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Autor Thema: Traumatisierendes Arbeitsverhältnis  (Gelesen 5566 mal)

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Vegarda

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Re: Traumatisierendes Arbeitsverhältnis
« Antwort #30 am: 25 Februar 2013, 15:27:28 »

Ich fühle gerade so einen wahnsinnigen inneren Druck.
Ich brauche ein Ventil, sonst werde ich verrückt.

Hab durch die Geschichte soviel Menschen verloren, die mir jetzt fehlen.
Sie sind so verändert, dass ich mich vor ihnen schützen muss.....denken sie
doch nur an ihren eigenen Kopf, den ich für sie mitriskiert habe.
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Freudestrahlend

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Re: Traumatisierendes Arbeitsverhältnis
« Antwort #31 am: 25 Februar 2013, 17:15:07 »

Puh...hört sich nach einem unangehmen Gefühl an...Was würde dir Erleichterung verschaffen? Du kannst hier ruhig mal richtig die Sau (oder den Wolf, wenn du GfK sprichst) rauslassen, wir können das ab.

Umbruch, Abschied...klar, dass da jetzt Menschen fehlen. Gesteh es dir ein und gestatte dir die Trauer darüber!

Kraft und Zuversicht schickt
Freude
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Deja

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Re: Traumatisierendes Arbeitsverhältnis
« Antwort #32 am: 25 Februar 2013, 20:06:13 »

Freude--was ist GfK? :-)

Hallo Vegarda

vlt hilft dir eine Frage weiter. Wenn du dadurch Menschen verloren hast, und du dich jetzt vor ihnen schützen mußt.....waren es dann Menschen, die dir gut tun?

lg Deja
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Freudestrahlend

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Re: Traumatisierendes Arbeitsverhältnis
« Antwort #33 am: 26 Februar 2013, 17:38:25 »

GfK=gewaltfreie Kommunikation. Dort gibt es den Wolf und die Giraffe, die für trennende beziehungsweise verbindende Kommunikation stehen.
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Vegarda

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Re: Traumatisierendes Arbeitsverhältnis
« Antwort #34 am: 02 März 2013, 13:12:00 »

Hallo Ihr zwei,

ja, das Gefühl ist ekelhaft. Diese Mischung aus Trauer, Wut und Enttäuschung. Immerhin habe ich doch ein paar Jahre mit diesen Leuten verbracht.

Noch schlimmer ist es allerdings, wenn ich jemandem aus der Führungsriege begegne, weil es eben noch Dinge zu klären gibt/gab. Da brauche ich immer Tage, um mich wieder zu erholen.
Diese Feindseligkeit.....wirklich belastend. Ich habe sie eben ins Mark getroffen, mich haben sie nicht klein gekriegt, so dass sie fies werden mussten. Im Moment bin ich etwas flügellahm, muss erst wieder Kraft tanken, um den Wolf rauszulassen ;-). Habe denen gegenüber nen dummen Fehler begangen. Ich hoffe, sie nutzen es nicht gleich wieder, um mir eins reinzuwürgen. Allerdings wollen die wohl nicht gleich wieder verklagt werden.....Schlimm oder.....Da ist eine Flanke ungeschützt und man ist sich schon fast sicher, dass die Gegenseite das ausnutzen wird, um einem zu schaden.

Mit GfK habe ich mich vor einigen Monaten übrigens sehr intensiv beschäftigt, den Rosenberg gelesen etc. :-).
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Deja

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Re: Traumatisierendes Arbeitsverhältnis
« Antwort #35 am: 02 März 2013, 20:55:13 »

Hallo Vegarda

natürlich hast du mit deinem Mut und deinem Kämpfen Flagge gezeigt und zwar so, daß sie dich nicht klein bekommen haben. Glaub mir, sie sind mind genauso getroffen wie du ansonsten könnte man sich sachlich begegnen. Und wenn jemand so stark ist wie du und das durchzieht, gehen iwann die Argumente aus und sie müssen sich auf eine Ebene begeben, der du nicht gewachsen bist. Fies, gemein, hinterhältig.

