Nur Ruhe - Selbsthilfeportal über Depressionen und Selbstmord

Gästebereich (Schreiben ist ohne Registrierung möglich) => Gästebereich => Thema gestartet von: Niemand am 23 Juni 2016, 14:06:16

Titel: Todessehnsucht
Beitrag von: Niemand am 23 Juni 2016, 14:06:16
Hallo!
Ich wollte mich, vor ein paar Jahren umbringen.
Ich habe es damals nicht getan, nicht weil ich es nicht wollte oder konnte, nein.
Ich habe mich damals nicht getötet, weil ich es meinem Sohn nicht antun konnte!
Aber, wenn ich daran denke, an den Tag , an diesem Moment, und daran denke, mich nicht getötet zu haben, dann ist nur ein Gefühl, das in mir ist - BEDAUERN!
Ja, ich bedauere es, mich nicht getötet zu haben und ich sehne mich danach, es doch zu tun, am besten noch heute!
Ich habe die ganze Zeit nicht aufgehört, sterben zu wollen!
Und, es hört auch nicht auf, niemals!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Titel: Re: Todessehnsucht
Beitrag von: Niemand am 23 Juni 2016, 15:58:28
Ich war damals in "Behandlung" in der Psychiatrie!
Ich bin damals, mit dem Wunsch zu sterben, vor dem Krankenhaus gestanden!
Ich habe es nicht getan! Aber nicht, weil die "Behandlung" so toll war, nicht, weil man mir "geholfen" hat, o nein!
Im Gegenteil, ich war damals, gerade im Krankenhaus, so tief unten, und die haben es nicht einmal mitgekriegt!
Jetzt wirst du sicher sagen, ich hätte es denen ja mitteilen sollen, ich hätte um Hilfe bitten sollen!
Aber, ich sage dir, was ich damals auch schon im Krankenhaus gesagt habe, wenn ich das könnte, wäre ich wohl nicht auf der Psychiatrie gelandet!!
Ich habe mir selbst geholfen ,so wie ich es eben kann, aus Schmerz im Inneren wird Schmerz von Außen!
Aber, der Schmerz im Inneren bleibt, denn wenn ich diesen Schmerz vernichten wollte, müsste ich MICH SELBST VERNICHTEN!!!!!!!!!!!!!
 
Titel: Re: Todessehnsucht
Beitrag von: Niemand am 28 Juni 2016, 10:23:00
Ich schreibe hier in einem anonymen Forum, weil ich hier die Möglichkeit habe meine Gefühle auszudrücken.
Wenn ich mit jemandem spreche, ob Freunde, Bekannte oder Psychiaterin, kommt meine Vernunft an die Oberfläche, und verhindert, dass ich ehrlich über meine Gefühle rede. Denn, ich kann unmöglich aussprechen, was im Inneren für ein Kampf tobt!
Meine Gefühle sind nun einmal völlig aus dem Gleichgewicht und ich weiss, dass ich eine extreme Sehnsucht nach dem Tod habe!
Mir ist schon klar, wie gefährlich die Situation für mich ist.
Ich unterdrücke mit aller Macht und mit meinem Verstand, mit meiner Vernunft, jegliche Versuche für mein Inneres hochzukommen!
Ich weiss ja, dass ich mich töten könnte, dass es für mich nicht allzu schwer wäre, [...] na klar, aber ich weiss, dass ich es könnte! [...]
Natürlich sage ich mir, nein, lass es, bleib noch eine Weile, ein bisschen, versuche am Leben zu bleiben, für deinen Sohn, wenn schon nicht für dich!
Und, ich tue es ja auch, ich lebe immer noch, habe es , bis jetzt überlebt, Jahre schon!
Aber, wenn ich nicht von Zeit zu Zeit den Gefühlen die Chance gebe, sich zu äußern, werde ich daran ersticken!
Und, da ich keinen Ausweg sehe, keinen jedenfalls auf Dauer, da der Tod mich immer und immer wieder einholt, und ich mir von anderen keine Hilfe erwarten kann, so will ich zumindest darüber schreiben bevor ich daran ersticke!

