle richtig deuten kann
und vielleicht auch lernen kann zu erkennen, woher sie denn
eigentlich kommen. Vielleicht kannst Du mal versuchen,
Deine Gefühle zu beschreiben. Wenn Du es auf dem Papier
liest, kannst Du sie dann vielleicht auch benennen und
schauen, woher sie kommen beziehungsweise was sie
überhaupt ausgelöst hat. Wenn man den Auslöser hat,
kann man auch besser daran arbeiten, sie zu bewältigen!
Diese Klarheit finde ich sehr wichtig!

[Ina]

Ach ja, nochwas:

Es ist auch wichtig, dass Du an DICH denkst, wenn es Dir schlecht geht!
Da darf man ruhig mal egoistisch sein und andere außen vor lassen.
Solange man andere Menschen deshalb nicht schlecht behandelt und sie
nicht verletzt, ist das vollkommen in Ordnung und richtig so!
Ab und an darf man ruhig mal nur an sich selbst denken...

Wie soll man sonst lernen, an SICH zu arbeiten, sich selbst besser
kennenzulernen und mit sich selbst wieder besser klarzukommen?

[Wolke]

ich wills nicht aushalten... ich will grad einfach nicht...
morgen vielleicht wieder... aber nicht mehr heute...
bitte...

[Ina]

Oh je, Dir scheint es gerade sehr schlecht zu gehen :(

Wein ruhig ein wenig, ruh Dich aus oder schreib über
das, was in Dir vorgeht... nur gib nicht auf! Lass Deinen
Gefühlen ruhig mal freien Lauf, man muss nicht immer
stark sein!

Vielleicht solltest Du auch versuchen zu schlafen, wenn's
zu schlimm wird! Und wenn Du jemanden zum Reden
brauchst, kannst Du auch in den Chat kommen!

[Wolke]

danke, ina...
denk du zwischendurch auch mal an dich...
*leicht lächel*

[Wolke]

zwischen den zeilen lesen kannst du aber nicht, hobo - sorry.
denn wer von dem morgen schreibt, will heute sicher nicht gehen...
und in meinem text steht etwas von morgen. ;)
wissen wovon man schreibt, ist eine sache.
empathie eine andere.
ich jage niemanden ins tal. denn letztendlich muss jeder selbst wissen, ob er geht oder bleibt.
da bin ich nicht für verantwortlich.
schäfchen

[dejavu]

sag mal hobo

du weißt überhaupt nicht, wovon du redest
hast du selbst gesagt, als ich dir über meine berg und talfahrt geschrieben hab
was ja auch wd falsch war in deinen augen
ich hab auch überhaupt keinen bock, hier iwelche sachen auszutragen
macht das alles unter euch aus
ich hier für niemanden mehr
aber
was schäfchen meint
davon weißt du überhaupt nichts
sie hat weder etwas von suizid geschrieben
was ja für solch ein forum wirklich etwas superungewöhnliches wär
noch hat sie jemanden angestiftet oder methoden ausgetauscht oder oder oder
erstmal im eigenen kellerloch graben
du bist doch nicht selten im chat
und ich wage zu behaupten
im chat gehen viel extremere sachen ab, als diese dinge
die schäfchen hier schreibt

wenn du mit dani besser klarkommst
weil sie immer was positives aufzuweisen hat
biste hier vllt falsch im thread sowie im forum
es soll leute geben
die alles mit dich allein ausmachen
keine familie haben,
die menschen in den furchtbarsten situationen begleiten
und trotzdem anderen zuhören

zum kotzen diese selbstgerechtigkeiten