Hallo ...
ich bin jetzt ein paar Tage lang um dieses Forum herum geschlichen ... und ich weiß nicht, ob das hier ein guter Weg ist. Ob es überhaupt ein Weg ist.
Für mich.
Ich leide seit zehn Jahren an Depressionen, bin mittlerweile 25. Seit sechs Jahren war ich in Therapie, jetzt sind meine Stunden ausgelaufen und ich sehe meine Therapeutin nur noch einmal im Monat, was in dieser Phase gerade eigentlich überhaupt nicht gut ist oder hätte passieren dürfen.
Ich fühle mich taub und tauche irgendwo in eine Welt ein, in der mir die Erinnerungen an die letzten Tage, Wochen oder Monate fehlen. Einfach nur taub und starr wie es scheint.
Ich bin zu nichts fähig, es fühlt sich alles einfach nur furchtbar taub an.
Und das Schlimmste bei all dem ist, dass ich niemanden mehr habe, dem ich mich mitteilen kann, außer meinem Freund. Aber der hat genug eigene Probleme und ich schlucke mittlerweile einfach nur noch runter, weil er die Geduld mit mir verloren hat, was wirklich verständlich ist. Ich bin eine depressive Furie.
Und ich habe keine Freunde. Keinen einzigen. Meine Eltern wollen keinen Kontakt mehr. Ich bin allein.
Das zu schreiben fühlt sich nach einem großen Selbstmitleidsding an, was vielleicht nach außen hin auch so wirkt. Ich weiß es nicht.
Ich habe eigentlich nie richtig Freunde gehabt. Und wenn, dann nicht lange. Nach kürzester Zeit sind immer alle weg gewesen. Entweder weil ich es wollte oder andersherum. Mir fehlt die Erfahrung, mir fehlt das Knowhow. Mir fehlt einfach alles.
Dabei wäre das gerade jetzt vermutlich genau das Richtige für mich. Ein Freund an meiner Seite, mit dem ich hier raus kann, wenn mir die Decke auf den Kopf fällt.
Wo findet man Freunde? frage ich immer wieder. Und die Antwort ist vermutlich denkbar einfach - man hat ein Hobby, also geht man irgendwo hin und übt es aus. Tanzen, Gitarre lernen usw. Aber was, wenn man schlichtweg kein Geld für so etwas hat? Was, wenn über all dem noch die verdammte Jobsuche steht, die noch viel anstrengender ist als die Sorge darum, dass man alleine ist?
Wo soll ich da anfangen?
Und da beginnt der Teufelskreis, die Spirale abwärts und ich möchte einfach nur weinen, weil ich nichts auf die Reihe kriege und dann doch nur erstarre und taub bin ... und bleibe.
Ich weiß nicht, was ich mir hier erhoffe. Ich merke nur gerade, dass ich wie ein verdammter Teekessel zu viel Druck in mir trage. Eine Flut an Worten, die irgendwo hin will.