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Autor Thema: Immer wieder am Ende  (Gelesen 984 mal)

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Kessi

  • Gast
Immer wieder am Ende
« am: 28 Dezember 2013, 19:11:32 »

Hallo Ihr,

Es ist so zermürbend. Ich arbeite mich aus meinem Loch und doch kommen die schlechten Tage immer wieder. Wann hört das auf? Klar weiß ich ich brauch Geduld aber heute zerreißt es mich mal wieder und keiner hat Verständnis dafür. Irgendwie ja auch verständlich ich kann die Depression auch kaum fassen oder erklären. Es ist nur so schwer an solchen Tagen. Ich hasse diesen Druck so sehr. Hoffe es geht mir morgen wieder besser.

Eure
kessi
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Ina

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Re: Immer wieder am Ende
« Antwort #1 am: 29 Dezember 2013, 08:00:04 »

Hallo Kessi,

Du hast Recht: Manchmal kann man gar nicht wirklich in Worte fassen, warum man plötzlich wieder so einen schlechten, depressiven Tag hat und kann sich dann selbst nicht so recht erklären, weshalb man sich eigentlich so schlecht fühlt. Ich erlebe das auch immer wieder und ärgere mich in meiner Verzweiflung dann manchmal sogar über mich selbst, weil doch gerade "eigentlich alles gut" ist und es keinen vernünftigen Grund gibt, so niedergeschlagen, traurig, antriebsarm und hoffnungslos zu sein...

Ich denke aber, Depressionen bringen es einfach mit sich, dass sie hin und wieder ganz unerwartet "zuschlagen". Und gerade wenn es keinen konkreten Auslöser für diese Gefühle gibt, können Außenstehende, die selbst nicht unter Depressionen leiden, es nur schwer nachvollziehen. Sowieso muss es für einen "Gesunden" schwierig sein, sich in die Gefühlswelt und die Denkmuster eines Depressiven hineinzuversetzen, wenn er sich nie oder nur wenig mit der Thematik auseinandergesetzt hat. Psychische Erkrankungen sind eben nicht sichtbar wie z.B. ein gebrochenes Handgelenk oder eine schwere Grippe...

Wenn Du Austausch und / oder Rat suchst oder einfach nur Deine Gedanken loswerden möchtest, schreib Dir bei uns ruhig alles von der Seele! Verständnis und ein offenes Ohr wirst Du hier immer finden!


Ich wünsche Dir, dass Du heute einen besseren Tag hast und sende Dir

liebe Grüße

Ina
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Re: Immer wieder am Ende
« Antwort #2 am: 29 Dezember 2013, 13:56:26 »

Hallo Kessi,
also, ich habe dafür vollstes Verständnis, wie es dir geht. Es bringt mich auch immer wieder an den Rand der Verzweiflung. Denn auch wenn ich selber ja weiß, was los ist, fühle ich oft auch mein eigenes Unverständnis und setze mich selber unter Druck. Genauso, wie InaDiva es beschreibt. Ich befürchte, das gehört zum Wesen der Depression.

Mir hilft es momentan etwas, dass ich mich um totale Akzeptanz bemühe. Ich sage mir: Es ist so, du kämpfst und manchmal nützt es nichts. Ich fühle mich dann zwar immer noch niedergeschlagen und antriebslos - oder was auch immer -, aber ich mache mir deswegen keine Vorwürfe. Von claudi (hier aus dem Forum) habe ich den Tipp bekommen, meiner Depression Gestalt zu verleihen. Ich spreche jetzt mit ihr und verhandle z.B., dass sie sich einen Tag richtig austoben darf (dann liege ich einen kompletten Tag nur im Bett und heule) und dann übernehme ich wieder "das Kommando".

