Hallo Leute,
ich stehe vor der schwierigen Frage ob ich mir eine Antidepressiva verarbeichen lassen soll. Vielleicht könnt ihr mir ein bisschen helfen.
Seit etwa zwei Jahren habe ich ein Gefühl von Unglücklich sein. Ich kann es schwer beschreiben. Dinge die mir früher Spaß bereitet haben fühlen sich jetzt nicht mehr so richtig an. Ich habe dann Gedanken wie zB "Naja, so toll is das jetzt eigentlich garnicht". Wenn ich mit Menschen interagiere die ich früher sehr gern mochte denk ich mir "Hm, so besonders is die Person eigentlich nicht". Es ist immer so als würde was fehlen. Ich denke nicht ständig dran, aber speziell bei Dingen die ich früher genießen konnte kommen dann zwischendurch oft "Gedankenblitze", dass das eigentlich grad ein bisschen scheiße ist. Es ist ein eigenartiges Gefühl von unglücklichsein das immer ein bisschen mitschwingt und ich habe die Leichtigkeit verloren mit der ich früher durchs Leben ging.
Seit März diesen Jahres mache ich eine Psychotherapie. Bisher hatte ich etwa 30 Stunden. Wir haben ein paar Interessante Dinge herausgefunden aber verändert hat sich noch nichts. Bei der Einstufung wurde mir eine leichte Depression diagnostiziert. Ich funktioniere allerdings ganz normal. Schlafe gut, komme gut aus dem Bett, geh arbeiten, erledige mein Tagesgeschäft und besuche Freunde (wenn auch eher Lustlos).
Dazu kommen noch Schmerzen in den Unterarmen (seit 4 Jahren), Knien und Fersen (seit einem Jahr). Bei unzähligen Arztbesuchen, verschiedenster Untersuchungen und Physiotherapien konnte mir nicht geholfen werden. Es scheint dass es keine physikalische Ursache gibt und diese Schmerzen psychisch bedingt sind. Eine Neurologin (die auch Psychiaterin ist) hat mir irgendwann ein SSRI empfohlen. Eine andere hat das ebenfalls naheglegt.
Ich habe das erst abgelehnt weil mir der Gedanke nicht gefällt, dass ich mein Glück von externen Einflüssen abhängig mache. Da die ganze Situation aber ein wenig Ausgwegslos erscheint und ich schon seit zwei Jahren ohne Lust dahinlebe würde ich es nun vielleicht doch mal versuchen. Zumindest wüsste ich dann vielleicht auch ob die Schmerzen psychischer oder körperlicher Natur sind.
Ein Freund meinte ich soll das bloß nicht tun weil (zusammengefasst):
- jegliche Kreativität verloren geht,
- die Begeisterung für Hobbys unterdrückt wird und
- man nie mehr davon los kommt weils eh alles so passt durch die Medikamente.
Was ist da dran? Stimmt es dass man durch SSRIs lethargisch durchs leben geht?
Außerdem hab ich so die Befürchtung, dass falls ich dann doch wieder von den Medikamenten weg will und alles ausschleiche, die Depression noch schlimmer wird als vor dem SSRI. So quasi "wenn ich einmal damit begonnen habe gibts kein zurück mehr".
Ist das so oder kann ich da unbesorgt sein?
Ich war noch bei keinem Psychiater der mich zu diesem Thema beraten hat. Erstmal wollte ich ein bisschen recherchieren was das ganze für mich bedeuten würde. Die oben genannten Bedenken sind noch offen.
Würde mich freuen wenn mir da jemand Rat geben kann.
Vielen Dank und liebe Grüße,
Thomas