Nur Ruhe - Selbsthilfeportal über Depressionen und Selbstmord

Gästebereich (Schreiben ist ohne Registrierung möglich) => Gästebereich => Thema gestartet von: Kein Plan am 19 Oktober 2016, 04:27:56

Titel: Ich will das alles nicht mehr
Beitrag von: Kein Plan am 19 Oktober 2016, 04:27:56
Guten Morgen

Ich weiß nicht ganz wie ich das am besten erklären soll. Vor Jahren habe ich den Entschluss gefasst das alles scheiße ist und ich nur noch solange weiter mache wie ich noch etwas habe was mir Spaß macht. Mir war alles egal ich habe im Grunde alles schleifen lassen und das mache ich auch jetzt noch. Aber das was mich die letzten Jahre über Wasser gehalten hat macht mir schon lange kein Spaß mehr ich mache es nur noch damit die Zeit vergeht. Ich habe zu nichts mehr Lust. Ich versuche nur noch die Tage zu überstehen ohne alt zu oft über Suizid nach zu denken. Ich kann nicht sagen das ich nicht Sterben will den momentan will ich so nicht mehr weiter Leben. Obwohl ich es auch schon so oft geplant habe zu beenden, bin ich immer noch hier und ich bin es Leid. Den ich weiß nicht ganz genau was mich davon abhält. Schuld Gefühle gegen über meiner Familie? Angst davor was danach kommt? Oder bin ich einfach zu schwach um es zu beenden? Genau kann ich es nicht sagen vielleicht auch etwas von allen. Da ich es also nicht beenden kann muss ich etwas ändern den ich will so nicht mehr weiter machen. Ich schaffe es nur nicht. Ich bekomme es nicht mal hin mit wem darüber zu reden. Auch das habe ich mir schon öfters vorgenommen. Ich wollte es auch schon öfters in Foren schreiben habe es aber immer wider gelöscht. Ich weiß nicht wieso aber mir ist das alles so extrem unangenehm das ich einfach kein Wort raus bekomme. Dazu kommt das ich schüchtern bin und das schlimmste was es gibt ist wenn ich auffalle. Ich weiß nicht genau was ich mir hiervon erhoffe da ich weiß das ich eh nur sehr selten Ratschläge annehme. Wie mal früher Freunde von mir gesagt haben weiß ich ja eh alles besser. Würde mich dennoch über Antworten freuen.
Titel: Re: Ich will das alles nicht mehr
Beitrag von: hardworking fool am 19 Oktober 2016, 05:45:03
Hallo Kein Plan! Willkommen hier im Forum.

Vielleicht tut es dir ja ganz gut, dir hier mal den ganzen Mist von der Seele zu schreiben. Negativ auffallen wirst du hier damit jedenfalls nicht. Wahrscheinlich kennen die meisten hier derartige Gedanken.

Ich glaube übrigens nicht, dass du schwach bist. Wenn ich deine Worte lese, verstehe ich sie so, dass du eigentlich gar nicht wirklich sterben willst, sondern dein Leben anders leben willst. Leider kein wirklich seltener Grund für Selbstmordgedanken. Ich selbst kenne das nur allzu gut. Der Gedanke an den Tod ist zwar nicht wirklich verlockend, aber das Leben so wie es ist kann manchmal unerträglich scheinen.

Darf ich fragen, was es war, das dir früher Spaß gemacht hat?

Du schreibst selbst, dass du etwas ändern musst. Nun, ich würde sagen, dass das auf alle Fälle die bessere Alternative ist. Du solltest erst dann über Selbstmord nachdenken, wenn du wirklich alles andere probiert hast.
Ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass du für dich einen neuen, anderen Weg findest. Vielleicht lachst du in ein paar Jahren herzlich über den Gedanken, dass du irgendwann einmal alles einfach hinschmeißen wolltest.
Alles Gute!
Fool
Titel: Re: Ich will das alles nicht mehr
Beitrag von: Kein Plan am 19 Oktober 2016, 07:20:26
Danke für deine Antwort.

Was mir mir früher Spaß gemacht? Ich konnte zB den ganzen Tag lesen. Das ich jetzt ein Buch in die Hand genommen habe ist jetzt schon über 3 Monate her. Des weiteren habe ich Tage lang vorn Rechner verbracht und habe da gezockt. Jetzt sitze ich zwar auch noch davor aber in der Regel gucke ich nur auf den Monitor. Ich würde gerne was ändern aber das schaffe ich nicht. Ich habe es versucht.

Einfach alles von der Seele schreiben wäre schön aber auch das ist nicht so einfach. Den wenn ich alleine daran denke das alles zu schreiben und das ließt wer ist mir das Peinlich. Ich weiß muss es nicht aber ich bekomme das nicht hin. Ich war schon mal bei einer Therapeutin aber auch da habe ich kein Wort raus bekommen. Sie hat dann Vermutungen angestellt die nicht zu trafen aber ich habe einfach nur da gesessen und genickt und deswegen bin ich auch nicht wider hin.
Mfg
Titel: Re: Ich will das alles nicht mehr
Beitrag von: hardworking fool am 19 Oktober 2016, 08:15:30
Hallo Kein Plan!

Danke für Deine Antwort. Lesen, ja das kann ich nachvollziehen. Ich habe allerdings das Glück, dass ich wenigstens noch lesen kann, auch wenn es mir schwerer fällt als früher.

Was hast du denn so gelesen?