Titel: Re: Todessehnsucht
Beitrag von: Niemand am 30 Juni 2016, 15:22:15
Ich habe mir "ärztliche Hilfe" geholt, leider war das nicht sehr erfolgreich.
Ich habe mir halt mein eigenes Urteil über meine Situation gebildet.
Ja, es mag dramatisch klingen, wenn jemand sagt, dass er nicht mehr leben will.
Für mich jedoch ist das nicht das Problem.
Ich sehe es nicht als schlimm an, wenn ich mich töten würde, wieso auch, es ist ja mein Leben, wenn ich es nicht mehr will, und!?
Es mag auch als Krankheit angesehen werden, für mich persönlich ist es nicht so.
Ich fühle mich nicht krank, ich habe nur einfach die Lust am Leben verloren.
Wenn ich mich frage, was wäre besser, leben oder tot sein, würde ich sagen, ziemlich egal, leben ist Sch.... - vielleicht ist ja auch der Tod Sch.....!?
Dramatisch für mich war die Zeit in der Psychiatrie!
Ich bin lieber alleine und dann ganz bewusst ohne Hilfe, als angeblich unter Helfern, die nicht helfen!
Medikamente konnten mir auch nicht helfen, im Gegenteil, bin fast ausgeflippt dadurch!
Bin eben nicht "typisch depressiv" mit Antriebslosigkeit, eher wohl das Gegenteil, da sind die richtigen Medikamente schwer zu bekommen.
Und, wie gesagt, ich fühle mich keineswegs krank, nur anders als die Mehrheit der Menschen.
Titel: Re: Todessehnsucht
Beitrag von: Niemand am 03 Juli 2016, 10:07:12
Musik - Musik wird mich begleiten, wenn es soweit ist.
Es ist schon erstaunlich, was Musik bewirken kann.
Mich führt sie regelmäßig zu meinem tiefsten Schmerz!
So schön und doch so traurig!
Ich höre die Musik und spüre, wie schmal der Grat ist, wieder einmal, wie nah mir der Tod kommt, wenn ich meine Lieder höre!
Ich könnte völlig aufhören damit, sie mir anzuhören, doch, so weh es tut, ist es doch so schön, mich tief in den Schmerz hineinsinken zu lassen!
Wenn ich den Schmerz dabei spüre, die Trauer, die Verzweiflung, dann SPÜRE ich zumindest etwas!
Manchmal glaube ich, es ist das einzige Spüren, das es für mich noch gibt!
Du wirst bei mir sein, nur du, und du wirst das Letzte sein, das ich wahrnehmen werde, ganz laut aufgedreht, das Einzige, das dann noch existieren wird, meine Musik!
Titel: Re: Todessehnsucht
Beitrag von: Adrenalinpur am 04 Juli 2016, 00:52:03
Musik ist doch schon ein riesen Anker, Bach, Beethoven, Mozart, Händel, Mendelssohn und es gibt soviele mehr .... Ärvo Part, noch mehr
sie alle haben ihre Sehnsüchte, Zweifel in der Musik verarbeitet, sie geben das an uns weiter als Trost und Versuch mit ihren Gedanken zu interagieren

natürlich auch viele Popmusiker

Gute Nacht
Titel: Re: Todessehnsucht
Beitrag von: Niemand am 05 Juli 2016, 09:27:49
Es geht mir nicht darum, mich "heilen" zu lassen.
Es geht mir darum, immer noch keinen Grund zu sehen, am Leben zu bleiben.
So dumm das klingt, aber wenn der Grund fehlt, warum man überhaupt am Leben bleibt, fehlt ein wichtiges Detail!
Immer, wenn ich mir selbst sage, verdammt, dann lebe halt einfach, einfach nur leben, verstehst du, leben!
Es kann ja nicht so schwer sein, einfach nur zu leben!!
Tja  -  offensichtlich schon!
Wenn ich mich auf mich einlasse, ich in mich horche, mein Innerstes entscheiden lasse, dann bin ich tod!!!!!!!
Um mich vor mir selbst zu schützen, verdränge ich die meiste Zeit die Gefühle, die in meinem Innersten bestehen.
Natürlich, es ist mir klar, dass ich mich auf sehr dünnem Eis bewege, einmal zu wenig aufgepasst und das Eis bricht und ich werde fallen!
Aber, es hat auch etwas, ja, so verrückt es klingt, es hat etwas beruhigendes für mich, ich kann gehen, jederzeit, wenn ich nur meine innere Mörderin herauslasse, kann ich mich töten lassen von ihr!
Ich kann gehen, wann immer ich mich dazu entscheide, und weil ich mir diese Möglichkeit nicht nehmen lassen will, weil ich gehen will, wann ich will!
Deshalb werde ich die Dinge so belassen, wie sie sind, und ich warte, ich warte auf die Situation, die mich über die Klippe bringen wird, irgendwann.
Titel: Re: Todessehnsucht
Beitrag von: Carly am 06 Juli 2016, 05:43:39
Hallo niemand,

