Nur Ruhe - Selbsthilfeportal über Depressionen und Selbstmord

Erweiterte Suche  
Seiten: [1]

Autor Thema: Klinik ja oder nein  (Gelesen 1116 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

thay

  • Gast
Klinik ja oder nein
« am: 02 Dezember 2012, 20:47:03 »

Ich brauch jetzt mal ganz dringend euren Rat.
Muß glaube ich ein bischen weiter ausholen.
Ich war vor einer Weile schon einmal in tagesklinischer Behandlung wegen Depression, Agoraphobie, Panikattacken, posttraumatischer Belastungsstörung. Seit einem Jahr bin ich nun wieder gesund geschrieben. Seit einem dreiviertel Jahr medikamentenfrei. Mit neuem Elan habe ich vor ca 4 Monaten eine neue Arbeit begonnen, wo ich mich in den ersten zei, drei Wochen auch wohl gefühlt habe, trotz der vielen Wochenarbeitsstunden (45-48). Mit der Zeit habe ich jedoch dann auch gemerkt, das dort ein denkbar schlechtes Arbeitsklima herrscht. Ich habe gleich zwei cholerische Vorgesetzte. Von Tag zu Tag hatte ich mehr Angst auf Arbeit zu gehen und dann ging es wieder rapide bergab. Schlafstörungen, Abnehmen, Antriebslos, Heulattacken, keine Lust mehr auf nix, Zukunftängste, Verzweiflung und ne Riesenportion Überforderung. Mittlerweile ist es so schlimm, das es dadurch in meiner Beziehung kriselt und dadurch noch Verlustängste und Eifersuchtsattacken sich die Klinke in die Hand geben.
Vor 1 Woche war ich in meiner ehemaligen Klinik um einfach mal mit jemanden zu reden. Dort hat man mir gesagt, das ich schon innerhalb von 1,5 Wochen einen Platz in der Klinik haben könnte. Nun kommt aber mein Problem. Mein Freund ist der Meinung, das mir die Klinik vor zwei Jahren schon nicht dauerhaft helfen konnte und ich einfach mal die "Pobacken" zusammen kneifen soll, dann würde ich mit meinem Leben auch mal zurecht kommen.
Außerdem würde ich auch eine Kündigung auf Arbeit bekommen, was ziemliche finanzielle Einbußen bedeuten würde.
Jetzt weiß ich einfach nicht mehr weiter. Was soll ich machen: Klinik- ja oder nein? Ich bin total verzweifelt.
Was würdet ihr machen?
Gespeichert

Deja

  • Senior Member
  • ***
  • Offline Offline
  • Beiträge: 1.306
Re:Klinik ja oder nein
« Antwort #1 am: 02 Dezember 2012, 21:22:03 »

weise Wort vom Chef, dem kann man nichts hinzufügen
Gespeichert

thay

  • Gast
Re:Klinik ja oder nein
« Antwort #2 am: 02 Dezember 2012, 22:02:41 »

Danke für eure Antwort.
Mit der Gesprächstherapie funktioniert leider nicht mehr.
Wenn ich früh zur Arbeit fahre, ist noch keiner in der Praxis und wenn ich abends nach hause komme, ist keiner mehr dort.
Vielleicht habe ich das mit meinen Freund auch falsch ausgedrückt. Er hatte mich zu meiner letzten Therapie gedrängt, weil er gemerkt hat das es mir nicht gut geht. Aber er ist halt der Meinung, das ich aus der Klinik nichts mitgenommen habe und sie deshalb sinnlos war, weil es mir jetzt nach ein und einem halben Jahr wieder so schlecht geht.
Er denkt in die Klinik zu gehen ist für mich nur ein davon rennen vor Problemen.
Auf der anderen Seite habe ich mich gewundert in so kurzer Zeit nach dem Gespräch in der Klinik einen Termin bekommen zu haben. Die normalen Wartezeiten sind bei einem viertel Jahr.
Ich bin nun hin und her gerissen.
Ich war vor einem Jahr ja auch der Meinung ich bin wieder zu 100% gesund und wenn ich erst mal wieder arbeite ist alles gut.
Und natürlich mache ich mir auch Gedanken, was ist wenn ich jetzt in die Klinik gehe und hinterher passiert mir das wieder.
Gespeichert

thay

  • Gast
Re:Klinik ja oder nein
« Antwort #3 am: 02 Dezember 2012, 22:41:21 »

Ok. Das hat mir erst mal ganz sehr geholfen. Ich werde morgen früh noch mal mit meinem Freund reden. Ich denke, ich nehme den Termin wahr.
Gespeichert

Julie

  • Senior Member
  • ***
  • Offline Offline
  • Beiträge: 380
Re:Klinik ja oder nein
« Antwort #4 am: 03 Dezember 2012, 02:40:29 »