Ich finde Schreiben tatsächlich sehr hilfreich. Gerade hier im Forum. Hätte ich früher auch nicht gedacht, dass es hilft, zu wissen, dass das irgendeiner liest. Aber wenn es dir peinlich ist, verstehe ich das auch. Hey! Du musst ja nicht hier schreiben.
Wie wäre es, wenn du dich einfach mal an den Computer setzt und alles ganz allein für dich aufschreibst? Du müsstest es nicht mal speichern.

Herzliche Grüße!
Fool
Titel: Re: Ich will das alles nicht mehr
Beitrag von: Kein Plan am 19 Oktober 2016, 08:35:56
Hiho

Ich habe Hauptsächlich Fantasy Bücher gelesen.

Wenn ich fragen darf was hast du den so gelesen?

Ich weiß nicht ob es was bringt alles niederzuschreiben. Kann sein das es einigen geholfen hat. Aber wie ich schon sagte habe ich schon einige male versucht in Foren etwas dazu zu schreiben und ich habe es später als ich es fertig geschrieben habe wider gelöscht. Muss sagen das hat mir nicht wirklich geholfen. Es ist genauso wie wen man in Gedanken es jemanden erzählt, versucht zu erklären. Letztendlich hilft es mir nicht weiter. Ganz im gegen teil meistens geht es mir danach nur noch schlechter.
Mfg
Titel: Re: Ich will das alles nicht mehr
Beitrag von: hardworking fool am 19 Oktober 2016, 08:57:02
Hi!

Ich las und lese so ziemlich alles durcheinander: Fantasy, historische Romane, Fachbücher über alles was im weitesten Sinne mit Depressionen und Psyche zu tun hat, englische Klassiker, Satiren, manchmal sogar Kinderbücher.
Was ich nicht so gerne mag sind Thriller oder Kriminalgeschichten, es sei denn sie haben einen regionalen Bezug.

Vielleicht solltest du erst einmal mit "unverfänglichen" Themen anfangen, wie z.B. mit Literatur. Wenn du dann etwas mehr Vertrauen gefasst hast, fällt es dir vielleicht leichter.
Ich weiß nicht, ob das wirklich das gleiche ist. Wenn du in einem Forum etwas schreibst und dann löscht, hat das irgendwie etwa von Scheitern. Denn dann wolltest du dich ja mitteilen, hast es aber nicht geschafft. Wenn du etwas ganz allein für dich aufschreibst und danach wieder löschst (oder auch nicht), hat das eine ganz andere Qualität.

Nur nicht aufgeben!
Fool
Titel: Re: Ich will das alles nicht mehr
Beitrag von: Junehoney am 19 Oktober 2016, 09:15:01
Hallo kein Plan.

Keinen Plan mehr, das kenne ich auch.
Alles erscheint so sinnlos, grau, Nichts macht mehr Spaß.
Lesen war auch immer meins, aber die Konzentration ist so mies geworden, dass ich es auch kaum noch schaffe. Oft fehlt auch Lust und Interesse. Die habe ich irgendwie verloren.
Ich kenne auch nur zu gut das Gefühl, nicht auffallen zu wollen, Angst vor Peinlichkeiten, Angst verletzt und abgelehnt zu werden....meistens hat man das eben schon oft erfahren und das tut weh.
Hier im Forum ist es ja anonym. Da finde ich es leichter mal drüber zu "reden".

Vor ein paar Monaten stand ich kurz vorm Suizid, dachte euch mir kann eh Keiner helfen, dachte es wird nie besser werden. Mein Mann hat mich zu einer Therapeutin geschleppt....Die kannte ich schon aus einem Vortrag, er wusste das. Und die war für mich eine glückliche Fügung.  Denn auch wenn meine Ängste immernoch da sind (eine Therapie wirkt ja auch nicht in ein paar Wochen). Meine Depression aber ist besser geworden. Und ich bin froh darum, dass ich noch lebe.

Vielleicht hattest du mit deiner Therapeutin Pech? Es gibt natürlich auch da schwarze Schafe.
Nimmst du denn Medis? Antidepressiva? Wenn du dich erstmal nicht traust zu reden, könnten dir Medis helfen.
Die kannst du auch vom Hausarzt bekommen.
Sogar pflanzliche Mittel, wie Life (Johanniskraut), können helfen.

Ich wünsche dir alles Gute!
Und wenn du magst, bist du hier herzlich willkommen zu "reden" ;-)

Solidarische Grüße
Junehoney
Titel: Re: Ich will das alles nicht mehr
Beitrag von: LostSoul am 19 Oktober 2016, 11:42:56
Hallo Kein Plan.

Dein Name erinnert mich etwas an meine eigene Situation, denn ich hatte auch lange Zeit nicht wirklich einen Plan, wie in Zukunft alles weitergehen soll, wie ich die nächsten Wochen und Monate überstehen werde... Gut, so richtig weiß ich es bis jetzt auch noch nicht. Aber glaub mir, es wird besser werden.

Dass einem nichts mehr Spaß macht kenne ich auch nur zu gut. Man hat einfach auf nichts Lust und Dinge die einem vorher Spaß gemacht haben interessieren einen nicht mehr. Man findet alles nur noch schlecht und das Leben ergibt keinen wirklichen Sinn mehr. Eben typisch für eine Depression. Warst du denn schon beim Arzt und hast eine Diagnose bekommen? Auf jeden Fall ist es wichtig, dass du dir Hilfe holst, um da raus zu kommen, wenn du es allein nicht mehr schaffst.

