Hallo,
seit Monaten bin ich zuhause. Vor Weihnachten war der Kopf einfach zu voll und meine Hirn hat zugemacht. Konzentration, was ist das? Seit Monaten bin ich zuhause und schaffe es kaum, meine Tochter morgens zur Schule zu bringen. Ich lasse den Haushalt liegen, koche nicht, wärme höchstens mal vom Wochenende auf und verkrieche mich vor dem Fernseher oder ins Bett. Ich hasse mich selbst, bin völlig antriebslos, es sei denn, ich muss mich um die AU kümmern. Nachdem meine Hausärztin mich suizidal einweisen wollte, die Klinik mich nicht wollte, weil es so schlimm nicht sei, nehme ich also Tabletten, um zur Ruhe zu kommen. Die Ambulanz ist nicht ewig zuständig, eine Therapie in meiner Hausarztpraxis wurde wegen meines Zustandes abgelehnt, irgendwelche Termine bei Psychiatern warten (Wartezeit über drei Monate, ob eine Therapie in Frage kommt kann ich nicht sagen.
Mein Haus sieht schlimm aus, die Wäsche wird nur notwendigst gewaschen und weggeräumt. Ich verkrieche mich in Fleece, weil ich nur noch friere. Essen mache ich meiner Tochter zuliebe,mehr schlecht als recht. Ich kann mich einfach nicht aufraffen. Heute morgen habe ich meinem Mann am Telefon Sport versprochen, sitze hier um 11.48 immer noch und lese über Suizid. Immherhin habe ich den Chatzugang gefunden.
Wenn ich meinen Tag ansehe, frage ich mich, warum es so gekommen ist und warum ich nicht in der Lage bin, daran etwas zu ändern. Ich habe das Gefühl, von der EDV abgehängt zu sein, verlasse kaum das Haus, damit mich keiner fragt, warum ich zuhause bin, statt zu arbeiten. Wenn ich es mit 47 schon nicht schaffe, ...
Autor
Thema: Antriebslos (Gelesen 617 mal)