Ja, Fee. Es stimmt. Jeder sucht irgendjemanden, mit dem er eine "perfekte" Beziehung leben kann. Dieses "Perfekte" definiert sich über die eigene, subjektive Wahrnehmung. Wenn sich jemand mit einem bestimmten Verletzungsprofil mit jemand anderem, dessen Profil dort hinein passt, zusammen tut, ist es für die beiden "perfekt", obwohl es von "außen" betrachtet vielleicht völlig krank ist, was die beiden da miteinander tun.
Ich spreche da aus Erfahrung. Irgendwann ist dann ein Punkt erreicht, wo sich einer oder beide weiter entwickelt haben. Entweder miteinander oder voneinander weg. Der Rest ist bekannt. Wenn sich über Jahre die gegenseitigen Verletzungen angesammelt haben, ist das "Perfekte" weg und eine andere "Realität" stellt sich ein. Dann kann sich die Basis der Beziehung bewähren, oder man geht auseinander.
Und dann beginnt die Suche von vorne. Eine Therapeutin sagte mal zu mir, Beziehungen haben ist, wie kindliches Ballspiel. Der Ball fällt hinunter, das Kind hebt ihn auf und beginnt erneut zu spielen. Will sagen: jede Beziehung ist ein neues "Spiel", von dem man nicht weiß, wie es ausgeht. Meine Exfrau hat sich nach unserer Trennung dafür entschieden, nicht mehr zu spielen. Ihre Verletzungen, die ich ihr beigebracht habe, seien so groß, dass sie niemals mehr in einen Mann Vertrauen setzen könne.
Damit bestraft sie sich jedoch nur selbst. Indem sie ihre "Opferrolle" pflegt, braucht sie bei sich selbst nicht auftzuräumen. Eine traurige Sache, finde ich. Ja, ich habe sie verletzt. Sehr sogar. Sie mich jedoch auch. Aber das vergißt sie in ihrem Schmerz, der sie immer noch beherrscht, nach all den Jahren. Und ich habe 100% Schuld an unserem Scheitern - sie wollte das ja nicht.
Danke noch für Dein Kompliment für mein erstes Posting hier, liebe Fee. Madeles Posting war ein "Trigger" für eine Stimmung in mir, die "Sternweh" nenne...diese Sehnsucht nach etwas, das jenseits meiner sonstigen "Realität" liegt und mit Worten nur schwer zu beschreiben ist. Einfach ein Gefühl eben...