Für mich klingt es auch so als ob du gar nicht sterben willst sondern einfach nur dein aktuelles Leben so nicht weiter leben willst. Dass du selbst gemerkt hast, dass es so nicht mehr weiter gehen kann und du etwas ändern musst ist schon mal sehr gut. Viele Menschen, die an Depressionen erkrankt sind, haben diese Erkenntnis nicht.

Wie die anderen schon geschrieben haben, vielleicht hattest du einfach nur die falsche Therapeutin? Ich würde es an deiner Stelle auf jeden Fall noch mal versuchen. Die Chemie muss natürlich stimmen und du musst deinem Therapeuten vertrauen können, nur so kann er dir auch helfen. Einen ersten Schritt hast du ja schon mal getan, indem du hier geschrieben hast. Ich kann nur für mich sagen, dass es mir sehr hilft, mich hier mit anderen auszutauschen, die ähnliche Probleme haben und deswegen auch Verständnis aufbringen. Hier muss dir nichts peinlich sein. Und ja, vielleicht tut es dir wirklich gut, erstmal alles auf deinem PC zu schreiben, nur für dich alleine. Nur in dich hineinfressen solltest du es auf Lange Sicht gesehen nicht, den Fehler hab ich lange genug gemacht bis dann der komplette Zusammenbruch kam.

Wünsche dir alles Gute.

Liebe Grüße,
LostSoul
Titel: Re: Ich will das alles nicht mehr
Beitrag von: Kein Plan am 19 Oktober 2016, 12:55:28
Hallo

Danke euch drei für die Antworten. So habe ich das noch nicht gesehen das mit den löschen der texte. Vielleicht hilft es wirklich alles mal auf zuschreiben ich werde es nachher mal testen.

Ich nehme nichts ein. Ich war mal bei meiner Hausärztin die ich eigentlich auch mag aber selbst bei der viel es mir extrem schwer alleine das Thema anzusprechen. Naja sie davon zu überzeugen das ich Depressionen habe war nicht sehr schwer. Den ich weiß das klingt schwachsinnig, aber ich Ritze mich seid mehr als einen Jahr. Sie gab mir dann eine Liste mit Therapeuten. Seid dem war ich nie wider bei ihr.

Das mit dem in mich hinein fressen mache ich schon seid Jahren. Als es noch nicht so schlimm war hat mir wer mal vor 5 Jahren schon gesagt ich soll zum Therapeuten gehen. Was ich nicht war. Wusste damals alles besser. Können mir eh nicht helfen, das kann keiner naja jetzt denke ich mittlerweile es ist zu spät. Auch wenn dem vielleicht nicht so ist. Ich weiß nicht ich bin ein ungeduldiger Mensch. Mir ist klar das das alles nicht innerhalb weniger Tage/Wochen aufhört. Aber wenn ich einmal pro Monat ein Termin haben soll. Ist der Zeitraum zu lange für mich. Wie soll man da vertrauen aufbauen wenn man die Person einmal im Monat sieht? Ich weiß nicht wie das bei anderen Therapeuten so ist.
Mfg
Titel: Re: Ich will das alles nicht mehr
Beitrag von: hardworking fool am 19 Oktober 2016, 14:53:31
Hallo!

Ganz kurz: Normal sind wöchentliche Termine bei einer Therapie. Und richtig, etwas was sich über Jahre hinweg entwickelt hat wird nicht innerhalb von ein paar Wochen verschwinden.

Ob dir eine Therapie helfen kann oder nicht, kann ich dir nicht sagen. Eines ist jedenfalls sicher: Wenn du nichts gegen deinen Zustand unternimmst, wird es nicht besser werden. Und nach dem was du schreibst zu urteilen, solltest du wirklich versuchen etwas zu ändern.

Ich bin auch kein großer Freund von Ärzten und Pillen, aber wie heißt es doch so schön? Wat mutt, dat mutt! Bei einem Beinbruch würdest du auch nicht warten bis die Knochen von selbst irgendwie wieder zusammenwachsen.

Also unternimm etwas - bevor es zu spät ist.

Viele Grüße
Fool
 
Titel: Re: Ich will das alles nicht mehr
Beitrag von: Kein Plan am 19 Oktober 2016, 18:01:40
Hallo

Danke für deine antworten. Da fühlt man sich nicht ganz so alleine.

Ja ich weiß das ich was ändern muss und ich weiß auch das ich dafür Hilfe brauch. Ich hatte es ja auch schon mal versucht aber ich habe mich danach noch mehr zurück gezogen als es mit der Therapeutin nicht funktioniert hat. Es war nicht einfach dahin zu gehen. Ich weiß noch genau wie ich richtig Panik Attacken bekommen habe als ich im Warteraum gesessen habe nur um meiner Hausärztin zu sagen das ich Depressionen habe. Als ich dann im Sprechzimmer war habe ich auch da kaum was raus bekommen.

Ich bin früher zum Arzt nur dann gegangen wenn ich mal wider keine kraft hatte zur Arbeit zu gehen. Aber zum Arzt gehen wenn man wirklich krank ist mache ich in der Regel nicht. Wurde auch schon von der Arbeit nachhause geschickt weil ich krank war.

Ich weiß nicht wie ich mich aufraffen soll um wider zu meiner Ärztin zu gehen. Mir ist es klar wen ich nicht ändre es auch nicht besser werden kann. Ich habe auch schon öfters dran gedacht das Ruder sozusagen aus der Hand zu geben und ein Suizid versuch zu machen. Wo mich wer findet. Aber allein der Gedanke das meinen Eltern dann zb zu erklären wieso das ganze. Verwerfe ich das alles wider. Meine Mutter denk sowieso schon das sie vieles bei mir falsch gemacht hat. Dabei habe ja wenn ich alles falsch gemacht.