Ich verstehe dich sehr gut, aber bitte, bitte tu dir nichts an! Ja, deines Sohnes zu liebe. Ich habe vier Freunde, deren Eltern entweder versucht haben sich das Leben zu nehmen oder damit Erfolg hatten. In drei der Fäll waren es meine Freunde, die ihre Eltern gefunden haben. Bitte tue das deinem Sohn nicht an!

Persönlich bin ich auch gerade in diesem Forum, weil mir die Gründe ausgehen am Leben zu bleiben. Habe aber das "Glück" meiner Meinung nach eher typisch depressiv zu sein. Bei dir jedoch sehe ich einen ganz einfachen Grund: deinen Sohn. Und zum Thema nicht typisch depressiv: hast du denn schon verschiedene Antidepressiva ausprobiert? Die helfen wirklich, wenn auch in meinem Fall momentan nur so weit das ich funktioniere. Aber nach dem was mir Google, Bücher usw. verraten haben, gibt es eh keine typische Depression.
Bücher: z.B The Mystery of Mercy Close (ist ein Roman, aber die Autorin ist selbst depressiv und war mal alkoholabhängig, denke die weiß was sie scheint), Hauptperson beschwert sich auch das sie das Gefühl hat sie sei nicht typisch depressiv
Die Glasglocke (der Klassiker), das Tal der Puppen oder morgen ist leider auch noch ein Tag, sind Bücher durch die mir klar geworden ist, das Depressionen bei jedem anders aussehen.
Nur, falls dich das Wissen das du nicht allein bist, aufheitert. Bitte nicht lesen falls es bei dir alles nur noch schlimmer macht.

Viele Grüße,

Carly
Titel: Re: Todessehnsucht
Beitrag von: Niemand am 11 Juli 2016, 10:53:58
Hallo Carly!

Du sagst es, wie es ist, und ich halte mich ja auch daran.
Ich töte mich nicht, weil ich meinem Sohn nicht so wehtun kann!
Ich weiß, dass es ihn zerstören würde, noch dazu, wo wir so eine gute Beziehung haben, wirklich.
Wir haben nahezu täglich Kontakt und ich sehe ihn sehr oft.
Und, ich habe ihn so lieb, dass der Gedanke, ihm mit meinem Tod so weh zu tun, mich selbst unglaublich schmerzt!
Ich will ihm ja nicht wehtun!
Aber, es geht eben nicht nur darum, dass ich mich halt eben nicht töte.
Ich lebe derzeit ein Leben, das kein Leben ist, oder nicht einmal das ist so richtig gesagt.
Ich lebe und ich kann es auch.
Ich agiere wie ein normaler Mensch, ich esse, ich arbeite, ich schlafe und ich lache, ja, lache, wie all die anderen um  mich herum, auch!
Aber, innerlich ist nichts da, ich tue all die Dinge und doch, wenn ich daran denke, hier und jetzt, SOFORT SCHLUSS ZU MACHEN  -  NA UND!!!!
Da ist nichts mehr vor mir- nichts!
Und das tut weh, manchmal so unglaublich weh, dass ich mich auf dem Boden krümmen könnte und nur noch heulen, heulen, heulen!!
Und dieser Schmerz im Inneren ist, nun schon seit Jahren, mein ständiger Begleiter, es sei denn, ich verdränge und verdränge, und verdränge.......
Und da ich es nicht mehr schaffe, wieder dem Leben ein Stück näher zu kommen, werde ich wohl in die andere Richtung gehen, aber, wie ich ja ohnehin dauernd erwähne, noch hält mich mein Sohn!
Titel: Re: Todessehnsucht
Beitrag von: Frischluft am 11 Juli 2016, 14:50:38
Musik ist doch schon ein riesen Anker, Bach, Beethoven, Mozart, Händel, Mendelssohn und es gibt soviele mehr .... Ärvo Part, noch mehr
sie alle haben ihre Sehnsüchte, Zweifel in der Musik verarbeitet, sie geben das an uns weiter als Trost und Versuch mit ihren Gedanken zu interagieren

natürlich auch viele Popmusiker

Gute Nacht

Dieses Lied finde ich besonders schön...

