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Autor Thema: Wie schwer ist die Depression..?  (Gelesen 2119 mal)

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p1xx

  • Gast
Wie schwer ist die Depression..?
« am: 08 Juli 2011, 02:31:27 »

Hallo alle miteinander,

ich bin 22 Jahre alt und leide vermutlich an starken Depressionen. Im Moment ist es wieder mal Nacht und ich weiß nicht so recht, womit ich mich beschäftigen soll. Kurz mal was zu meiner Person & Vergangenheit:

Ich bin in Russland geboren worden und kam mit ca. 10 Jahren nach Deutschland. Meine Eltern haben sich scheiden lassen, als ich 8 war (glaube ich?) und nach der Scheidung ist meine Mutter nach Deutschland zu einer Freundin geflogen, einen Deutschen kennengelernt und nach einem Jahr geheiratet und mich nach Deutschland genommen (ich habe 1 Jahr bei meiner Tante gewohnt, als meine Mum in Deutschland war).
Soo in Deutschland schließlich ging ich auf die Grundschule, dann Gymmi und nun Uni. Wir sind in den letzten 12 Jahren 4 mal umgezogen und bald kommt schon wieder das 5te mal. Aber wir sind immer in Hessen geblieben. Immer im Umkreis von ca. 20km geblieben.

Verhältnis zu meiner Mutter: miserabel. Ich kenne kein familiäres Leben und bin sehr abgestumpft, was Gefühle angeht. Ich hasse es, wenn man mich als "Scheidungsopfer" darstellt, weil meiner Meinung nach die Scheidung nicht so viel ausgemacht hat. Klar durch die Scheidung habe ich nie das familiäre und "normale" Leben kennengelernt, aber so schlimm empfinde ich das jetzt nicht.

Seitdem wir in Deutschland waren, wurde ich ständig unter Druck gesetzt gut in der Schule zu sein und gutes Benehmen an den Tag zu bringen. Wenn ich versucht habe mich dagegenzustellen, wurde mir ständig damit gedroht, dass wenn mir das Leben mit ihr nicht passt, sie mich nach Russland zu meinem Vater schickt (der sehr arme Lebensumstände hat und meiste Zeit arbeitslos ist etc.).
Das heißt mein Leben lang habe ich brav "ja, ok, mach ich, tu ich" gesagt und so getan, als ob alles in ordnung wäre. Ich habe mir schon hunderte von Malen gewünscht, dass ihr was passiert und ich sie endlich los bin (um es mal mild auszudrücken) Habe immer gewartet, bis ich 18 bin und ich endlich weg kann. Nicht dass ihr mich falsch versteht. Ich erleide an keinen physischen Misshandlungen oder ähnliches. Es ist einfach die Tatsache, dass ich sie als Person nicht leiden kann. Aber wenn ich das jetzt weiter ausführen und beschreiben würde, liest keiner mehr den Post bis zum Schluss, von daher gehe ich nicht weiter drauf ein.

Ich bin 22, hatte noch nie eine Freundin und bin auch noch Jungfrau. Das Letztere stört mich wenig. Wenn das anders wäre, könnte ich das ja gegen Geld leicht ändern. Es gibt Menschen, die damit umgehen können Single zu sein oder auch noch mit 25 keine Freundin gehabt zu haben. Ich jedoch nicht. Vielleicht deswegen, weil ich mein Leben lang nie Geborgenheit oder Liebe verspürt habe. Ich habe nie jemanden gehabt, mit dem ich immer und jederzeit über alles Reden konnte. Ich hatte auch nie jemanden, der mich einfach mal in den Arm nehmen konnte und mich trösten, wenn es mir schlecht ging. All das sind völlig fremde Dinge für mich. Soweit ich mich erinnern kann, habe ich auch nie zu irgendeiner Person gesagt oder geschrieben gehabt, dass ich sie liebe. Also auch nicht zu meiner Mutter/Vater. Das einzige was meine Mutter aus mir rausbekommt ist eine Antwort "Ja." ...Wenn sie mich nervt und mehrmals fragt, ob ich sie liebe. Aber wenn ich Geburtstagskarte oder ähnliches unterschreibe, fällt es mir schon schwer unter den Text "Küsse" hinzuschreiben. Ich schreibe das nur, weil es eben meine Mutter ist und sie das von mir erwartet. Ehrlich gemeint ist das jedoch nicht. Ich bin 1,95m groß, um die 80kg schwer, ergo schlank und im Prinzip sportlich gebaut. Habe also ein recht gutes Aussehen, was das ganze noch trauriger und schwerer macht. Was mich gut beschreiben würde, wäre "Der netter Junge von neben an"
Niemand würde denken, dass ich noch nie eine Freundin hatte oder Jungfrau sei. Weil ich mich nach Außen einfach nicht so gebe.
Ich finde, dass ich nicht sehr schlau bin. Mein Allgemeinwissen ist mies. Small Talk fällt mir dadurch sehr schwer, weil ich nie über irgendwas reden will, worüber ich nicht viel weiß. Aber egal, ich weiche vom eigentlichen Thema ab.