Deswegen hier meine frage. Wie habt ihr es geschafft euch los zu reißen und den ersten schritt zu machen.

Mfg
Titel: Re: Ich will das alles nicht mehr
Beitrag von: Junehoney am 19 Oktober 2016, 19:45:17
Hallo Kein Plan.

Also: die Depression ist eine KRANKHEIT. Eine fiese, möglicherweise tödliche Krankheit. Sie macht dir nicht nur schlechte Stimmung, sie macht auch negative Gedanken. Zum Beispiel die Gedanken: "mir kann Keiner helfen", "Ich schaffe es nicht zum Arzt zu gehen" oder auch "ich bin schuld, nicht meine Mutter" sind Gedanken, die deine Depression sozusagen produziert. Wenn du gesund wärst, würdest du nicht so denken.
Ich merke das gerade bei mir....Wenn es etwas besser wird, merkt man erst, wie negativ man manche Dinge gesehen hat, die gar nicht so schlimm sind.

Als ich vor 4 Monaten zum Psychotherapeuten gegangen bin, weil ich Suizidgedanken hatte, habe ich auch gezittert und hyperventiliert, dachte ich überlebe das nicht. Aber es war das Beste, was mir passieren konnte. Auch beim Hausarzt die AU holen und ihm sagen, dass ich nicht mehr kann, war total schlimm. Aber die andere Alternative, also wieder arbeiten gehen oder Suizid, davor hatte ich auch Angst. Zumal ich 2 Kinder habe.

Wohnst du in einer großen Stadt?
Da gibt es sogenannte Psychotherapeutische Ambulanzen. Die haben kürzere Wartezeiten und sind gut!
Zudem kannst du zu einer psychiatrischen Ambulanz an einer Psychiatrischen Klinik gehen, die können dir Medis geben und mit dir sprechen und helfen einen Therapie Platz zu finden.
Und Die kennen das! Dass die Leute Angst haben zu reden! Wenn es sehr schlimm ist mit der Angst. Dann schreib es auf, so konkret und kurz wie möglich.
Zum Beispiel:
Ich habe Angst mit Ihnen zu sprechen.
Ich bin ws. depressiv und habe Suizidgedanken.
Bitte helfen Sie mir.

Alles Gute!
Und melde dich doch ruhig hier, wie es war!
Solidarische Grüße
Junehoney
Titel: Re: Ich will das alles nicht mehr
Beitrag von: Junehoney am 19 Oktober 2016, 19:49:08
Habe noch was vergessen:

Sich selbst verletzen. Das machen sehr viele Menschen. Wegen hoher Anspannung oder um noch etwas zu spüren vor lauter Leere. Ich mache das auch.
Meine Therapeutin war noch nicht mal überrascht.
Die kennen das und wissen, was zu tun ist.

LG Junehoney
Titel: Re: Ich will das alles nicht mehr
Beitrag von: hardworking fool am 19 Oktober 2016, 20:27:09
Guten Abend,

die Idee von Junehoney mit dem Zettel finde ich sehr gut.

Ich habe auch ziemliche Angst vor Ärzten. Glücklicherweise hatte ich das Glück, eine Psychotherapeutin zu finden der ich vertraue. Mit ihrer Hilfe bin ich dabei die Depression zu besiegen.
Von allein hätte ich das nie geschafft. Bei mir war es so, dass meinen Kolleginnen auf der Arbeit aufgefallen ist, dass etwas mit mir nicht stimmt. Die haben das meiner Chefin gesteckt und die schickte mich dann zum Arzt. Heute bin ich sehr dankbar dafür.

Wenn du ein gutes Verhältnis zu deinen Eltern hast könntest du sie ja bitten, dich zu begleiten.

Du schaffst das schon!
LG Fool
Titel: Re: Ich will das alles nicht mehr
Beitrag von: Kein Plan am 19 Oktober 2016, 23:00:44
Guten Abend

Ich weiß nicht ob das angst ist was ich da spüre wenn ich darüber reden soll. Wenn ja wo vor habe ich genau angst? Ich weiß es nicht. Es fällt mir schwer darüber zu reden zuzugeben das ich Hilfe brauche. Der Gedanke "Oh mein Gott was denken die jetzt nur von mir". Ich weiß das die das ständig hören und erleben. Aber das macht es nicht besser oder leichter für mich darüber zu reden. Ich kann das nicht einfach abschalten. Wenn ich was für mich Peinliches erlebe. Habe ich selbst noch Jahre später das ich mich dafür schäme. Selbst wenn ich die Personen nicht mal kenne und auch nie wider sehe. Aber der Gedanke ist dennoch da " was hast du da nur gemacht". Da ich seid dem mir klar ist das ich da so drauf reagiere versuche ich nichts mehr zu machen wo die Gefahr bestehen könnte das ich wider in so eine Situation gerate. Ich verstehe es selbst nicht warum das bei mir so extrem ist. Früher war das nicht so. Warum ist mir das so wichtig was Fremde von mir denken? Ich hoffe das war einiger maßen zu verstehen was genau ich damit zum Ausdruck bringen wollte.

