So, jetzt habe ich mehr Zeit und melde mich noch einmal...
Dass sich Deine Freunde / Bekannten von Dir abgewandt haben, nachdem Du in diesem "Ausnahmezustand" warst, tut mir leid. Das macht sicher alles noch schwerer für Dich... Ich kann verstehen, dass es Dich verletzt, denke aber nicht, dass sie Dich im Stich lassen woll(t)en. Vielmehr glaube ich, dass sie völlig überfordert mit der Situation sind, nicht wissen, wie sie sich Dir gegenüber verhalten sollen und sich schlicht und ergreifend hilflos fühlen. Versuche Dich in ihre Lage zu versetzen: In dieser Situation wird sich ein riesen Druck aufgebaut haben und sie mussten möglichst schnell handeln – was sie zum Glück ja auch getan haben. So ein Ereignis kann einen ganz schön aus der Bahn werfen, sogar wenn man selber von Depressionen betroffen ist und schon mal Suizidgedanken hatte! Für einen Nicht-Betroffenen, der sich in eine solche Gefühlslage kaum oder gar nicht hineinversetzen kann, ist es vermutlich noch schwerer.
Ich denke, Du solltest nochmal das Gespräch mit den betreffenden Personen suchen und ihnen so gut, wie es Dir möglich ist, erklären, was in Dir vorging / vorgeht. Vielleicht wäre es auch gut, ihnen zu sagen, dass Du bereits bei einigen Therapeuten auf der Warteliste stehst, Dir also professionelle Hilfe gesucht hast. Offenheit und Ehrlichkeit sind immer der beste Weg!
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Wie lange warst Du denn eigentlich in der Klinik? Ich vermute, es war nur ein kurzer Aufenthalt, bis Du wieder "zu Dir gekommen bist" und einigermaßen stabil warst, oder? Wenn dem so war, möchte ich Dir zu einem "richtigen", längeren stationären Klinikaufenthalt raten, damit Du wieder zu Kräften kommst und wirklich an Stabilität gewinnst.
Ich wünsche Dir alles Liebe und viel Kraft!
Du kannst Dir hier jederzeit Deinen Schmerz und Kummer von der Seele schreiben – es ist fast immer jemand da, der zuhört und etwas dazu schreibt, wenn er kann!
Liebe Grüße
Ina