Hi thay
Das Problem mit der Arbeit kenne ich zu gut. Ich war ca. n 3/4 Jahr arbeitslos wegen meiner Psyche und in der Zeit auch in einer klinik. Die Klinik hat mir geholfen aber auch nur für ne Gewisse Zeit. Ich bin danach wieder angefangen zu arbeiten. Direkt 40 stunden im Schichtdienst. Von da an waren meine Schlafstörungen wieder da. Es wurde immer schlimmer, ich habe kaum geschlafen. Habe mich auch nur noch überfordert gefühlt. Dazu kam noch das ich nur als Zeitarbeiter da war und die ganze zeit über eigentlich schon wusste das der schichtdienst wieder abgeschafft werden soll und einige Leute gehen werden. Bis zu meinem letzten Tag wusste ich nicht ob ich bleiben kann oder nicht. Durfte nicht bleiben bin in die nächste scheiss arbeit rein. Harte körperliche arbeit unter extremen Zeitdruck. Auch da bin ich nur 3 Wochen geblieben dann wieder in die nächste Firma. Cheff auch ein Choleriker genau wie bei dir. Die wollten von mit das ich pro woche 54 Stunden arbeite. Habe ein Attest vorgelegt das ich das einfach nicht kann. Darauf wollten se mich eigentlich direkt schon los werden. Habe mich da auch von Tag zu Tag unwohler gefühlt und war dann irgendwann krank. Naja, ziemlcih schnell. Schon nach 3 Wochen. Hatte nen kleinen nervenzusammenbruch auf der arbeit. Ich bin ab der 2 Woche jeden tag nur noch mit übelkeit hin gegangen. Ich wollte es aber unbedingt wegen der finanzen durchziehen. Nach der Krankmeldung wurde ich sofort gekündigt. Im ersten moment gings mir richtig scheisse wegen der kündigung. Aber ganz ehrlich, ich bin froh da weg zu sein. Scheiss auf die Kohle.

Ich glaube das es dir auch so gehen wird wenn du da aufhören würdest. Das es dir dann auf dauer besser gehen würde. Schau dich nach was neuem um. Nach einer arbeit ind er du klar kommst, an der du am besten sogar spass hast. Ich glaube das wird ne ganze Menge ausmachen. Ich denke alleine dadurch wird es dir besser gehen.
Und zum Thema Klinik, wenn du glaubst das dir die klinik hilft dann machs auf jeden fall. Wie Pudel schon sagt, klinik ist keine Flucht. Man lernt viel in der Klinik, aber das zuhause auch umzusetzen ist viel viel schwerer als das inner Klinik umzusetzen. In der klinik viel mir selber das auch alles total leicht. Zu sagen wies mir geht, meine skills einzusetzen, mich zu bewegen wenns mir nicht gut geht anstatt mich zurück zu ziehen. Zuhause ist das alles nicht so leicht. Oft klappt es die erste Zeit gut und dann nicht mehr. So wars zumindest bei mir. Aber das heisst nicht das Klinik nichts gebracht hat. Mir ging es zumindest eine weile nach der klinik wieder richtig gut und alleine dafür hat es sich für mich gelohnt hin zu gehen.

Ich denke du solltest dir in das Thema klinik von deinem Freund nicht rein reden lassen. Entscheide was du selber für richtig hällst.
Gespeichert

thay

  • Gast
Re:Klinik ja oder nein
« Antwort #5 am: 03 Dezember 2012, 23:06:53 »

Danke Julie,
Wie ist es bei dir? hast du in der Zwischenzeit wieder im Berufsleben Fuß gefasst?
Ich habe Angst das es jetzt ewig so weitergeht. Vierteljahr arbeiten, Klinik, viertel Jahr arbeiten, Klinik...
Da ich noch ne Weile bis zur Rente habe, möchte ich es endlich wieder packen, durchzuhalten.

Vielleicht hast du ja ein paar Tipps.
LG thay


Gespeichert

Julie

  • Senior Member
  • ***
  • Offline Offline
  • Beiträge: 380
Re:Klinik ja oder nein
« Antwort #6 am: 06 Dezember 2012, 00:50:59 »

Nein, bisher leider nicht. Aber ich glaube ich kann nur das an dich weiter geben was mir geraten wurde. Du musst eine Arbeit finden die dir gefällt. Mir gehts ähnlich ich will es auch endlich packen änger durchzuhalten. Ich weiss aber genau das ich nicht durchhalten werde wenn ich wieder irgendeinen scheiss annehme. Damit mache ich mich nur noch kaputter und je öfter ich etwas nicht schaffe desto weniger vertrauen habe ich in mich selbst was die Arbeit angeht. Deshalb muss ich jetzt was finden was ich schaffen kann. Etwas was mir spass macht und erstmal keine volle Stelle. Ich glaube das es vielen so geht, das sie nicht durchhalten wenns asolut scheisse auf der arbeit läuft. Ich kann dir echt nur raten dir was anderes zu suchen.
lg
 Julie
Gespeichert

road

  • Gast
Re:Klinik ja oder nein
« Antwort #7 am: 06 Dezember 2012, 16:21:43 »

Hallo Thay ,
Ich war vor einem jahr auch in der klinik für 4 monate und mir wurde auch gesagt selbst arzt das es nichts gebracht hat nur man muss auch schauen in welche gruppe oder therapie kommt ich habe generalsierte angst,soziale phobie,sowie angst und vermeindene persöhnlichkeitsstörung und depressionen wurde in eine depression gruppe gesteckt wo nur depression behandelt wurde.Da ich jetzt 1 jahr raus bin und 3 monate gearbeitet und schlechtes arbeitsklima war wegen schicht arbeit von 50 stdund später in andere arbeit 42 std von 10 bis 19 uhr habe ich gekündigt. und ich ziehe mich komplett aus dem geselschaft leben zurück.Anscheind ist es üblich das es ein schlechter geht ich nehme wieder medikamente und zu guter letzt habe ich eben eine schlechte nachricht bekommen das mein vater rollstuhl kommt auf grund einer muskelkrankheit .dies zieht mich wieder derbe runter.Das beste an der krankheit ist das diese vererbar ist auf mänliche geschlecht .Es könnte mich auch betreffen aber mal das nicht heraus fodern.Jetzt muss ich erst mal zu sehen das ich meine angst in griff bekomme und mein vater helfen nicht depression ver fällt.Aber auf die arbeit zurück zu kommen zu Zeit wüsste ich auch nicht was ich machen sollte möchte gern wieder was machen.
Gespeichert
Seiten: [1]