Ich hätte fast ja gesagt ich habe eine gute Beziehung zu meinen Eltern. Aber wenn das wirklich so wäre würde ich ja mit ihnen darüber reden können oder? Ich habe zwar kein Problem mit meinen Eltern gesehen zu werden aber auch da ist das Problem das meine Eltern zum Teil Sachen machen die mir unangenehm sind. Jetzt nicht falsch verstehen die machen nichts wofür man sich in der Regel schämen muss oder was irgendwie seltsam ist. Ein Beispiel damit ihr vielleicht versteht wie bescheuert das ist. Wenn wir einkaufen fahren und es scheint alles voll zu sein dann sucht mein Vater nicht lange und stellt sich auf einen Lehren Behindertenparkplatz. Solche Kleinigkeiten sind es wo ich mir schon wünschen würde unsichtbar zu sein. Selbst wenn es keinen auffällt. Und nein das Thema habe ich noch nicht angesprochen. Weil auch das mir unangenehm wäre.

Momentan bin ich arbeitslos seid 2 1/2 Monaten und ich werde vom Arbeitsamt zu einer Weiterbildung geschickt. In der Regel ist das ja alles gut und schön aber momentan denke ich nicht das ich wenn ich da nächste Woche anfangen soll das schaffe. Ich schlafe momentan nicht gut oder gar nicht. Aber das jetzt der Arbeitsagentur klar zu machen das ich das nicht schaffe, schaffe ich auch nicht so einfach. Es ist zum verzweifeln.

ich muss sagen das tut wirklich gut das hier zu schreiben auch wenn ich mir die ganze Zeit denke das ich so manches davon lieber nicht schreiben sollte.

Ich wünsche euch noch einen schönen Abend
Titel: Re: Ich will das alles nicht mehr
Beitrag von: hardworking fool am 20 Oktober 2016, 05:58:44
Guten Morgen Kein Plan,

also für mich klingt das schon nach Angst. Das ist aber auch nicht schlimm - zumindest nicht so lange bis dieses Gefühl dich davon abhält dir Hilfe zu suchen.

Du schreibst, du hättest "fast" gesagt, dass du eine gute Beziehung zu deinen Eltern hast. Ich glaube, das fast kannst du streichen. Dass du zögerst ihnen zu erzählen wie es dir geht, bedeutet keinesfalls, dass euer Verhältnis schlecht ist. Ich war selbst schon fast 1/4 Jahr in Behandlung bevor ich meinen Eltern "gestehen" konnte, dass ich eine Depression habe. Und ich verstehe mich wirklich gut mit meinen Eltern.
Wahrscheinlich ist es so, dass wir alle dazu neigen unsere Eltern nicht "belasten" zu wollen. Wir wollen nicht, dass sie sich Sorgen machen und versuchen weiterhin der gute Sohn oder die gute Tochter zu sein. Das ist verständlich, aber nicht hilfreich, wenn du verstehst was ich meine.

Vielleicht ist das mit der Weiterbildung sogar ganz gut. Dann hast du etwas anderes auf das du dich konzentrieren kannst. Außerdem ist es manchmal ganz erstaunlich was man alles schafft wenn man muss. Vielleicht hilft es dir sogar beim Schlafen. Wenn man arbeitslos ist tendiert man irgendwann dazu immer weniger zu machen und ist dann eigentlich gar nicht so richtig müde wenn es Zeit wäre zu schlafen. Tja, und dann wälzt man sich im Bett herum und kann nicht schlafen. Ich kenne das. War selbst lange genug arbeitslos.

Ich weiß, dass das jetzt wahrscheinlich noch nicht zu dir vordringt, aber dir braucht nichts was du hier schreibst peinlich sein. Vielleicht ist das sogar eine ganz gute Vorbereitung für den Fall, dass du es doch schaffst dir professionelle Hilfe zu suchen. Was du dringend tun solltest! Wenn du erst einmal "begriffen" hast, dass es gut tut über seine Probleme zu reden (reinfressen bringt ja nicht wirklich etwas) und dass dir hier in der Anonymität des Forums nichts passiert, dann kannst du dich vielleicht auch "draußen" leichter öffnen.

Ich wünsche dir einen schönen Tag!
Fool
Titel: Re: Ich will das alles nicht mehr
Beitrag von: Kein Plan am 20 Oktober 2016, 08:52:07
Guten Morgen

Ich weiß nicht wie ich die richtigen Worte finden soll. Aber erst mal danke das ihr versucht mir zu helfen. Ich habe versucht so einiges an anderen Themen zu lesen und muss sagen das ihr es echt nicht leicht habt. Soweit ich das nach vollziehen kann. Und deswegen Danke das ihr es dennoch schafft andere Aufzubauen. Ich würde ja auch gerne andere davon überzeugen das alles besser wird. Aber momentan glaube ich selbst nicht dran.

Ja ich versuche meine Eltern nicht zu zeigen wie es mir geht. Aber ich denke das sie wissen das irgendwas ist. Sie haben ja auch schon paar mal versucht zu fragen was los ist aber ich schotte dann immer gleich ab. Alles bestens....

Das mit der Weiterbildung kann gut sein das es mir helfen könnte. Aber ich habe da echt Angst vor das ich das nicht schaffe. Immer hin bezahlt mir das die Agentur und wenn ich die nicht auf die Reihe bekomme dann werden die mir nicht so schnell eine zweite Chance geben. Immerhin geht die auch 4 1/2 Monate lang.

Das ich professionelle Hilfe brauche ist mir durchaus bewusst. Oder anscheinend auch nicht. Den dann würde ich sie mir ja holen. Ich weiß nicht wie ich das am besten sagen soll. Ich weiß momentan nicht was ich will. Ja klar ein Teil von mir will Hilfe will das es mir besser geht. Aber ein teil von mir sagt mir das es nichts bringt. Ich hasse diese Unentschlossenheit. Ich weiß nicht ob ihr das kennt. In einer sec möchtet ihr zB Musik hören und wenn ihr sie dann angemacht habt seid ihr genervt das sie an ist und macht sie wider aus. So geht es mir mit vielen Dingen.