Ich habe genau 3 vllt. 4 Freunde. Einen Freund noch aus der Grundschule in Deutschland. 1 Freund ausm Gymnasium und eine Freundin ausm anderen Gymmi. Die vierte Freundin habe ich zufällig kennengelernt, weil sie mich an Silvester angesprochen hat und mich gefragt hat, ob ich mit ihr gern mal ein kaffe trinken gehen würde. So und davon studiert einer an einer privaten Elite Uni, der andere in Bayreuth und die beste Freundin habe ich letztens meine Gefühle zu ihr ausgeschüttet und nun habe ich kaum Kontakt zu ihr. Die vierte Freundin ist eher zu einer flüchtigen schwerbeschäftigten Bekanntschaft geworden. Ich kann keine "oberflächlichen" Freunde haben, mit denen ich mal weggehe, aber nichts privates besprechen könnte. Entweder habe ich gute freunde oder gar keine. Kurzgesagt also habe ich nur noch den Freund, der zur privaten Uni geht und sonst niemanden. Und auch der wird in einem halben Jahr nach China studieren gehen für 3 Semester und ich werde hier völlig alleine bleiben.

Ich halte die Leere und Einsamkeit nicht mehr aus. Und bin einfach zu NICHTS zu motivieren. Ich habe zwei Semester was studiert, was ich geschmissen habe und stattdessen was anderes angefangen. Nun habe ich wieder zwei Semester studiert, bin aber immernoch beim 1. Semester.
Dieses Semester war ich sogut wie nie in der Uni. Also habe ich wieder 1 Jahr lang nur vor mich hin vegitiert. In der Schule wurde ich weder gemobbt noch war ich unbeliebt. Ich war der, gegen den niemand was hatte. Ich war immer nur ein Anhängsel, gegen den nie jemand was hatte, weil ich mich stets bemüht habe und immernoch bemühe, dass mich jeder mag (was auch nicht gut ist... das ist mir schon klar)
Mich lernen Leute kennen und ihr Feedback zu mir ist, dass ihr erster Eindruck ist, dass ich immer nehme, aber nie was zurückgebe. Das heißt, wenn ich mit neuen Leuten in Kontakt trete, dass "beobachte" ich, lerne sie kennen, gebe aber nichts über mich preis. Sondern bin entweder still oder rede nur über allgemeine unwichtige sachen. Ich gebe erst was von mir Preis, wenn ich jemanden länger kenne und vertraue. Das macht das Kennenlernen echt anstrengend.

In der Schule hatte ich bereits seit der 8ten Klasse ungefähr immer die meisten Fehlstunden. Ich war immer der Jahrgangsheld, der "nie da ist" oder "immer zu spät kommt" :) ...Ich fand es nicht schlimm. Ich sah nicht ein mehr und öfters da zu sein, als nötig. Mein Abi habe ich daher auch gerade so geschafft mit 3,6. Habe sogut wie gar nicht fürs Abi gelernt und meine Abi Präsentation an einem Wochenende vorm Vortragen gemacht.