https://www.youtube.com/watch?v=FIO-kvr8VgI


Titel: Re: Todessehnsucht
Beitrag von: Frischluft am 11 Juli 2016, 16:24:43
@ Niemand

Diese Lied transportiert eigentlich nur den Blick nach vorn, also schau nicht zurück und lass dich nicht von der Vergangenheit herunterziehen - das Leben kann so schön sein:-)

https://www.youtube.com/watch?v=QCZDtWyiZQ4

Jeder ist in diesem Leben mal an einem Punkt, wo er am Wendepunkt steht. Es ist eigentlich wie beim Motorrad, wenn ich den Bremspunkt nicht genau erwische, haut es mich in den Acker... denk mal drüber nach:-)

Einen lieben Gruß

Frischluft
Titel: Re: Todessehnsucht
Beitrag von: Niemand am 20 Juli 2016, 06:41:00
Der Tod!
Ich denke schon lange über den Tod, meinen Tod, nach.
Ich gebe zu, dass ich durchaus ein mulmiges Gefühl habe, wenn ich daran denke.
Ich weiß, dass, wenn ich mich töte, alles hier auf Erden, für mich vorbei sein wird.
Ich werde nie wieder die Sonne sehen, ich werde nie wieder ein gutes Essen genießen, ich werde nie wieder meine Katzen streicheln - kein Lachen, kein Denken, kein Fühlen, nie wieder!,
Es wird für mich keinen Versuch geben, wenn ich es tue, dann wird es endgültig sein.
Natürlich schreckt ein Teil von mir davor zurück, aber, während ein Teil von mir vor der Endgültigkeit meines Todes zurückschreckt, ist der andere Teil davon überzeugt, dass es das Einzige ist, das Sinn macht!
Der Teil, der meinen Tod will, ist stark, so stark!
Sie könnte mich sofort töten, wenn ich sie lassen würde,
Für sie gibt es keine Zweifel, kein Zögern, kein Zurück!
Sie wartet schon lange und sie wird weiter warten, bis ich aufgeben werde, denn sie weiß, dass ich ihr nicht entfliehen kann, niemals, denn sie ist ich und ich bin sie!
Titel: Re: Todessehnsucht
Beitrag von: Niemand am 23 Juli 2016, 11:28:56
Die Musik trägt mich mitten in den Schmerz hinein!
Er umhüllt mich wie ein Kokon
Tiefster Schmerz, größte Trauer!
Tief, tief drinnen kommt das Gefühl nach oben.
Ich versinke in dieser unsäglichen Trauer!
Meine Augen füllen sich mit Tränen, es tut weh,so weh!
Woher kommt dieser Schmerz, diese Trauer, diese Verzweiflung!?
Wie sehr hat man dich verletzt, dass du dich aus diesem Schmerz nicht mehr befreien kannst!?
Du fühlst dich zerrissen, zerstört, zerbrochen!
Was bleibt ist die Musik und der Schmerz!
Titel: Re: Todessehnsucht
Beitrag von: Niemand am 25 Juli 2016, 17:24:06
An guten Tagen glaube ich, es zu schaffen, wieder nach oben zu kommen, wieder leben zu wollen.
An schlechten Tagen glaube ich es nicht.
An guten Tagen glaube ich, dass ich es lernen kann, mit meinem Schmerz zu leben.
An schlechten Tagen glaube ich es nicht.
An guten Tagen glaube ich, es genügt, wenn ich mich an das Quäntchen Hoffnung klammere, das trotz allem immer noch in mir ist.
An schlechten Tagen glaube ich es nicht.
An guten Tagen glaube ich, dass ich am Leben bleiben werde.
An schlechten Tagen glaube ich es nicht.
Titel: Re: Todessehnsucht
Beitrag von: Dünenwanderer am 30 Juli 2016, 18:09:52
Niemand, du schreibst mir aus der Seele. Der Tod ist so nah und so verlockend...
Titel: Re: Todessehnsucht
Beitrag von: Harmonie am 31 Juli 2016, 10:54:52
Auch ich denke oft über Suizid nach...
In allen Details...will mich und vor allem meine Kinder "vorbereiten", damit der Schmerz für sie "erträglicher" sein wird...versuche mir den "Abschied" in vielen Varianten vorzustellen usw.
Meine Gedanken kreisen immer nur darum...
Der Schmerz und diese tiefe Traurigkeit sind in den Gedanken so unerträglich und doch hat es etwas "Befreiendes"...