Solange du angeschlagen bist, überleg dir jeden Schritt am besten dreimal. Ich weiß nicht, was du nun falsch gemacht haben könntest aber in deiner Situation ist das für mich normal. Iwann ist die Kraft am Ende und man braucht eine Auszeit.

Ich drücke die Daumen!

lg Deja
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Vegarda

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Re: Traumatisierendes Arbeitsverhältnis
« Antwort #36 am: 04 März 2013, 10:19:35 »

Hallo Deja,

danke Dir!

Ich bin ein bisschen änglich, zuviel Details im Internet preiszugeben ;-).....tanze ja die ganze Zeit, um den heißen Brei. Dabei könnte ich Tage schreiben...........

Das letzte Zusammentreffen mir jemandem von der Gegenseite vor einigen Tagen war extrem schlimm. Schlimmer als vor der Einigung. Wahrscheinlich müssen sie jetzt so tun als hätten sie "gewonnen". Völlig lächerlich. Ich hab halt außer der guten finanziellen Regelung auch sonst noch ein paar Dinge erzwungen, die ihnen nicht passen. Jetzt sind die so feindselig - ich glaube, am Liebsten würden sie mich hinrichten!
Trennungskultur: komplette Fehlanzeige. Das sind solche Machtmenschen. Nicht zufrieden mit einer Friedenssituation. Der Gegner muss komplett zerstört werden.

Das macht mir riesige Angst im Hinblick auf die neue Jobsuche. Noch ist gar nicht dran zu denken........
Aber wenn es soweit ist und ein potzenzieller Arbeitgeber bei denen nachfragt.....Mein Zeugnis wird zwar sehr gut sein und es wird danach auch so aussehen, dass ich von selber gegangen bin (ist jetzt rein rechtlich keine Lüge, da ich ja an der Einigung mitgewirkt habe).....aber gerade auch bei einem auffällig guten Zeugnis könnte nachgehakt werden. Und in meiner Branche ist mein Ex-Arbeitgeber eben auch bekannt....personalpolitisch eher berühmt-berüchtigt. Mir wird fortan auch immer ein Makel anhaften. Ich habe es ja oft genug bei anderen erlebt, wie denen Dreck nachgeworfen wurde sobald sie weg waren.

Ich hätte mich nicht mit denen einigen sollen. Es war ein Fehler! Seither gehts mir viel schlechter.

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nubis

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Re: Traumatisierendes Arbeitsverhältnis
« Antwort #37 am: 04 März 2013, 11:48:29 »


Hallo Vegarda

Ich denke nicht, dass die Einigung ein Fehler war, auch wenn es sich im Moment so anfühlt.

Du hattest deine Entscheidung getroffen, weil es in diesem Moment die Richtige für dich war - und auch mit allem 'hätte ich doch' und 'wäre ich doch' kannst du das nicht mehr ändern - und eben auch nicht feststellen, wie viel schlimmer es noch geworden wäre, hättest du den Kampf fortgesetzt.
Der Mensch neigt wohl dazu, sich bei einer verpassten Chance das bestmögliche auzurechnen - ob es das dann wirklich gewesen wäre? ...ich wage es zu bezweifeln.
Statt dich also daran festzuhalten, was du versäumt hast, solltest du versuchen den Focus auf das Erreichte zu lenken und darauf stolz zu sein!

Wegen zukünftiger Bewerbungen kann ich deine Bedenken verstehen - ich musste mich auch schon von Arbeitgebern gerichtlich 'verabschieden' und wusste gleich, wie klein die Welt ist in dieser Branche.
Ich habe bei einem Vorstellungsgespräch dann mit offenen Karten gespielt und dem potentiellen neuen Chef gesagt, dass ich mit der alten Firma leider vor dem Arbeitsgericht gelandet bin und die Umstände kurz umrissen, ohne ein zu schlechtes Bild von meinem ehemaligen Arbeitgeber zu zeichnen.
Damit hatte ich etwaigen Gerüchten vorweggegriffen und entsprechende Kommentare der alten Arbeitsstelle erschienen gleich in einem anderen Licht.
Ich hatte jedenfalls keinen Nachteil dadurch und habe die Stelle bekommen auf die ich mich beworben hatte.


