Euch allen vielen Dank für die Mails
ich habe hier einige Infos bekommen, die mir weiterhelfen. Ich warte nun brav auf den Telefonanruf, das Köfferchen zu packen, dann bin ich in der Mühle drin.
Vereinbart ist, dass ich keine Medis schlucken muss, wenn ich damit nicht einverstanden bin. Wobei mir immer wieder klar gesagt wurde, dass es schneller geht und mit weniger Mühe verbunden ist, bis ein Effekt spürbar ist, aber dass es dann doch einige Zeit braucht, bis die Medis wieder abgesetzt werden können. Vorerst soll ich mit etwas für die Nacht anfangen
Will ich möglichst nicht.
Wo ich das grösste Durcheinander habe ist beim Übergang zwischen offen und geschlossen Abteilung. Ich starte auf der Geschlossenen oder mit zusätzlichen Massnahmen auf der Offenen. Grund ist, dass ich am Anfang starken Druck brauche, um zu verhindern, dass ich einfach wieder abbreche oder in der Klinik ausraste. Von Seiten der Klinik hat man mir gesagt, das Weglaufen sei allein meine Sache, ich könne das jederzeit tun. Das ist ein Appell an meinen Verstand. Und ich sage: Ich laufe nicht weg, ich will ja diese Rosskur machen. Aber das sieht sofort wieder anders aus, wenn ich auf den Bauch höre, oder wenn man mich allein lässt.
Ich habe eingewilligt, dass man verhindert, dass ich einfach türme. Solange bis die erste Hürde genommen ist und ich die neue Situation akzeptiert habe oder bei klarem Verstand sagen kann ob ich bleiben will oder nicht, nachdem ich den Betrieb kennen gelernt habe. Aber wie verhindert man das? Gespräche bis zur Erschöpfung? Festhalten? Medis die mir den Willen nehmen? Anbinden, Einsperren? Welche Mittel gibt es?
Möglich ist gemäss Psychiater alles, wenn der Patient sich damit einverstanden erklärt (sofern er zurechnungsfähig ist)
Was ist in einer solchen Übergangssituation angemessen? Was wäre in dem Fall unverhältnismässig? Empfindet das keiner gleich wie der andere?
Nochmals: Ich finde nicht, dass ich für andere oder für mich eine Gefahr bin. Ich weiss aber, dass ein gewisses erhöhtes Unfallrisiko besteht. Bei den vorbereitenden Gesprächsterminen in der Klinik wurde ich doch als mehr "gefährdet" beurteilt, als wie ich es sehe.
Das ist für mich eine ungewohnte Situation: freiwillig und doch nicht mehr freiwillig. Was muss ich beim Eintritt konkret sagen? Bis wie weit und wie lange der Zwang gehen soll? Rsp wo und wann kommt der Punkt, an dem man mich dann doch gehen lassen soll
Wenn ich wüsste, wie dieser Notausgang funktioniert, wäre mir eigentlich alles klar und ich könnte beruhigt loslassen.
Ich soll mich nicht so blöd anstellen und Vertrauen haben, war der Pauschalratschlag an mich (störrischer Esel und verschüchtertes Huhn).
Nur wenn ich mich hier so rumlese, dann bin ich mir da in Sachen Vertrauen-haben nicht so sicher.
Man müsste das Hirn abschalten können und einfach hingehen um zu sehen was da kommt.
Gruss an alle hier
Zurz
(noch ??? Tage in Freiheit)