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Autor Thema: Herbstleuchten von Rudolf Binding  (Gelesen 1415 mal)

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persephone

  • Gast
Herbstleuchten von Rudolf Binding
« am: 22 Oktober 2010, 13:20:10 »

Schöner strahlt der Betrug.
Leuchten dem Sterben vertraut.
Im allermüdesten Flug
Falter von Sonne betaut.

Irrende Dolche des Lichts.
Silberne Fesseln der Luft.
Perlen betörten Gewichts.
Heucheln Geblüh ohne Duft.

Purpur vergilbt und verascht.
Goldener Teppich verfahlt.
Tiere vom Tod überrascht.
Länder vom Schlaf übermalt.

Wo sich das Leben begrenzt,
alles verhangen vom Glanz.
Aber wir selber beglänzt,
schreiten den zauberischen Tanz.

Hinter der Flöte des Todes,
hinter Geflüster des Traums,
lachend der Süße des Brots,
jauchzend der Früchte des Baums.
Gespeichert

Nostalgia

  • Gast
Re: Herbstleuchten von Rudolf Binding
« Antwort #1 am: 02 November 2010, 08:16:10 »

Hallo, persephone.

Teilweise gefaellt mir das Gedicht gut. Ein paar Stellen sind mir zu kitschig, aber Strophe zwei und das Ende spricht mich ziemlich an.

Schreibst Du auch selbst?

Liebe Grueße, Mela.
Gespeichert

persephone

  • Gast
Re: Herbstleuchten von Rudolf Binding
« Antwort #2 am: 02 November 2010, 08:50:50 »

Hallo Mela,

über das Gedicht bin ich in der Tageszeitung gestolpert. Es hat mich angesprochen, weil der Herbst meine liebste Jahreszeit ist, nicht, weil er "so schön bunt" ist, sondern wegen seiner Melancholie, der traurigen Seite des Absterbens der Natur.

Früher hab ich schon ab und zu Gedichte geschrieben. Aber sie erschienen mir einfach zu schlecht. Jetzt halte ich mich lieber an solche, die es können, Schiller und Konsorten. :)

LG
Persephone
Gespeichert
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