Das war nun so in etwa mein Leben zusammengefasst. Bin mal gespannt, wieviele sich das alles durchlesen :)
Nun zu meiner jetzigen Situation.
Jeden Tag bin ich bis mind. 4 Uhr morgens wach und schlafe den ganzen Tag bis 15uhr oder so. Ich freue mich nie auf den kommenden Tag und genieße deswegen immer die Nacht. Ich habe nichts zu erledigen, will nichts für meine Gesundheit tun und auch nichts für mich. Ich bin seit 3 Jahren bei McFit angemeldet, bin die ersten 1-2 Monate dahingegangen und die restlichen 3 Jahre habe ich nur bezahlt und bin nie hingegangen. Aber ich wollte nie kündigen, weil ich immer sicher sein wollte, dass WENN ich doch Lust bekomme und es mir gut geht, ich spontan trainieren gehen kann. Das habe ich bin heute nie gemacht.. Wie gesagt, ich kann mich einfach zu nichts motivieren. Es gibt nichts und niemanden, der mich motivieren könnte. Ich kann mich nicht in Tanzkursen einschreiben oder Joggen gehen etc. Weil ich an nichts Spaß habe. Ich habe mich auch oft bemüht jemanden kennen zu lernen. Alle Mädchen, von denen ich was wollte und die ich gut fand, sind zu "guten Freundinen" geworden, weil sie nichts anderes in mich sehen, als einen guten Freund. Und alle anderen haben abgelehnt, als sie bemerkten, dass ich mehr als Freundschaft will. Nach sovielen Niederlagen habe ich da auch keine Lust mehr es weiterzuversuchen. Das deprimiert mich umso mehr, weil ich sehe, dass viel stillere, hässlichere, aggressive, arrogante etc. Menschen Freunde/Freundinen haben. Sogar Assis etc.
Arschlöcher haben ein leichteres leben, als ein ziemlich "gut aussehender netter Junge". Von daher ist mir mitlerweile alles egal geworden. Von meiner Mutter kommen nur beschwerden, wieso ich ganzen Tag lang nur schlafe und nachtsüber am PC sitze und nicht wie "normale" Jungs rausgehe, feiere, mir Freundinen hole etc. (diese Fragereien ihrerseits kommen viel zu oft und ich schweige da meistens und sage, dass sie mich nerven soll... ich rede mit ihr über keine privaten dinge. Habe es auch nie gemacht. Mache das mit FReunden)

Und mein bester Freund von der Grundschule denkt auch, er könnte mich aus diesem "Loch" rausholen. Wir waren uns bis zum 18. Lebensjahr in etwa ähnlich. Beide "Nerds", die den ganzen Tag online miteinander gezockt haben, anstatt mit Freunden draußen was zu unternehmen und nachts feiern zu gehen. Jedoch irgendwann wurde er immer "schlauer", hat sich weiterentwickelt, hat einen Charakter geformt, eine Freundin bekommen (die eher "ihn klargemacht hat" als umgekehrt... In meinen Augen hat er mit ihr nur "Glück gehabt" ..)
Mit ihr hat er ein Jahr lang seine ersten Erfahrungen gesammelt. Und ab da waren wir uns in Grundzügen zwar ähnlich und er war auch noch ein "Nerd", wie ich :) ...Jedoch 1000 mal schlauer, er kann zu jedem Thema was sagen (macht es nur nicht) und er hat eine Freundin gehabt. Seitdem hat er auch schon mit mehreren Frauen geschlafen, will keine feste Freundin haben, und ist sehr sehr beliebt auf seiner Uni. Ich stattdessen habe immer weniger Freunde und mein Leben geht immer weiter den Bach runter. Er versucht mich in seine Uni zu integrieren und seinen neuen Freundeskreis vorzustellen und mich da reinzuintegrieren. Jedoch klappt es eher weniger. Er denkt, dass ich genauso sei wie er, was jedoch völlig falsch ist.
Er versucht mir zu helfen, jedoch kennt er die schwere meines Problems irgendwie nicht.

Ich habe angefangen mich seit paar Monaten über Depressionen und Einsamkeit zu informieren. Und ich glabe ich erkenne mich in vielen Sachen wieder.
Habe auch schon Suizid Gedanken gehabt, wenn der Streit mit meiner Mum schlimm war, oder ich einen scheiß Tag gehabt habe. Jedoch bin ich wahrscheinlich nur zu feige dazu. Habe mir auch schon Dokus über Schweiz und Selbstmordhilfe angeguckt, die dort legal ist und angeboten wird. Jedoch alles eher nur aus Neugier. Das alles wär zu viel Aufwand für mich. Und ich meine, ich schaffe es ja nicht mal ins Fitnesstudio zu gehen :)

Und das ist mein Problem. Ich kann mich auch nicht motivieren zu einem Arzt zu gehen. Werde es wohl früher oder später tun, aber wann kann ich nicht sagen. Wenn ich mal spontan "Lust bekomme" ...Und wenn ich lese, dass man bis zu einem halben Jahr dann warten kann, bis die Behandlung anfängt, verliere ich auch die Lust.