Ich wünsche euch einen schönen Stress Freien Tag.
Titel: Re: Ich will das alles nicht mehr
Beitrag von: LostSoul am 20 Oktober 2016, 12:50:13
Hallo Kein Plan.

Klar hat hier jeder seine eigenen Probleme. Und gerade deswegen ist es umso schöner, wenn man Leute gefunden hat mit denen man über diese Probleme reden kann. Mir geht es wirklich selbst oft genug richtig mies und da ich weiß wie schlimm es ist in so einer Situation alleine zu sein, versuche ich anderen zu helfen. Denn es gibt nichts schlimmeres als alles in sich hinein zu fressen und niemanden zum reden zu haben. Hier wird dir auf jeden Fall zugehört und es muss dir auch nichts peinlich sein. :)

So geht es mir auch mit meinen Eltern. Ich hab Angst sie zu enttäuscht, deswegen spiele ich Ihnen immer die heile Welt vor. Wenn Sie dich fragen was los ist, ist das auf jeden Fall ein Zeichen dass sie sich Sorgen machen und du ihnen wichtig bist. Du bist schließlich ihr Kind. Ich werde es ihnen auch irgendwann sagen müssen wie es wirklich in mir aussieht. Wissen Sie denn dass du unter Depressionen leidest? Meine Eltern wissen es zwar, aber ich sage immer mir geht es gut und sie brauchen sich keine Gedanken machen.

Das mit der Weiterbildung klingt doch schon mal gut. Aber unter Druck setzen solltest du nicht auf keinen Fall. Selbst wenn du es nicht schaffst. Das Leben geht weiter und du musst dabei auch immer bedenken dass du krank bist, also solltest du keine Schuldgefühle haben wenn dir etwas nicht gleich gelingt. An erster Stelle sollte bei dir für die Zukunft stehen, dass du wieder gesund wirst, denn dir bringt der beste Abschluss nichts wenn du immer weiter in der Depression versinkst. Allerdings kann es ja wirklich sein dass dir die Weiterbildung hilft und dich ablenkt. Ich schaffe es durch diese Krankheit leider zur Zeit nicht mehr auf Arbeit zu gehen.. Hoffe dir ergeht es da besser.

Mal angenommen du suchst dir keine Hilfe und dein Leben geht so weiter wie bisher.. Das möchtest du sicher nicht gehe ich mal davon aus. Du musst dir unbedingt professionelle Hilfe suchen. Dass du hier im Forum schreibst ist auf jeden  Fall schon mal ein guter erster Schritt und ich bin mir sicher, dass du es auch schaffen wirst dich einem Therapeuten zu öffnen. Es ist zwar ein langer Weg, aber leider ist so eine Depression nun mal eine langwierige Angelegenheit,  und es kann Monate wenn nicht sogar Jahre dauern bis es einem wieder richtig gut geht. Aber dafür musst du auch etwas tun. Ich wollte es auch lange nicht wahr haben dass ich jetzt zum Psychologen muss, aber ich wollte mein jetziges Leben auf Keinen Fall so fortführen, deswegen hab ich mich dann irgendwann entschlossen mir helfen zu lassen.

Ja das kenne ich sehr gut. Man fängt etwas an und schafft es dann aber nicht es zuende zu bringen.. Egal ob einem die Dinge vorher Spaß gemacht haben. Leider auch eines der vielen Symptome dieser Krankheit.

Wünsche dir alles Gute und einen schönen Tag.

LG LostSoul
Titel: Re: Ich will das alles nicht mehr
Beitrag von: Junehoney am 20 Oktober 2016, 13:34:38
Hallo Kein Plan!

Natürlich ist es schwer mit deinen Eltern darüber zu sprechen. Eltern machen sich halt immer Sorgen, wenn man ein gutes Verhältnis hat. Und das auszuhalten und so im Mittelpunkt zu stehen, finde ich auch sehr schwer.
Mein Vater hat Null Verständnis, also rede ich mit ihm auch nicht mehr darüber.
Meine Mutter ist lieb und nett zu mir, aber sie scheint es auch nicht ertragen zu können. Wenn ich ihr manchmal sage, wie schlecht es mir geht, weint sie direkt. 
Sie ist aber sehr erleichtert, dass ich nun Therapie mache und nicht mehr in dem Irrenhaus arbeite, wo ich vorher war (dabei ist Irrenhaus nur im übertragenen Sinne gemeint ;-)).
Der Job hat mir meine letzten Nerven geraubt.
Und ich hatte sehr oft Suizidgedanken. Schon vor meinem Zusammenbruch vor 4 Monaten. Ich habe einfach keinen Ausweg mehr gesehen, mich als schlechte Mutter, Tochter, Ehefrau gesehen und gedacht ich falle Anderen zur Last und mir kann man nicht mehr helfen.

Meine Therapeutin hilft mir, dass alles zu reflektieren, aufzuarbeiten und gibt mir neue Denkweisen. Und das Wichtigste: sie ist sehr verständnisvoll, urteilt nicht, ist immer parteiisch und macht mir Hoffnungen, dass es besser wird.
Das wäre doch ws. auch gut für dich, oder?

