Hallo Tanja,
ich muss zugeben, deinen Beitrag nur ungefähr zu verstehen, weil du darin auf einer eher theoretischen Ebene bleibst. Es ist zwar verständlich, was du schilderst, aber es fällt schwer, etwas dazu zu schreiben, weil es so unkonkret ist ...
Deshalb nur kurz, was mir aus meiner Erfahrung heraus beim Lesen spontan in den Sinn kam:
Seien es die ganzen Therapiejahre, seien es Gespräche mit 'Freunden' oder dem Chef ... - rückblickend waren glaube ich DIE vereinzelten Situationen letztlich am hilfreichsten, wo ich fast den Kopf ausgeschaltet habe und mich -manchmal einfach aus Verzweiflung- einfach hingegeben und anvertraut hatte! Wo ich es aus der Not oder per Bauchgefühl geschafft hatte, das Hirn endlich mundtot zu machen und notfalls auch mal beim Erzählen loszuheulen - jedenfalls aber ohne Kopfarbeit, ohne Abwägung von "richtig oder falsch", ohne Vertrauensfragen ... Sich wenn nötig völlig fallen lassen kann hilfreicher sein als alles Wissen und alles Denken.
Mit deiner Formulierung "Psychologie als Kraftsport" zeigst du ja schon selber den Widerspruch und die Schieflage auf. Psyche=Seele/Leben/Lebendigkeit hat per se mit Gefühlen zu tun. Wenn ich deinen Beitrag richtig verstehe, haben deine Gefühle längst die Oberhand verloren gegen reine Kopfarbeit. Ich bin kein Fachmann, aber ich kann gut nachvollziehen, dass das nicht funktionieren kann ...
Mir haben immer DIE Menschen und DIE Ratschläge oder Aktionen fast am meisten geholfen, die es geschafft hatten, dass ich mal etwas neues ausprobiere, mich auf etwas unbekanntes einlasse, mal etwas verrücktes mache ... - so etwas scheint dir fast zu fehlen, oder?? Leben bedeutet nicht Analyse und Verstehen, sondern primär Lebendigkeit - und die kommt selten vom Verstand her, sondern eher durch simple Wagnisse und Schritte ...
LG,
misssing