Also, ehrlich gesagt, Friedrich, - ich kann deinen Gedanken nicht so ganz folgen. Vielleicht bin ich auch nur zu müde... :-)
Aber eine Frage tauchte doch gleich bei mir auf: Warum zergrübelst du die Zeit? Die Zeit, Vergänglichkeit, Anfang-Ende-Anfang, es ist eine ganz unglaubliche Kraft. Kaum vorstellbar und doch versucht sich manches menschliche Gehirn immer mal wieder daran. Guck mal, was ich meine ist, - warum etwas in seine Einzelteile zerlegen, wenn es im Ganzen doch einfach schon so beeindruckend ist? Wenn ich an "Zeit" denke, sehe ich sie vor meinem inneren Auge ähnlich eines Flusses. Ereignisse in diesem Zeitstrom wären dann z. b. Felsen, an denen die Fließgeschwindigkeit verändert wird.
"Ich war" Der Mensch hat versucht, sich die Zeit messbar und darstellbar zu machen, indem er Maschinen erdachte, die letztlich jedoch nicht die Zeit festhielt, sondern eher die Verluste, die mensch bei ihrer Betrachtung empfindet, offenlegten. Zeit ist unheimlich, denn wir können sie nicht beeinflussen. Die Vergangenheit. Erinnerung, Erfahrung, Lernen. Und wir interpretieren sie gemäß unserer Individualität. Der Abstand. Vergangene Zeit ist auch Abstand. Eine Spanne des Revue-Passieren-Lassens und Nutzen-ziehen. Oder auch nicht. ;-)
"Ich bin" Genaugenommen ist die Gegenwart innerhalb eines Wimpernschlages bereits Vergangenheit. Die große Unbekannte, die noch keine Richtung vor sich hat, aber bereits einer solchen entstammt. Die große Freiheit. Denn das Jetzt ist die einzige Chance für Veränderungen. Und während für Entscheidungen eigentlich keine "Zeit" da ist, werden sie trotzdem getroffen und bilden damit mögliche Richtungen, wie unser Weg weitergeht. Die Gegenwart ist das, was uns Selbstständigkeit und Selbstverantwortung abverlangt. Und sie ermöglicht uns Hoffnung, Wünsche, Träume, wie es weitergehen soll(te), Richtung - Zukunft.
"Ich werde" Wer kennt sie nicht, diese kolossale Unbekannte, die lockt und ängstigt zugleich? Ich denke, DIE Zukunft gibt es nicht. Der Begriff dient lediglich als Versuch, etwas zu beschreiben, zu umfassen, - uns etwas näher zu bringen, dem wir nie näher kommen können. "Meine Zukunft." Es gibt sie nicht. Weil zu viele Dinge, so klein sie auch sein mögen, das beeinflussen, was künftig passiert. Zukunft steht nicht still, im Strom der Zeit. Sie beherbergt stattdessen alles, was an positiver Energie unseren Vorstellungen entspringt. Hoffnung, Wünsche, Träume, Ziele, Ideen. Und aus ihnen erwachsen diese unerklärlichen Kräfte in uns, die uns scheinbar Unmögliches oder manchmal auch einfach nur völlig Verrücktes vollbringen lassen.
Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft. So unterschiedlich und unfassbar sie sind, so eng sind doch auch miteinander verknüpft. Sie wirken so real und sind doch letztlich "nur" Gefühle, Empfindungen. Ich denke, wir werden die Zeit nie wirklich begreifen und das müssen wir auch nicht. So lange wir mit dem Strom fließen und zur rechten Zeit auf einen der Felsen klettern. Für eine gewisse Zeit...
GLG
dawn