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Autor Thema: Schwere Entscheidung  (Gelesen 563 mal)

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TomTom

  • Gast
Schwere Entscheidung
« am: 22 November 2013, 03:18:15 »

Hallo,

ich habe schon einige Erfahrungen mit unserer Krankheit und alle Hochs und Downs hinter mir. Ich stehe aber an einem Punkt, wo ich selbst Schwierigkeiten hab, mich zu einer Entscheidung durchzuringen. Vielleicht hat einer einen guten Rat. Vorgeschichte:
Ich habe nach 2 Jahren (längere depressive Phase) wieder einen Job gefunden und es lief jetzt auch eine längere Zeit wieder ganz gut. Da ich ein sozial eingestellter Typ bin, habe ich auch in einer kritischen Phase einem Kollegen geholfen, damit er nicht gekündigt wird. Aber er hat es mir schlecht gedankt und wollte hinter meinem Rücken meine Stellung haben. Das hat mich sehr getroffen und schon fing die Achterbahn bei mir wieder an. Starke Konzentrationsstörungen, Antriebsschwäche. Die ganze Leier wieder. Ich versuchte dann über einen Klinikaufenthalt wieder das seelische Gleichgewicht zu finden. Das war ein totaler Flop. Ich bekam Medikamente von denen ich wusste, dass sie Dämmerungszustände hervorrufen. Nach dem Aufenthalt habe ich dann mit dem Arzt wieder die alte Medikamennten genommen. Aber ich habe das Gefühl, die Wirkung ist weg. Ich habe mich dann noch ein halbes Jahr im Job gequält, dann aber die Reißleine gezogen. Jetzt will ich in keine Klinik mehr. Aber es fällt mir schwer mir selbst täglich Ziele zu setzen, die ich dann auch packe. Das ist für meine Familie auch sehr belastend. Wie sage ich meinem Sohn, dass er einen Job braucht, wenn Dad zu Hause sitzt. Gegen Suizid kämpfe ich noch erfolgreich an. Aber es geht irgendwie nicht weiter. Ich trete auf der Stelle.   
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Epines

  • Gast
Re: Schwere Entscheidung
« Antwort #1 am: 22 November 2013, 18:25:37 »

Hallo TomTom

Hmmm... mein Navigationsgerät heißt auch so :-)

Der Verrat deines Kollegen hat dich hart getroffen und dich wieder fallen lassen. Kommt mir so bekannt vor... Leider gibt es mehr solche Menschen als nötig!

Du hast es allerdings schon einmal geschafft wieder auf die Beine zu kommen und vermutlich wirst du es wieder schaffen, auch wenn es gerade ziemlich trostlos aussieht. "Wer es einmal geschafft hat, dem gelingt es auch ein zweites Mal", hat mir ein freund in meiner letzten Krise voraus gesagt und Recht behalten. Ich wünsche dir ganz fest, dass es bei dir ebenso ist.

Du fragst wie du deinem Sohn klarmachen sollst, dass er einen Job braucht, wenn du zu Hause sitzt?
Nun ich würde es ganz offen mit der Wahrheit versuchen, du bist ja nicht zu Hause weil du faul bist, oder keine Lust zum arbeiten hast, sondern weil du krank geschrieben bist. Das leuchtet ihm sicherlich auch ein.

Wenn du nicht mehr in eine Klinik möchtest, dann wäre doch eine Therapie immerhin eine Option, oder eine Selbsthilfegruppe würde dir vielleicht auch gut tun. Einfach nicht aufgeben, deine Familie braucht dich, egal, ob du nun zu Hause, oder erwerbstätig bist.

Alles Liebe
Epines
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