Herzliche Grüße
Junehoney
Titel: Re: Ich will das alles nicht mehr
Beitrag von: Kein Plan am 20 Oktober 2016, 14:37:44
Hallo

Ja das mit den Eltern ist nicht einfach. Ich weiß nicht ob sie davon wissen das ich Depressionen habe. Ich denke mal nicht da ich es ihn nicht sage und immer so tue als sei alles in Ordnung. Meine Mutter hat mal die Wunden gesehen die ich mir selbst zugefügt habe und sie war komplett aufgelöst und hat auch geweint. Es hat Ewigkeiten gedauert ihr weiß zu machen das es ein Unfall war. Auch ohne das sie weiß wie es mir geht, geht es ihr schon schlecht genug. Manchmal denke ich das es auch die Ungewissheit ist was mit mir los ist was sie so fertig macht.

Ich bin mal ganz ehrlich was ich eigentlich noch nie war in der Hinsicht zu meiner Arbeit. Ich mag meinen Job nicht. Am Anfang hat er zwar Spaß gemacht aber das hat sich während meiner Ausbildung geändert. Weil ich nicht versagen wollte habe ich die Ausbildung zu ende gebracht. Ich hatte auch meinen ersten Zusammenbruch während der Ausbildung. Wenn selbst die Ausbilder einen versuchen fertig zu machen ist das nicht gerade einfach. Ich weiß nicht wirklich ob es am Beruf liegt oder an mir. Egal wo ich bis jetzt gearbeitet habe gab es immer welche die entweder mir das Leben zur Hölle gemacht haben oder aber meinen versuch mich anzufreunden ausgenutzt haben. Deswegen habe ich auch bei meinen letzten Job es erst gar nicht versucht mich anzufreunden. Aber wenn man dann zwei Jahre da arbeitet und niemanden hat mit dem man mal reden kann ist das auch misst. Wegen der Arbeit/Kollegen habe ich dann auch angefangen mich zu ritzen. Anders habe ich es nicht mehr durch gehalten.

In den letzten Jahren habe ich bis auf einen Freund alle anderen verloren. Wobei ich nicht weiß wie lange der mich noch ertragen kann. Er ist auch der einzige der weiß das ich Depressionen habe. Aber das auch nur weil ich an dem Tag genug getrunken hatte um es ihm zu sagen. Seid dem hat er zwar immer mal wider versucht darüber zureden aber ich schaffe es nicht. Ich will ihn nicht auch noch verlieren. Dann wäre ich ganz alleine. Ich habe mir zwar schon oft vorgenommen ihn um Hilfe zu bitten. Ich denke zwar nicht das er mir nicht helfen würde. Aber ich bekomme es dennoch nicht hin.

Es mag sein das es an den Depressionen liegt aber ich verachte mich dafür das ich alles so sehr habe schleifen lasse. Wie meine Mutter so schön sagen würde ich betreibe mit meinen Körper Raubbau.

Ich wünsche euch dennoch ein schönen Rest Tag
Titel: Re: Ich will das alles nicht mehr
Beitrag von: Junehoney am 20 Oktober 2016, 16:18:25
Hey.

Oh ja! Raubbau mit dem eigenen Körper. Das habe ich die letzten 13 Jahre auch gemacht. Meine Therapeutin und ich waren uns einig, ich habe lange daran gearbeitet so krank zu werden. Nur, dass man das leider zu spät merkt bzw. erst im Nachhinein. :-(

Ich finde deine Idee ganz gut, dass es deiner Mutter vllt. Gerade so schlecht geht, weil sie nicht weiß, was mit dir los ist. Ws. Ist die Ungewissheit schlimmer, als eine Tatsache akzeptieren zu lernen. Vielleicht hat sie auch Schuldgefühle, dass es dir schlecht geht?

Meine Mutter hat viele Schuldgefühle, weil alle ihre 3 Kinder psychisch krank geworden sind. Meiner Meinung nach ist aber nie einer alleine Schuld. Zudem Depressionen aus mehreren Ursachen entstehen. Vererbung, Umwelteinflüsse (und zwar alle, nicht nur die Einflüsse der Eltern) und akuter Stress. Das heißt aber auch, man ist nicht selbst schuld, wenn man depressiv wird.

Gehst du denn nun zum Arzt?

LG
Junehoney
Titel: Re: Ich will das alles nicht mehr
Beitrag von: LostSoul am 20 Oktober 2016, 16:57:10
Hey..

Also ich würde mal sagen du solltest deinen Eltern dringend davon erzählen wie es dir geht. Schau mal, sie machen sich jetzt schon große Sorgen um dich, weil sie nicht wissen was du hast. Du bist für sie der wertvollste Mensch, den sie haben. Deswegen solltest du ihnen vertrauen, sie meinen es nur gut mit dir. Wenn sie danach mit Unverständnis reagieren sollten kannst du es ja immer noch lassen und das Thema nicht weiter ansprechen. Aber so wie du erzählst klingt es eher danach, dass sie dir gerne helfen würden, du es aber nicht zulässt, indem du immer sagst dass alles in Ordnung ist.. Ich bin ja selbst so gegenüber meinen Eltern, aber sie wissen von meiner Erkrankung und ich werde ihnen auch irgendwann erzählen, dass es viel schlimmer ist als ich es ihnen immer gesagt habe.

