Hallo!
Und danke für die vielen Antworten.
Ich sehe es ja auch ähnlich wie ihr. Es ist halt ein trauriges Thema: Vielen sind ihre Mitmenschen egal. Ok, man kann sich nicht um alle kümmern und es wird ein angeborener Selbstschutz sein, dass man sich nicht mit jedem Problem von fremden Personen beschäftigen kann.
Ich hatte mal mit einer bekannten ein interessantes Gespräch. Es war kurz nach einem Zugunglück, bei dem viele Menschen ihr Leben verloren. Sie meinte, dass es ja so traurig wäre und sie würde ja am liebsten Blumen hinlegen. Anzumerken ist, dass sie keine Person persönlich kannte. Nachdem ich fragte, was sie denn mache, wenn ein Nachbar stirbt, schaute sie nur fragend und meinte: ja, nichts. Was soll ich machen?
Ich verstehe es einfach nicht. Es ist immer schlimm, wenn viele Menschen durch ein Unglück sterben, aber tagtäglich sterben auch Menschen, von denen man es nicht in allen Medien liest.
Was ich damit sagen will, ich kann es oft nicht nachvollziehen, wieso viele Menschen bei einem Unglück so mitleiden und wenn Bekannte sterben, ists nicht so wichtig.
Liegt es an der Veröffentlichung in den Medien? So war es ja auch bei diesem Wetten Dass? Kandidaten, der sich bei einem Sturz verletzte. Plötzlich fühlte alle Welt mit dem jungen Mann. Es erscheint dann immer der einzige Fall zu sein. Doch wieviele Menschen erleiden tagtäglich ähnliche Schicksale, von denen es nur der kleine Freundeskreis mitbekommt?
Man könnte den Leuten Oberflächlichkeit unterstellen. Aber das wäre vielleicht auch nur in gewisser Weise richtig. Ich denke, es ist teilweise eine innerliche Ignoranz, die viele daran hindert, an andere Menschen zu denken bzw. darüber nachzudenken, was immer und wieder passiert.
Und daher schätze ich auch, dass sich einige keine großen Gedanken machen, was dahinter steckt, wenn sich jemand vor einen Zug wirft.
Die Leute werden auf sowas kaum aufmerksam, da sowas nie durch die Medien geht und der Grund ist mir auch bekannt. Der genannte Artikel bestätigt dies ja auch.
Wisst ihr, die leute interessieren sich teilweise nicht für solche Themen, Klar, es ist aufregend, man schaut und will wissen, was da los ist. Aber was dahinter steckt? Allerdings gibt es viele Leute, die darüber nachdenken, aber eben für sich. Das fällt dann natürlich auch niemanden auf.
Wir beschäftigen uns hier mit dem Thema, kennen Menschen, die nicht mehr leben möchten. Daher fällt es uns bewusster auf, dass die Medien nicht vom Hintergrund der Menschen berichten.
Dass die Medien nicht viel von den Fällen berichten ist ja klar. Man will potenzielle Nachahmer nicht verleiten.
Ob es gut wäre, so einen Fall anders rum aufzurollen: „Täter wirft sich vor einen Zug, sorgt damit für Verkehrschaos, X (Leicht-)Verletzte (z.B. durch Notbremsung), traumatisierter Zugführer, Sachschaden, …“
Das halte ich andersrum auch für keine gute Lösung, da der Hintergrund ja dadurch wirklich total ignoriert wird.
So bleibt es an jedem einzelnen, sich zu überlegen, wieweit er an seine Mitmenschen denkt und ob er ihnen helfen kann.
Gruß