Wie würdet ihr das finden wenn jemand so ist? Wie son Flummi.
Hallo Lifelover,
sowas habe ich früher des Öfteren erlebt, mit verschiedenen Personen, die ich damals zu meinen Freunden zählte: Alles war / schien gut, dann kam ein plötzlicher Kontaktabbruch, irgendwann kamen die Personen zurück, haben sich entschuldigt und nach einiger Zeit war alles wieder soweit in Ordnung. Dachte ich jedenfalls – bis es dann wieder von vorne losging.
Ich habe dieses Verhalten als sehr anstrengend empfunden. Zum einen konnte ich die Personen irgendwann einfach nicht mehr ernst nehmen, zum anderen verging mir die Lust darauf, mich immer und immer wieder auf sie einzulassen und diese "Spielchen" (so kam es mir damals vor) weiterhin mitzumachen. Ich komme nicht gut damit klar, nicht zu wissen, woran ich bei jemandem bin – und befürchten zu müssen, dass eine Person, die mir wichtig ist, jederzeit aus einer Laune heraus wieder "verschwindet". (Aus einer Laune heraus sage ich, weil es in der Regel keine offensichtlichen Auslöser gegeben hat – oder welche, die mich dieses Verhalten dennoch nicht wirklich verstehen ließen.)
Beständigkeit und Verlässlichkeit sind mir in Kontakten sehr wichtig. Ich brauche eine gewisse Sicherheit, andernfalls habe ich große Schwierigkeiten, zu vertrauen, mich zu öffnen und im Umgang mit anderen so "locker" zu sein, wie ich es mir in einer Freundschaft wünsche.
In manchen Fällen kann ich impulsives Verhalten und Kurzschlussreaktionen zwar nachvollziehen, aber wenn es zu oft verkommt und ich mir selbst nichts vorzuwerfen habe, was ein solches Verhalten rechtfertigen würde, wird es mir zu viel. Ich bin auch jemand, der nicht nachtragend ist und vieles verzeihen kann – deshalb vergesse ich es aber nicht. Auch wenn ich etwas verzeihe, bleibt eigentlich immer eine (kleine) Narbe auf der Seele zurück.
Ich kann besser damit umgehen, wenn jemand "richtig" geht, also nicht wiederkommt und ich somit gar nicht erst in Versuchung gerate, mich auf ein solches Hin und Her einzulassen. Es tut mir einfach nicht gut und ganz sicher ist das einer der Gründe, warum ich nur noch Menschen um mich habe und an mich heranlasse, denen ich mir sicher sein kann und die wohlüberlegt handeln.
Impulsives Verhalten "abzustellen", ist sicher nicht leicht. Ich habe mir mal so eine Art 24-Stunden-Regel auferlegt: Bevor ich irgendwelche großen, endgültigen Entscheidungen treffe, die ich später eventuell bereuen könnte, lasse ich erstmal mindestens 24 Stunden vergehen, in denen ich mir Zeit für mich selbst nehme. Zeit, um mich wieder zu beruhigen, einen klaren Kopf zu bekommen und darüber nachzudenken, welche Konsequenzen meine Entscheidung nach sich ziehen wird / könnte – und abzuwägen, wie es mir damit gehen würde bzw. ob ich damit umgehen könnte usw. Ich mache mir vorher Gedanken darüber, ob mein Verhalten / meine Entscheidung gerecht wäre und versuche möglichst rational zu beurteilen (das geht natürlich erst, wenn man sich wieder beruhigt hat und die Situation klar und einigermaßen objektiv betrachten kann), ob ich gerade vielleicht nur "übertreibe" und mich in etwas hineinsteigere – und ob mein Gegenüber wirklich etwas dafür kann oder ob es "nur" auf meinen eigenen, "alten" Ängsten und Verletzungen beruht.
Ich würde ein offenes, ehrliches Gespräch immer einem abrupten Kontaktabbruch vorziehen. In der Regel lässt sich vieles klären und Missverständnisse lassen sich ausräumen – und wenn beide Seiten gewillt sind, etwas zu verändern, ist das eine wunderbare Sache, mit der es beiden besser geht.
Liebe Grüße
Ina