Das mit der Arbeit kann ich voll und ganz verstehen, weil es mir genauso geht. Ich bin sehr unzufrieden mit meiner Arbeit. Was dazu geführt hat, dass ich noch depressiver wurde als ich eh schon bin. Zusätzlich setzen mir die Arbeitszeiten (Schichtdienst) zu, weshalb ich auch erstmal krank geschrieben bin, weil ich es einfach nicht mehr geschafft hab dort hin zu gehen.
Ist es denn die Arbeit, die dir keinen Spaß macht oder ist es nur wegen den Kollegen und Vorgesetzten, dass du deswegen nicht mehr gern auf Arbeit gehst? Sonst wäre ein Wechsel in eine andere Firma ja vielleicht auch etwas, wenn dir dein Beruf ansonsten Spaß hast.
Immerhin hast du mir etwas voraus: Du hast deine Ausbildung durchgezogen, trotz dass du fertig gemacht wurdest. Ich wurde auch fertig gemacht und mittlerweile hab ich deswegen zwei abgebrochene Ausbildungen, weil ich es nicht mehr ausgehalten habe und irgendwann zusammengebrochen bin. Du kannst stolz auf dich sein, dass du es durchgezogen hast. Allerdings hast du dadurch wohl auch einen hohen Preis bezahlt, wenn du schreibst, dass du einen Zusammenbruch hattest. Deswegen ist es jetzt umso wichtiger, dass du etwas änderst und dir helfen lässt.. Es ist keine Schande, wenn man zugibt, dass man mit den Kräften am Ende ist und erstmal eine Auszeit braucht. Deine Gesundheit ist das wichtigste was du hast, die solltest du nicht kaputt machen.

Auch das Problem mit den Freunden kenne ich. Seitdem ich ihnen von den Depressionen erzählt hab wollen sie nichts mehr von mir wissen. Aber ganz ehrlich, wer dich wegen sowas im Stich lässt ist für mich kein richtiger Freund. Denn in einer Freundschaft hält man auch in schlechten Zeiten zueinander.

Alles Gute,
LostSoul
Titel: Re: Ich will das alles nicht mehr
Beitrag von: Kein Plan am 20 Oktober 2016, 17:19:48
Hiho

Ja ich werde zum Arzt gehen. Ich weiß nur noch nicht wann. Am besten Morgen schon. Aber allein zum Arzt zu gehen Hilft ja auch nicht sehr weiter ich muss mich hinsetzten und Therapeuten raus suchen. Ich weiß nicht ob ich das mit der Psychotherapeutische Ambulanzen machen sollte. Du hast ja gesagt die haben kürzere Wartezeiten. Ich habe mir die bei uns etwas durchgelesen und weiß nicht ob es das richtige für mich wäre. Aber werde dann morgen eh erst mal mit meiner Ärztin darüber reden.

Des weiteren muss ich es wem am besten sagen. Den wenn davon wider keiner was weiß kann ich es wenn wider mal was schief geht alles hin schmeißen und kein plan ob ich es dann noch mal schaffe mich aufzuraffen. Auch wenn es mir nicht gefällt werde heute noch versuchen mit meiner Mutter zu sprechen. Auch wenn alles in mir sagt das ich das lieber sein lassen sollte.

Ja das ist das Problem ich weiß nicht ob mir die Arbeit noch Spaß macht ich denke nicht. Ich habe in den letzten Zwei Jahren nicht wirklich Spaß gehabt. Es lag nicht nur an meinen Kollegen.

Ich hatte vor 4 Jahren auch mal Schichtarbeit. Muss sagen eigentlich hat mir das ganz gut gefallen. Das was ich da gearbeitet hatte war auch ganz in Ordnung. Ist nur nicht das was ich gelernt hatte. Okay für die Arbeit musste man nichts lernen. Das Problem da waren wider mal die Kollegen und es war eine Zeitarbeitsfirma die zwar feste Standorte hatte aber dafür beschissenen Vertrag. 35h Woche aber zum Teil 7 Tage die Woche arbeiten a 7 1/2h. Wenn man Glück hatte bekam man im Monat 2 freie Tage(Sonntage).

Ich habe meinen ehemaligen Freunden nichts von meinen Depressionen erzählt. Kontakt ist einfach abgebrochen. Zum Teil lag es einfach daran das ich mich immer mehr zurück gezogen habe. Und der andere Teil war das es Freunde waren die mich einfach nur ausgenutzt haben und wenn es dann zu viel wurde. Habe ich dann den Kontakt abgebrochen. Was die aber nicht mal gestört hat.

Schönen Abend euch noch
Titel: Re: Ich will das alles nicht mehr
Beitrag von: Junehoney am 20 Oktober 2016, 20:47:46
Hey.

Gut. Ich finde es wirklich gut, dass du zum Arzt gehen möchtest. Vielleicht kennt er auch gute Therapeuten. Er darf zwar nicht einen einzelnen empfehlen, aber mehrere.
Und er kann dir ein Antidepressivum verschreiben. Vielleicht hilft dir das ja auch schon weiter.

Was gefällt dir nicht an der Ambulanz? Meine Freundin macht dort Therapie und die Mutter einer Freundin meiner Tochter auch (also jetzt ws. nicht in derselben Stadt). Und die sind total begeistert. Zumal es Studien gibt, die belegen, nicht die Erfahrung oder das Know-how der Therapeuten ist ausschlaggebend für den Erfolg einer Therapie. Sondern die Beziehung zwischen Patient und Therapeut, also das Vertrauen und die Chemie müssen stimmen.
Die Beiden haben erzählt, dass sie im Vorgespräch sogar angeben konnten, ob sie lieber einen Mann oder eine Frau wollen, ob jung oder alt, mit Kindern usw.

Du könntest ja mit dem Erzählen bei deinen Eltern auch warten bis du beim Arzt warst oder einen Therapie Platz hast. Dann könntest du sagen: ich hab Depressionen, aber habe mir Hilfe gesucht. Das beruhigt sie bestimmt.

Alles Gute!
LG Junehoney