Hallo trauriges Wesen
Erstmal herzlich willkommen im Forum :-)
Ui da kommt ja wirklich einiges zusammen bei dir!
Als ich deinen Beitrag las, kam mir vieles bekannt vor.
Vor allem die Partnerwahl. Du hattest ausgesprochenes Pech mit deinen Partnerinnen. Aber vermutlich hast du dir unbewusst, wie ich früher auch, Partner ausgesucht die Probleme haben und denen du helfen, die du retten wolltest.
Vermutlich brauchst du das Gefühl gebraucht zu werden als Lebenselixier.
Da ist es dann kein Wunder, wenn du dieses Elixier im gleichen Moment verlierst wie deine Partnerinnen.
Therapie hin oder her, da könntest du ansetzen. Heraus zu finden warum du auf genau diesen oder jenen Frauentyp abfährst.
Mein Vater war Alkoholiker und zwar der hart arbeitende salonfähige Typ, der seinen Alkoholismus gut versteckte und sich in einem gesellschaftlichen Rahmen befand, wo alle tranken und wo es normal war vor jedem Essen und dazu und danach und überhaupt Alkohol zu trinken. So wächst man auf und empfindet es als normal. Auch die enthemmte Gewalt die dadurch entsteht versteht man lange Zeit nicht. Abgesehen davon, hat man als Kind auch nicht die Macht die Eltern zu verändern, oder es zu stoppen. Im Gegenteil man rutscht oftmals in eine Versorgerrolle und manchmal ist es so, das man für die eigentlich erwachsenen Eltern die Elternrolle übernimmt, weil diese mit alltäglichen Dingen nicht mehr zurecht kommen. Meine ebenso mit einer traurigen Vergangenheit belastete Mutter, wurde durch Alkoholsucht meines Vaters erst recht krank.
Die Hölle Alkohol wird einem erst bewusst, wenn man mitten drin steckt, sei es nun selbst, oder als Partner.
Ich behaupte mal, dass es niemanden gibt der grundlos trinkt. Menschen die trinken haben oftmals einen sehr großen Schmerz in sich, der sich nun mal mit Alkohol lange betäuben lässt.
Eines Tages ist man jedoch bereit diesen Schmerz zu verarbeiten und dann hat man in Form einer starken Sucht ein zusätzliches und unverdientes Problem am Hals, von dem man kaum mehr weg kommt.
Dann kommt so ein Mensch wie du und ich daher und sieht das Elend und verliebt sich in so eine stark leidende Person und man denkt, dass wenn die Liebe gross genug ist, man es zusammen schafft den Teufel zu besiegen. Man hat jedoch verdrängt wie stark der Teufel wirklich ist und oftmals kennt man den Schmerz der in dieser Person ist nicht, weil sie nicht darüber sprechen kann, sondern sieht nur die Auswirkungen der unverarbeiteten Altlasten.
Ist man erst in der Hölle beginnt das eigene Leiden. Geht es dem Partner schlecht, geht es einem selbst auch schlecht, geht es ihm besser, geht es einem auch besser. Also versucht man im Grunde alles damit es dem Partner besser geht, um sich selbst wieder besser zu fühlen. Man gibt und gibt und gibt, aber nichts ändert sich dadurch, außer dass man selber ganz tief fällt und eines Tages befindet man sich an dem Punkt wo man nicht mehr will/kann...
Ein Teufelskreis den man Co-Abhängigkeit nennt.
Dabei sieht man lange nicht, dass der Partner unverarbeitete Probleme hat, die nichts mit einem selber zu tun haben.
Man hofft mit dem Kinderglück auf Heilung und Umkehr vom toxischen Verhalten, erzeugt dadurch jedoch nur noch mehr Leid, denn für die Kinder sind toxische Eltern, die sich in ihrer eigenen Hölle befinden stark traumatisierend und bei vielen entsteht später, wie bei mir und vermutlich auch bei dir, die selbe Co-Abhängigkeit von ihren Partnern wie dies nun bei uns passiert ist. Und so geht es immer weiter...
Du hast mehrfach Pfarrerstöchter gewählt und damit kein Glück gehabt, aber glaube mir, daran liegt es nicht, sondern es liegt ausschließlich daran, dass du auf einen speziellen Frauentyp abfährst der mit dir zur Hölle fährt.
Ich selbst habe leider erst viel zu spät erkannt, dass dies ein selbstverletzendes Verhalten ist, ich habe mich durch meine Partner verletzen lassen, um es nicht mehr selber tun zu müssen. Fälschlicherweise dachte ich lange, dass ich aufgehört habe mich selbst zu verletzen, dabei hat sich einfach nur die Art der Verletzung geändert. Jahrelang habe ich mich dadurch selbst belogen und mir etwas vorgespielt. Auf die Idee, dass es an mir liegt, dass ich immerzu an "falsche Partner" gerate, wäre ich niemals gekommen.
Du schreibst von deinen Gedanken in ein anderes Bundesland umzuziehen.
Also ich an deiner Stelle würde dies sofort in die Wege leiten. Mit deinem umfangreichen Fachwissen hast du sicher schnell einen neuen Job und wenn du ein wenig suchst, warum du immer schwache und hilflose Frauen brauchst damit es dir gut geht und an dir arbeitest, zusammen mit einem Therapeuten, oder in einer Selbsthilfegruppe für Co-Abhängige, könntest du eines Tages eine Frau kennen lernen die nicht so belastet ist wie deine Ex-Frauen. Aber zuallererst musst du an dir arbeiten, denn die Veränderung entsteht nur im eigenen Kopf.
Viel Kraft schicke ich dir und alles Liebe
Epines