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Autor Thema: Wo führt das hin?  (Gelesen 641 mal)

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Angst

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Wo führt das hin?
« am: 14 Februar 2012, 09:43:38 »

Hey ihrs...

Ich weiß nich was ich machen soll, ich fühl mich in meinem Körper nich
wohl, also so gar nich - obwohl ich eigentlich damit zufrieden sein sollte..
Habe ja in den letzten Monaten eine Menge abgenommen, auch in der
Klinik ging es weiter runter (was meiner Therapeutin so gar nich gefallen hat).
Seit 2 Wochen bin ich wieder daheim und habe weitere 4 Kilo verloren -
es geht einfach bergab, ich mache noch nich mal was dafür!
Eigentlich ist das ja gar nich so schlecht, aber ich hab arge Komplexe was
meinen Körper betrifft, ich fühle mich einfach zu dick, obwohl ich weiß, dass
ich das nich mehr bin - vor nem halben Jahr hätte ich es noch verstanden...
Wenn ich vor meim Freund an mir rumnörgel, ernte ich böse Blicke, er findet
es schlimm wenn ich so von mir rede, weil ich dann auch ziemlich in der Ab-
wertung drin bin.

Leider kommt es vor, dass es Tage gibt an denen ich wenig bis gar nix esse
oder trinke - und nein, das mach ich nich mit Absicht, das passiert einfach!!!!!
Ich will schon noch was abnehmen, aber nich auf dem Weg!



Was ist eigentlich los?
Dass ich vor der Klinik so viel abgenommen habe, kann ich mir ja noch erklären,
aber was ist das jetzt?
Was passiert mit mir?
Wo führt mich das hin?????


Grüße Käfer
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Jeder Mensch ist ein einmaliger Mensch und tatsächlich,
für sich gesehen, das größte Kunstwerk aller Zeiten.

~Thomas Bernhard~

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Re:Wo führt das hin?
« Antwort #1 am: 14 Februar 2012, 14:52:49 »

Hallo liebe Angst

**Leider kommt es vor, dass es Tage gibt an denen ich wenig bis gar nix esse
oder trinke - und nein, das mach ich nich mit Absicht, das passiert einfach!!!!!
Ich will schon noch was abnehmen, aber nich auf dem Weg!**

Kommt mir bekannt vor. Wenn man lange Zeit immer nur ans abnehmen denkt sich einschränkt, nur noch wenig isst oder sich von schlankem Gemüse ernährt, kann man an einen Punkt kommen, wo man gar nicht mehr essen mag, ja Nahrung als dickmachenden Feind ansieht.

Ich hatte mit 17 Jahren 83 Kg und bin in einem sehr schweren Jahr auf 52 kg runter, ohne wirklich bewusst abnehmen zu wollen. Es war schwer wieder zu essen und Hungergefühle hatte ich nie mehr und wie du fühlte ich mich ständig dick und unwohl in meiner Haut. Sogar die 52 Kg bei 172 waren mir zu viel, ich dachte auch, dass ich immer wie schwanger aussehe mit dickem Bauch und so.

Alle um mich haben mir aber bestätigt, dass ich nicht dick bin, sondern wirklich eine gute Figur hatte, aber mein Spiegelbild sagte immer etwas anderes. Damals habe ich zum ersten Mal etwas von Wahrnehmensstörungen erfahren und realisiert , dass ich diese haben muss.

Als erstes habe ich meinen Hauptfeind den Spiegel in dem ich mich ganz sehen konnte aus meinem Leben verbannt, danach folgte die Waage. Manchmal sah ich mich ganz in den Schaufenstern der Stadt, oder auf einem Foto und stellte fest, dass ich mich immer noch als dick und hässlich sah.

Heute bin ich bald 39 und habe immer noch keine Waage, weil ich weiss, dass ich total erschrecken würde, wenn ich wüsste wie schwer ich wirklich  bin, aber ich muss es nicht mehr wissen und lebe gut damit. Ich habe mich abgefunden damit, dass mich mein Spiegel anlügt und glaube  meinem Umfeld, dass ich weder dick noch hässlich bin und rational weiss ich auch das es so ist.

Richtig Hunger und Durst habe ich auch selten, aber mein Körper zeigt mir inzwischen deutlich was er will, wenn ich lange nichts gegessen habe wird mir schlecht. Also zwinge ich mich zu einem kleinen Frühstück, einem kleinen Imbiss am Mittag, Obst dazwischen und einem Abendessen und 1lt Wasser muss als Pflicht täglich getrunken werden, im Sommer sogar 2lt, anders geht es nicht.

Mein Tipp also, Spiegel und Waage wegwerfen in der Gewissheit, dass dich diese zwei üblen Gesellen auch in ein paar Jahren noch anlügen werden, also besser gleich weg mit ihnen. Dann den Liter Wasser vor sich hinstellen und dich zwingen diesen täglich zu trinken, 4 Gläser im Tag, auch ohne Durst, rein und Schluss... Das gleiche gilt mit Essen.
Meine kleinen Mahlzeiten bestehen aus 2-4 Scheiben Knäckebrot mit Frischkäse, Salat ohne Sauce, 2 kleinen Tomaten, einer kleinen Karotte und 2 Radieschen, oder etwas Rettich und das wird gegessen, egal ob ich will oder nicht, es ist ein Muss. Abends esse ich dann meist ein richtiges ausgewogenes Essen, aber eine normale Portion und ich trinke erst nach dem Essen, denn sonst bekomme ich es nicht runter.

Na ja ich weiss nicht, ob dir dies nun weiterhilft, ich hoffe es und wünsche dir alles Liebe
Epines
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stern

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Re:Wo führt das hin?
« Antwort #2 am: 14 Februar 2012, 17:22:01 »

liebes Ängstchen
was du beschreibst ist für mich auch "normal"....schon immer...(Tiefstgewicht 37 kg auf 1,68 m)
ich habe immer alles übers Essen/bzw.Nichtessen erkämpft oder ausgetragen
und bei mir haben die Ärzte der Sache den Namen "Magersucht" gegeben...
momentan,bin ich recht stabil beim Essen,habe "Normalgewicht"
aber auch ich fühle mich ganz fett,mag mich nicht ansehen....hasse meinen Körper oft

mein Rat,rede unbedingt mit einem Fachmann/frau darüber,das es sich nicht ausweitet
und auch,um eventuelle körperliche Erkrankungen auszuschließen
das ist schwer,ich weiß....aber versuchs

und ganz doll wichtig:TRINKEN! da sist wichtiger wie essen!

lg
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stern(Admin)
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