Soll dir ein wenig Mut machen :-)

LG
nubis

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Gegen Schmerzen der Seele gibt es nur zwei Arzneimittel: Hoffnung und Geduld

(Pythagoras)

Vegarda

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Re: Traumatisierendes Arbeitsverhältnis
« Antwort #38 am: 04 März 2013, 12:46:52 »

Danke Dir Nubis ;-).

Ja, ich denke, es ist sehr empfehlenswert, bei Vorstellungsgesprächen ehrlich zu sein.
War mir auch nicht sicher, ob ich ein "auf Ihren eigenen Wunsch, bedauern wir außerordentlich" ins Zeugnis möchte. Wird jetzt aber so sein, da ich denke, dass ein gutes Zeugnis erstmal der Türöffner ist....diesbezüglich kann man sich immer noch im Vorstellungsgespräch erklären, wenn Nachfragen kommen (und die werden kommen, wenn der eigene Wunsch zu gehen in die Arbeitslosigkeit mündet).
Aber zusätzlich zum normalen Arbeitsärger habe ich noch gute private Gründe, die ich angeben kann, dass ich da weg wollte/musste.
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Deja

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Re: Traumatisierendes Arbeitsverhältnis
« Antwort #39 am: 05 März 2013, 14:26:17 »

Hallo Vegarda

ich hab damals trotz 2er Arbeitsgerichtsverfahren (1.gewonnen, AG hat Berufung eingelegt, 2.Instanz wieder gewonnen) sofort einen neuen Job bekommen. Vlt mein Glück, daß in meiner Branche Zeugnisse nicht so gefragt sind, dafür telen sie untereinander. Ich hab iwann mitbekommen, daß meine ehemalige AG sogar Lügen bei der Neuen erzählt hat über mich und trotzdem hat die mich eingestellt.
Und weißt du warum?
Weil ich eben genau von dieser AG kam, die bis dato sozusagen einen unangetasteten Ruf in der Fachrichtung genoß. Und heute weiß ich, daß ich das Beste war, was ich der Neuen passieren konnte. Darauf gehe ich jetzt nicht weiter ein :-).

Was du über AG schreibst, kann ich bis auf wenige Ausnahmefälle auch in meiner Branche nur bestätigen. Bitte! Gib dir nicht selbst das Gefühl, daß dir etwas anhaftet, denn das tut es nicht. Dann vermittelst du das auch und das hast du gar nicht nötig. Du hast dir deine Rechte erkämpft und das wissen die auch, sonst würden die nicht so toben. Dieses Toben stellt ihre Hilflosigkeit dar, daß du "kleines Menschlein" sie bezwungen hast, daß sie es nicht geschafft, dich zu zermürben.
Gewöhn dir mal an, darauf stolz zu sein und das mit einer Selbstverständlichkeit zu verinnerlichen und vor dich herzutragen, daß es auch jeder andere das als selbstverständlich ansieht.
Ich kenn das im Kleinen, wenn die Argumente ausgehen, werden sie fies, eklig und gemein. Sie können es halt nicht besser.

Mach dir mal nen Zettel, wo du drauf schreibst "Ich bin stolz auf das, was ich für mich erkämpft habe!" Kleiner Notizzettel, immer in der Hosentasche bei sich zu tragen und ggf. in die Hand nehmen lesen oder zerquetschen im neuen Vorstellungsgespräch.

lg Deja

achja, nur mal so nebenbei....wie siehts aus, du könntest dich auch hier anmelden im Forum?


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