Das einzige was ich nicht so gut einschätzen kann ist wie stark meine Depression wohl ist. Ich vermute mal, dass sie ziemlich schwer und tiefsitzend ist, aber ich weiß es nicht. Was würdet ihr sagen?

Ich höre jetzt auf zu erzählen, ich könnte sonst noch die ganze Nacht lang schreiben. Tagebuch führen wär wohl eine Tätigkeit für mich, jedoch mach ich es aus Prinzip nicht, weil ich Leute hasse, die Tagebücher führen ;D
Wenn zu irgendwas noch fragen offen sind, oder ihr über bestimmte Sachen mehr Infos braucht, um es besser einzuschätzen, fragt mich und ich schreibe dann zu den folgenden Themen ausführlicher und beantworte die Fragen. Bin echt mal gespannt, was für ein Feedback hier kommt :) mal sehen..


also besten Grüße,
..."p1xx" ;)
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Epines

  • Gast
Re:Wie schwer ist die Depression..?
« Antwort #1 am: 08 Juli 2011, 03:06:57 »

Hallo p1xx

Eigentlich wollte ich ins Bett und habe nun doch noch schnell gelesen was du schreibst, bin aber zu müde um noch klare Gedanken fassen zu können, um dir eine befriedigende Antwort zu schreiben.
Schade, dass du vorhin im Chat so schnell verschwunden bist, manchmal wenn alle durcheinander schreiben braucht es etwas Zeit bis man  antworten kann.

Ich habe dich sehr wohl wahr genommen, aber eben da warst du schon wieder weg.

Obwohl du Tagebücher hasst, würde ich dir trotzdem empfehlen hier eines anzufangen, denn es sieht so aus als ob du vieles los werden musst und schreiben kann unglaublich befreiend sein. Es ist ja kein Tagebuch in dem keiner liest, sondern eher wie ein Blog.

Auch über das Verhalten von Mütter schreiben wir  viel, vielleicht liest du hier mal die Forumbeiträge darüber, z.B. bei "Bücher , Filme und Webseiten " **frühkindliche Störungen*, oder *Kinder psychisch kranker Eltern*, so wie du schreibst gibt es noch vieles was dir auf der Seele brennt und die Beiträge da dürften dich  interessieren.

Muss leider nun ins Bett, schön dass du hierher gefunden hast.
Alles Liebe
Epines

« Letzte Änderung: 08 Juli 2011, 03:08:34 von Epines »
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p1xx

  • Gast
Re:Wie schwer ist die Depression..?
« Antwort #2 am: 08 Juli 2011, 03:36:20 »

Hallo Epines,

danke für die Antwort. Ich wünschte ich wär auch müde, jedoch habe ich heute sogar bis 19 uhr geschlafen, sodass ich jetzt hell wach bin..  Ich habe keineswegs gedacht, dass im Chat mich keiner wahrgenommen hat. Jedoch hatte ich einfach nicht die Geduld zu warten, bis ich mit jemanden ersthaft und privat schreiben könnte ;) Eigentlich war ich nur neugierig und wollte schauen, was in so einem Chat so los ist. Ich weiß nicht genau, was ich erwartet habe. Am liebsten wohl einen psychologen, dem ich alles erzählen könnte und ein "fachliches" Feedback bekommen würde. Aber mir war schon klar, dass das nicht der Fall sein wird :)

Ich hab versucht das Familiäre nicht so in den Fokus zu stellen, jedoch hat das anscheinend trotzdem nicht geklappt. Ich will es irgendwie nicht hören, wenn mir Leute damit ankommen, dass es an der familiären Vergangenheit und Scheidung liegt.. Alle Freunde von mir sind auch Scheidungskinder und haben die gleiche Vergangenheit. Nur vielleicht anders verarbeitet oder eben durch Zufälle entkommen, wie durch die feste Freundin vom besten Freund :)
Ich denke nämlich, wenn irgendeine Frau mich so gern gehabt hätte und ich mit ihr zusammengekommen wäre, weil sie es drauf angelegt hätte.. Dann hätte ich die jetzigen Probleme nicht... Oder nicht in solchen Ausmaßen. Aber die einen haben Glück im Leben, die anderen weniger. Ich gehöre wohl zu den letzteren. Obwohl ich mir 100% sicher bin, dass sehr viele mich um mein Leben und Aussehen beneiden und gern tauschen würden. Ich wär jedoch lieber "hässlich und arm" (wobei ich weder ein Modell noch reich bin;) ), aber dafür nicht so alleine..