Ich wünsche dir schönere Tage und noch viel
Freude
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claudi

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Re: Immer wieder am Ende
« Antwort #3 am: 29 Dezember 2013, 15:04:54 »

Hallo liebe Kessi

Ich bin die oben gennante claudi. Was ich noch gerne hinzufügen wollte ist. Bis du mit ihr "verhandeln" kannst musst du wissen mit wem du es zu tun hast.

Also deine Depression kennen lernen.

Ich habe herausgefunden das meine depression, mittlerweile ist es mein "kleines  Schreckgespenst", teilweise auch sehr viel kindliche anteile in sich trägt.

Bei ihr muss ich natrülich andre "Reglungen" finden, wie zum beispiel freude.
Bei ihrer Depression scheint es sich um "etwas" zu handeln was in der lage ist verhandlungen zu führen.

Also jetz nur mal ganz überspitzt damit du lesen kannst wie unterschiedlich die depression sein kann.

Es muss auch nicht zwingend ein mensch sein. es kann genausogut ein farbtupfen oder was auch immer auftauchen.

Wichtig ist die depression ernst zu nehmen. ihr auch zeit und raum zu geben. aber sich nicht, auf dauer, von ihr beherrschen lassen.

Im Moment kontroliert sie dich. Das wird auch immer wieder passieren. Aber der umgang damit kann sich, mit der zeit, verändern.

viel glück wünscht claudi
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Kessi

  • Gast
Re: Immer wieder am Ende
« Antwort #4 am: 29 Dezember 2013, 17:27:37 »

Ich dank Euch von Herzen für die lieben Worte. Es geht mir heute etwas besser. Ich hasse das wenns mich fast zerreißt. Dann fällt mir das denken so schwer.
Ich hab in den letzten Jahren auch durch die Therapie viel über mich gelernt aber manche Dinge sind so tief in mir und meinem Unterbewusstsein vergraben das ich mich manchmal so machtlos fühle. In meinem Umfeld hat das niemand und es ist schon schwer für mich zu verstehen warum das eine oder andere eben nicht mehr geht. Ich war immer der Macher und jetzt macht die Krankheit an manchen Tagen mit mir was sie will. Aber nach zwei schweren Tagen fühl ich mich heute etwas besser und total erschöpft.

Sende Euch ganz liebe Grüße
Kessi
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Re: Immer wieder am Ende
« Antwort #5 am: 30 Dezember 2013, 23:04:29 »

Schön zu hören, dass es um dich wieder heller wird!

Wenn meine Depression ihre kindliche Phase hat, dann kann ich mit ihr auch nicht verhandeln. Dann muss ich manchmal auch ein strenges Elternteil sein. Worum es eigentlich geht: Dass du die Depression akzeptierst. Mir geht es so, dass sie die Macht verliert, wenn ich ihr freiwillig Raum gebe. Falls das zu kryptisch ist und du darüber mehr hören möchtest, sag Bescheid. Dann versuche ich es nochmal zu erklären.

Ich wünsch dir bessere Tage und viel, viel Kraft und
Freude
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Damianer

  • Gast
Re: Immer wieder am Ende
« Antwort #6 am: 13 Januar 2014, 14:21:49 »

Hi Kessi hier ein link..... http://www.phytodoc.de/heilpflanze/damiana/

Es hilft, zumindest bei mir, eine recht gute alternative zu Psycho-Pillen.
Damiana ist ein Tee aus Mexiko, zu erhalten in Apotheken od. Teeläden.

MfG und viel Erfolg.
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Nicki

  • Gast
Re: Immer wieder am Ende
« Antwort #7 am: 13 Januar 2014, 22:57:06 »

Da mußte ich gerade lächeln...
Als Teenager habe ich mit Freunden alles mögliche probiert. Wir hörten das Gerücht, Damiana zu rauchen würde wie kiffen wirken und zogen von Apotheke zu Apotheke, bis wir es bekamen. Immer mit der Angst, man würde uns anmerken, das wir es rauchen wollen.
Die "Wirkung" war vermutlich nur eingebildet...
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