Seelische Erkrankung bei Eltern kann auf die Erziehungsfähigkeit einen maßgeblichen Einfluss nehmen. Hierzu zählen Depressionen, Angsterkrankungen, Psychosen, Persönlichkeitsstörungen. Elementare Bedürfnisse des Kindes nach Zuwendung, Versorgung, Anregung können unerfüllt bleiben. Mit Angriffen durch die Eltern, Grenzüberschreitungen, Einbeziehung in das Wahnsystem, Überforderung müssen sich diese Kinder auseinandersetzen. Psychopathologische Auffälligkeiten sind daher bei Kindern psychotischer Eltern gehäuft festzustellen. Hilfen greifen dann, wenn Institutionen wie Jugendhilfe, Psychiatrie, Justiz zusammenwirken. Wenn das Kindeswohl gefährdet ist, muss in das elterliche Sorgerecht eingegriffen werden. Gründe hierfür werden aufgezeigt.
Tragischerweise können Kinder zumeist gar nicht erkennen, dass es sich bei diesen Veränderungen der Eltern um ein krankhaftes Geschehen handelt. Besonders jüngere Kinder beziehen das Geschehen auf ihr eigenes Verhalten. Es resultieren Angst, Schuldgefühle, Scham. Angst als Lebensthema12, Angst vor dem erkrankten Elternteil (vor verwirrenden Verhaltensweisen des Elternteils, vor körperlichen Übergriffen, Misshandlung), Angst um den erkrankten Elternteil, Existenzangst, Angst, selbst zu erkranken. Schuldhaftes Verarbeiten des eigenen Handelns („hätte ich Mutter gestern doch bloß nicht geärgert, dann müsste sie nicht wieder in die Klinik“), Scham vor Nachbarn, Freunden, wenn der kranke Vater mal wieder die Hausbewohner beschimpft hat, vor äußerlichen Veränderungen, z.B. durch die Nebenwirkungen der Medikamente, durch mangelhafte körperliche Pflege. Das Familientabu, nach innen und nach außen, ist oft so ausgeprägt, dass die Kinder selbst dann, wenn sie in professioneller Hilfe sind, nicht wagen, über die Erkrankung der Eltern zu sprechen, aus Angst vor Folgen, die sie nicht überblicken.
Interessanter Beitrag Seelisch erkrankte Eltern und Kindeswohlgefährdung
Dr. Günter Häfele, Berlin
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