Aber bevor ich wieder viel schreibe, warte ich mal auf weitere Antworten..
« Letzte Änderung: 08 Juli 2011, 03:37:17 von p1xx »
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stumm

  • Gast
Re:Wie schwer ist die Depression..?
« Antwort #3 am: 08 Juli 2011, 07:08:20 »

dein grundanliegen...zu erfahren wie schwer deine depression ist oder ob du überhaupt eine hast ...wird dir hier leider nicht erfüllt werden
alle die dir hier schreiben sind selber betroffene
hier sind keine psychologen oder psychater
also wäre es fatal wenn es sich hier jemand erdreisten würde dir, via internet und aufgrund deiner wenigen zeilen, eine diagnosse zu erstellen

klar man kann schreiben ..auf grund meiner erfahrungen bin ich der meinung ...usw
aber
es ist keine diagnosse
wenn du diese haben möchtest dann solltest du zum arzt gehen
joar ...stimmt sind oft lange wartezeiten
da du aber ansonsten nichts unternimmst um deinen zustand zu verbessern solltest du vielleicht doch mal einen termin machen
falls du bis dahin keine beschwerden mehr haben solltest kannst du ihn ja immer noch absagen


holla
also das finde ich schon etwas krass
..ich habe mir immer gewünscht, dass ihr etwas passiert und ich sie los bin
öhmt...
ja also wieso muss ihr den da etwas passieren?
auch zu einer mutter kann man durchaus den kontakt abbrechen...man kann sie aus seinem leben streichen
da muss ihr doch nun nichts passieren um sie los zu werden
nun bastele ich in meinem hirn dein geschriebenes so zusammen, dass dieser wunsch bestand bevor du 18 jahre alst warst und weg konntest
weil du zu dieser zeit nicht wusstest wie weg von ihr
okay...verständlich
aber den wunsch ihr muss etwas passieren damit du sie los bist finde ich schon ziemlich egoistisch...naja und hilflos
wieso machst du dein glück von ihrem unglück abhängig?
hey ich glaub das kannst du gut allein
aus deinem herzen hast du sie schon gestrichen, dann schaffst du es auch sie aus deinem leben zu streichen

deine mutter muss weg und eine freundin muss her
naja sind halt alles dinge von aussen
wo du meinst es würde dir dann besser gehen
dein leben, dein glück, deine zufriedenheit von anderen abhängig machen
ich fürchte so wird das nicht funktionieren

es gibt nichts was dir spass und freude macht?
das kann ich nicht ganz glauben
ich denke du hast es einfach noch nicht gefunden
wie auch?
dein leben lang wurde dir gesagt was du zu tun hast und vor lauter angst nach russland zurück zu müssen hast du all das vorgeschriebene getan
da war nicht viel platz um sich selber zu finden, auszuprobieren
du hast es nicht gelernt
also nun ...dann fang jetzt damit an
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Epines

  • Gast
Re:Wie schwer ist die Depression..?
« Antwort #4 am: 08 Juli 2011, 13:11:15 »

Hallo lieber P1xx

Dieses Damokles Schwert zurück nach Russland zu müssen, wenn du nicht brav bist, kenne ich auch von einigen adoptierten Bekannten und von mir selbst, mir wurde allerdings mit dem Heim gedroht.

Für mich war diese Drohung unglaublich belastend, denn ich war 2 Jahre in einem Internat, weil ich "schwierig" war. Ich lebte in dauernder Angst wieder dahin zu müssen und traute mich kaum einen Mucks zu machen.

Von Scheidung und Scheidungskindern will ich auch gar nichts hören, denn das einzig Gute was meine Mutter je gemacht hatte, war sich von meinem perversen Vater zu trennen, also war die Scheidung für mich eher ein Glücksfall  und so betrachten es viele die ich kenne auch.