Ich hab noch nie einen Suizidversuch gemacht...werde es wohl auch nicht tun...wer weiß das schon... - aber dass ich in Gedanken "FREI" sein kann, ALLES tun kann, was ICH will...ist irgendwie schon eine Art Ventil für mich...
Die Gedanken, nie wieder Aushalten und Durchhalten, Stillhalten usw zu müssen  - haben dann ein Ende!

Kennt jemand diese Gedanken?
Titel: Re: Todessehnsucht
Beitrag von: Dünenwanderer am 31 Juli 2016, 19:37:32
Ja das kenne ich auch.
Es bringt mir etwas Gelassenheit in den Alltag wenn ich mir sage, dass ich es ja jederzeit beenden kann und nicht mehr länger aushalten muss. Das was du als Ventil bezeichnest ist für mich mein Plan B. Plan A ist einfach weiter machen und das Leben und mich aushalten, auch wenn es so verdammt viel Kraft kostet überhaupt nur einen Tag zu beginnen.
Titel: Re: Todessehnsucht
Beitrag von: Dünenwanderer am 31 Juli 2016, 19:44:20
....und was ich sehr gerne mache ist SCHLAFEN....ich versuche mich aus der Welt und dem Alltag wegzuträumen...nur leider ist alles nach dem Erwachen noch so wie vorher. Sehr schade!
Titel: Re: Todessehnsucht
Beitrag von: Dünenwanderer am 31 Juli 2016, 21:39:11
Danke für deinen Rat.
Nur an Therapieerfahrung, Selbsthilfegruppen und Klinikaufenthalten mangelt es bei mir nicht. Vielen Menschen kann sicherlich geholfen werden und auch ich rate dazu, den Weg über Ärzte, Therapie und Klinik zu versuchen. Nur meiner Erfahrung nach gibt es tief sitzende Dinge, die sich nicht gänzlich auflösen lassen und die einen immer wieder runter ziehen. Und für einen regelmäßigen Klinikaufenthalt alle 2 Jahre fehlt mir persönlich mittlerweile die Motivation und vor Allem auch die Kraft.
So bleibt nur das Durchhalten und sich von Tag zu Tag durch`s Leben zu hangeln. Ich sehe das sehr realistisch und es soll auch nicht zu negativ/dunkel rüber kommen. Aber es ist wie es ist.
Ich wünsche euch einen schönen Wochenanfang, so gut wie es jeder für sich machen kann.

VG
Titel: Re: Todessehnsucht
Beitrag von: Harmonie am 31 Juli 2016, 23:09:31
Keine Sorge "Wohlstandspudell" ;) (Wir kennen uns nicht, woher solltest du dann auch wissen, wer ich bin und was/wer hinter meinen Zeilen steckt)

Ich hab einige Jahre seit 2013 (ohne Pause) Therapien ganz unterschiedlicher Art hinter mir und bin seit einem Jahr in Traumatherapie, die seit kurzem erneut verlängert wurde.
Jede Therapie hat mich weiter gebracht, auch wenn es mir nicht gleich bewusst wurde.
Ich fühle mich in der jetzigen Therapie "gut"....was auch immer das bedeutet - obwohl sie bisher die Schwerste ist, die ich gemacht habe.
Oft geht es über meine Kräfte hinaus...insgesamt merke ich aber, dass ich mich in kleinen Schritten stabilisiere.

Zudem bin ich seit 2012 in medikamentöser Behandlung...(wie ihr sicher alle wisst, dauert es mit der erstmaligen Einstellung und dann auch immer wieder mit der erneuten Anpassung - so war es zumindest bei mir)
Derzeit bin ich, so mein Gefühl, relativ gut eingestellt...aber dieses Gefühl schwankt wie auch alles Weitere in meinem Leben (Gedanken, Gefühle, Erleben, Erinnerungen, Neues...je nachdem, was Auslöser ist)

Also "Wohlstandspudell" nochmal zu deinem "Ratschlag" - danke, war aber unnöig ;)

Ich bin mir sehr darüber bewusst, dass meine Depressionen nicht wie Schnupfen verschwinden werden!

Sie gehören seit meiner Kindheit zu mir...nun aber mit dem Unterschied, dass ich mich nicht mehr verstecken will!
Ich will nie wieder Schweigen und Verdrängen - nie wieder Stillhalten und Durchhalten!

