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Autor Thema: Was soll ich tun? Kontaktabbruch zur Herkunftsfamilie?  (Gelesen 815 mal)

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Tatütatatütütattoo

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Was soll ich tun? Kontaktabbruch zur Herkunftsfamilie?
« am: 13 September 2017, 21:54:05 »

Ich bin schon einige Jahre krank und mit Mitte 30 mittlerweile wieder vollkommen von meiner Herkunftsfamilie abhängig. Ohne sie käme ich nicht klar, säße auf der Straße, wäre ich nicht mehr am Leben. Mein Problem ist nur, dass meine Familie nicht mit meiner Krankheit kann. Seelisch und moralisch unterstützen sie mich kein bisschen. Finanziell mit murren. Ich bin eine Belastung für sie und das lassen sie mich auch spüren. Das macht mich einfach nur fertig. Ich möchte weder finanziell noch sonst in irgendeiner Form eine Belastung sein, aber es ist nun mal zur Zeit so. Es ist ja nicht für immer. Sobald ich wieder gesund bin, werde ich meine Schulden bei ihnen begleichen und wieder auf eigenen Beinen stehen. Aber meine Familie glaubt das nicht. Sie geht davon aus, dass ich für den Rest meines also eigentlich ihres Lebens auf ihrer Tasche hänge. Alleine diese Einstellung zur mir lässt mich verzweifeln und trägt nicht gerade zu meiner Gesundung bei.
Ich bzw. wir haben uns schon oft überlegt wie wir uns trennen könnten, aber es haut finanziell nicht hin. Und die Wahrheit ist, es würde mir das Herz brechen keinen Kontakt mehr mit meiner Familie zu haben.
Mein Wunsch wäre, dass sie sich einmal mit mir hinsetzen würden. Mir zuhören würden. Und dass ihnen bewusst wird, dass ihre Vorstellung über mich nicht stimmen. Aber sooft ich auch das Gespräch gesucht habe und sooft sie mir auch zugehört haben, sie können sich nicht ändern. Sie wollen es nicht. Ich bin ihnen nicht wichtig genug. Sie wären froh wenn es mich nicht gäbe.

Ich bin verzweifelt und weiß einfach nicht mehr was ich tun soll.
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Re: Was soll ich tun? Kontaktabbruch zur Herkunftsfamilie?
« Antwort #1 am: 19 September 2017, 20:53:43 »

Wow, das macht mich echt traurig, deine Geschichte zu lesen. Leider kann ich dir auch nicht sagen, was richtig ist.

Du schreibst, dein Wunsch wäre, sie würden dir mal zuhören. Vielleicht kannst du jemanden um Hilfe bitten, eine Person, die das Gespräch moderieren könnte. Es hört sich so an, als hätte deine Familie kein Vertrauen in dich und du nicht in sie. Das ist etwas, das sich meist nicht schnell lösen lässt, wenn das Vertrauen einmal dahin ist. Deshalb wäre es wahrscheinlich gut, wenn ihr ein wenig Abstand hättet und sie nicht mehr finanziell für dich verantwortlich wären.

Ich denke, du musst vielleicht den Kontakt nicht vollständig abbrechen, sondern ihr müsst nur aus diesem Kreislauf aus Abhängigkeit und gefühlter Belastung raus. Hoffentlich findest du einen Weg. Ich wünsche es dir.
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