Womit ich allerdings nie klar kam und bis heute noch am Verarbeiten bin, ist der Sadismus meiner Mutter, den sie schamlos an mir auslebte. Darum sind mir emotionale Erpressungen und Manipulationen wie "zurück nach Russland, wenn du nicht spurst" bestens bekannt.

Natürlich kann man nicht immer den Eltern die Schuld geben, aber oftmals sind sie schuldig, auch im Sinne des Gesetzes und dann darf man es auch sagen.

Wenn ich früher über meine Mutter geredet habe, sagten alle auch immer, dass es doch nicht so schlimm gewesen sei und dass es vorbei sei... Ich wurde auch erst Ernst genommen als ich Menschen traf die ähnliches erlebten und mit denen ich mich austauschen konnte, dies hat mir so unglaublich gut getan, endlich wurde ich verstanden.

Sehr vieles was in deinem Leben schief lief hat tatsächlich damit zu tun, es außen vor zu lassen würde dir gar nicht helfen dich zu entwickeln.

Du hast vermutlich Recht wenn du sagst, dass sich dein Leben verändert hätte, wenn du eine Freundin gehabt hättest, so wie dein Jugendfreund, aber es ist nun mal nicht passiert und du musst zusehen, dass du irgendwie selber damit klar kommst.

Wie Stumm schon sagte, wenn du eh nichts tust zur Zeit, dann kannst du auch auf einen Therapieplatz warten, Zeit spielt doch dann überhaupt keine Rolle mehr und sie läuft oft schneller als man denkt.

Es ist schwer von vergifteten Eltern los zu kommen, vor allem wenn man noch von ihnen abhängig ist, dann nimmt der Druck und die Beschimpfungen durch sie noch zu und wenn man keinerlei Kraft hat sich zu bewegen erst Recht.

Also gilt es erst einmal aus diesem Dilemma der Abhängigkeit heraus zu kommen, was bestimmt nicht einfach ist. Manche Eltern manipulieren ihre längst erwachsenen Kinder sogar noch über ihren Tod hinaus. Dazu möchte ich dir 2 Bücher von Susan Forward empfehlen: "Vergiftete Kindheit" und "emotionale Erpressung". Es ist nicht so, dass du bis du einen Therapieplatz hast gar nichts tun kannst, sondern du kannst dich damit befassen wie du manipuliert wurdest, oder noch wirst und wie du da an Besten raus kommst.

Du vermutest depressiv zu sein, meistens stimmen die eigenen Ahnungen ziemlich genau und eigentlich weißt du auch, dass es so nicht weiter gehen kann und du Hilfe brauchst.

Von alleine wir es leider nicht besser, sondern erfahrungsgemäß eher immer schlimmer.

Also melde dich bei einem Psychiater an, triff dich nach wie vor mit deinem Freund der es gut mit dir meint, damit du nicht ganz ins soziale Abseits driftest. Schreibe was dich bedrückt hier von der Seele und mach dich über die Auswirkungen toxischer Eltern und ihren Manipulationen besser bekannt.

Und wenn du Lust hast, dann komm einfach mal wieder in die Waldhütte :-)

Alles Liebe
Epines
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p1xx

  • Gast
Re:Wie schwer ist die Depression..?
« Antwort #5 am: 08 Juli 2011, 16:31:54 »

Halloa, danke für die ausführlichen Antworten. Habe im Moment nur keine Zeit um drauf zu antworten. Bin im Moment auf der Arbeit :) Aber eine Sache vielleicht..

Vielleicht hab ich mich falsch ausgedrückt... Dass ich hier keine fachgerechten Diagnose bekomme, ist mir schon klar. Ich wollte paar Meinungen von außenstehenden einholen.. Weil ich so ins Detail niemanden von erzählt habe. Daher wollte ich nur eher "Meinungen" hören und keine Diagnosen..
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stumm

  • Gast
Re:Wie schwer ist die Depression..?
« Antwort #6 am: 08 Juli 2011, 19:55:53 »

oki :-)

ich wollt nur darauf hinweisen, weil,s auch schief gehen kann
aber ich seh du hast es verstanden
und klar sind gespräche und meinungen sehr wichtig um selber vorran zu kommen
und einfach auch zu sehen ich bin nicht allein da gibt es welche die mich verstehn

willkommen bei uns :-)
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