Ein totes Baby ist im Landkreis Vorpommern-Rügen in einem Rucksack auf freiem Gelände entdeckt worden. Die Leiche des weiblichen Säuglings sei am Donnerstagabend gefunden worden, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Martin Cloppenburg am Freitag in Stralsund. „Die Obduktion ergab, dass das Baby bei der Geburt gelebt hat.“ Die Staatsanwaltschaft nahm deshalb Ermittlungen wegen des Verdachts des Totschlags auf.
Einer Mitteilung des Landkreises Vorpommern-Rügen zufolge, ist die betroffene Familie dem Jugendamt bekannt. Die Eltern lebten getrennt, nur ein Teil der Kinder wohnten bei der Mutter, die Hilfe durch das Jugendamt in Anspruch nehme. Bei der Vermittlung von Besuchskontakten innerhalb der Familie hätten Mitarbeiter des Jugendamtes auch die 17-Jährige getroffen. Obwohl es Hinweise auf eine Schwangerschaft gegeben habe, sei diese abgestritten worden, hieß es. Die 13-jährige Schwester, die den toten Säugling gefunden habe, sei mit Einverständnis der Mutter in einer Einrichtung der Jugendhilfe in Obhut genommen worden und werde dort umfassend betreut.
Die Ermittlungen befänden sich in „einem ganz frühen Stadium“, sagte der Staatsanwalt weiter. Zunächst hatte er das Alter des Kindes mit drei bis vier Tagen angegeben. Nach der Obduktion hieß es, dass das Alter nicht genau festlegbar sei. Wie das Kind genau ums Leben kam und ob die Leiche äußere Verletzungen aufwies, wollte der Ermittler mit Verweis auf die laufenden Nachforschungen nicht mitteilen. Es stehe bisher noch nicht sicher fest, dass eine Straftat vorliegt, sagte Cloppenburg.
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