Hallo Schraube
"Personenschaden" klingt immer so verharmlosend und ich frage mich oftmals, wer denn wirklich zu Schaden gekommen ist, wohl doch ausschließlich der Lokführer.
Ich fühle mit dir und ich denke, dass einem Menschen wohl kaum Schlimmeres widerfahren kann, als jemanden unbeabsichtigt zu töten. Mit einer Lok kann man ja nicht bremsen, man kann auch nicht ausweichen, muss also hilflos zusehen.
Die Schuldgefühle sind da, ob man will oder nicht und da hilft wohl auch der Gedanke nicht, dass die Person freiwillig aus dem Leben scheiden wollte. Es also ihr freier Willen war.
Also mich würde so etwas auch extrem belasten und ich kenne jemanden dem so was mit einer Straßenbahn passiert ist, der danach nicht mehr in diesem Job arbeiten konnte, weil er tagtäglich diese Bilder immer wieder sah.
Wenn dies bei dir ähnlich ist, würden vielleicht Imaginationsübungen nach Louise Reddemann dabei helfen damit besser umzugehen.
http://www.amazon.de/Psychodynamisch-Imaginative-Traumatherapie-Manual-Lernen/dp/3608890734/ref=sr_1_7/280-6301507-3973550?s=books&ie=UTF8&qid=1378279182&sr=1-7
Gibt es auch als Hör-CD
Dies könnte dir sofort helfen, bis du einen Therapieplatz gefunden hast, denn oft muss man mit langen Wartezeiten rechnen und es brennt innerlich immer mehr.
Ich selber habe lange mit Imaginationsübungen wiederkehrende Erinnerungen und auch Todesfantasien aus meinem Kopf gezaubert. Allerdings wird so was immer wieder belächelt, aber wenn man es versucht wird man staunen wie leicht das Gehirn zu überlisten ist, wenn man die Tricks kennt.
Ich finde es sehr gut, dass du hier schreibst und man auch mal sieht, welche Auswirkungen ein Freitod auf jene Menschen hat, die ungewollt den Tod verursachen müssen und nichts machen können, um es zu verhindern.
Alles Liebe
Epines