Titel: Re: Todessehnsucht
Beitrag von: Harmonie am 01 August 2016, 12:31:06
Ja, Dünenwanderer - Schlaaaafen tut mir auch immer gut :D

Einfach "untertauchen" unter die "Decke...nichts mehr hören (benutze Ohrstöpsel) und Augen zu - nichts mehr sehen...meistens zumindest nachts mit Medikamenten einschlafen und entspannen, so gut wie möglich...

Auch tagsüber muss ich mich noch 2-3 mal hinlegen und schlafen...für jeweils 1-2 Std.

Da ich eher schwer entspannen kann, ist Schlafen für mich die ideale Entspannung, wenn der Kopf zu voll wird...

Ich wache sehr unterschiedlich auf...mal matschig mal "fit" und entspannt...aber ich habe immer von dem vorigen, vor dem Einschlafen, etwas abschalten können - von daher ist Schlafen momentan ideal für mich!
Titel: Re: Todessehnsucht
Beitrag von: Dünenwanderer am 01 August 2016, 17:20:05
Da musste ich gerade schmunzeln.....da ich seit einiger Zeit auch Ohrenstöpsel benutze und damit wunderbar zur Ruhe komme...
Titel: Re: Todessehnsucht
Beitrag von: Dünenwanderer am 01 August 2016, 17:26:54
Ansonsten mache ich es wie du. Wenn es zuviel wird, mache ich für `ne halbe Stunde die Augen zu. Das klappt sogar in der Firma in der Mittagspause und danach sieht es schon meistens wieder etwas entspannter aus.
Es ist schon ein extremes Ruhebedürfnis da, die Depressionen kosten eine Menge Energie und die gibt`s ja leider nicht unbegrenzt.
Titel: Re: Todessehnsucht
Beitrag von: Harmonie am 01 August 2016, 18:19:41
Momentan kann ich mit der Diagnose "Hirnstoffwechselstörung" anstatt Depression mehr anfangen, weil ich dann besser verstehe, warum es bei mir anders "abläuft" als bei "gesunden" Menschen, die das nicht haben.

Also meine Vorstellung, dass es in meinem Hirn anders abgeht als es sollte, erklärt mir, warum ich für alles, was auf mich einströmt so viel Energie benötige.
Ich brauche viel mehr Zeit und Energie alles zu verarbeiten und ein- und wegzuordnen... - deshalb auch mein extremes Ruhebedürfnis.

Hilfreich ist es für mich, wenn ich mich rechtzeitig vor "ungebetenen Gästen" schütze, was allerdings nicht immer möglich ist.

Du kennst sicher den "imaginären sicheren Ort"...mir hilft der hin und wieder :)...eine tolle Vorstellung - zumindest kurzfristig, dort alles tun und lassen können und 100%igen Schutz und Unterstützung dort zu genießen usw.

Wenn ich reale "Sicherheit" benötige, schließe ich mich auch mal ein (bin öfters mal sehr schreckhaft)...wenn mein Sohn Besuch hat und für mich ungewohnte Geräusche zu hören sind zb.

Mir war es anfangs peinlich und ich schämte mich dafür, nicht "normal" zu sein.
Als ich mit meinem Sohn (15) darüber sprach, hat er es völlig normal aufgefasst, was mich sehr erleichtert hat.

Wir können über fast alles reden - ausser über Suizidgedanken... - darüber soll er wegen mir nicht nachdenken.

Wir lieben, verstehen und akzeptieren einander - ich bin unendlich dankbar, dass ich ihn habe!
Titel: Re: Todessehnsucht
Beitrag von: Dünenwanderer am 02 August 2016, 20:39:27
Das ist toll, wenn du mit ihm darüber so offen sprechen kannst! Das macht es für ihn bestimmt leichter und er sucht vielleicht den Auslöser für Situationen nicht automatisch bei sich, was ja für einen 15-jährigen auch befreiend sein kann.

Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht, meinem vertrauten Umfeld und ausgesuchten Mitmenschen mehr über mich und meine Probleme zu erzählen. Das beugt Missverständnissen vor und erleichtert (gerade in meinen schwierigen Zeiten) das zusammenleben sehr. Auch wenn ich in schwierigen Momenten nicht immer gleich in der Lage bin meinem Umfeld die Situation verständlich zu machen, so versuche ich es doch später zu erklären, sodass mein manchmal etwas merkwürdiges ;) Verhalten zumindestens im nachhinein erklärt ist. Obgleich es für "normale" Menschen doch oft schwierig ist, meine "Welt" zu verstehen.....das tue ich ja selber manchmal nicht ;) ;).

Titel: Re: Todessehnsucht
Beitrag von: Harmonie am 02 August 2016, 21:42:02
Du drückst es treffend aus "vertrautem Umfeld und ausgesuchten Mitmenschen"...

Durch die Therapie, insbesondere die Traumatherapie, ist mir bewusst geworden und es hält noch an, wer zu meinem "vertrautem Umfeld und ausgesuchten Mitmenschen" gehört.
 
Ich bin in einer "Sekte" aufgewachsen und hab mich erst 2013 entgültig daraus befreit (somit auch von meinen Eltern usw)...

Nun arbeite ich hart daran, herauszufinden, wer ich bin und was ich will...wem ich vertrauen kann und wem nicht und warum usw.

Neue Freundschaften über eine längere Zeit zu gestalten - schaffe ich noch nicht, weil ich schwer vertrauen kann.

Nach der Trennung von meinem Mann bin ich vom Süden in den Norden gezogen...
Dieser Abstand war und ist richtig, aber zwei meiner Freundinnen ( mit der einen 40 Jahre befreundet mit der anderen 30 Jahre) sind im Süden...(sie sind enorm wichtig für mich, leider ist der Kontakt momentan nur telefonisch möglich...

Ich habe nur zu meinem Bruder sporadisch Kontakt (ansonsten eine sehr große Verwandtschaft - alle in der Sekte)

Ich will mich NIE mehr von Menschen abhängig fühlen - deshalb gestalte ich mein Leben so, dass ich niemanden "brauche" - mich niemanden rechtfertigen muss usw.  - irgendwie gibt es mir ein großes Freiheitsgefühl :D

Ja, das kenne ich zu gut...meine "Welt" ...ich würde mir wünschen, einmal die "Welt" eines anderen (zb von meinem Ex) zu verstehen...
Über 20 Jahre "kennen" wir uns - NEIN, ich kenne ihn immer noch nicht! (Schwarzafrikaner, keine Ahnung woher...)

Ich frage mich, wann ich endlich aufhöre, ihn verstehen zu wollen?!?

Dünenwanderer, ich "höre" ein "Schmunzeln" in deinen Zeilen über dich selbst - das find ich toll :)...sich selbst nicht zu ernst nehmen,  so schwer es auch manchmal ist ;)


Titel: Re: Todessehnsucht
Beitrag von: Dünenwanderer am 03 August 2016, 21:48:12
Hallo Harmonie, das Schmunzeln endet oftmals in Sarkasmus und Ironie ;) .....das ist dann manchmal nicht mehr sooo lustig ;) ....

Wie du auch versuche ich möglichst alleine klar zu kommen, damit ich bloss nicht auf jemanden angewiesen bin. Und das was du als Freiheitsgefühl empfindest, gibt mir ein Gefühl von Sicherheit und Ruhe, da ich mich auf niemanden einstellen und verlassen muss, solange ich es nur selber erledigen kann.
Im Gegensatz dazu fällt mir bei nicht kranken Leuten auf, dass diese (oftmals) gegenseitigen Abhängigkeiten zu normalen Freundschaften/Beziehungen führen........das gibt mir schon zu denken :)....aber will ich überhaupt so enge Freundschaften, wo ich doch meistens sehr erfolgreich dafür sorge, dass Beziehungen im Sande verlaufen? PUUH ist DAS alles kompliziert.

Meine 11-jährige Nichte hat gesagt: Es kommt nicht darauf an herauszufinden wer man eigentlich ist, sondern es geht nur darum, sich selber zu kreieren...
Na dann mal los ;)))
Titel: Re: Todessehnsucht
Beitrag von: Harmonie am 03 August 2016, 23:05:05
Ja Dünenwanderer, dein Nickname drückt auch so ein "Freiheitsgefühl" bei mir aus....die unendliche Weite - herrlich :)

Für mich inzwischen unvorstellbar, ähnlich wie bei dir, dass sich aus Abhängigkeiten Freundschaften entwickeln und/oder in Freundschaften Abhängigkeiten entstehen.

Habe ich dich richtig verstanden, dass es so ist wie bei mir, dass ich "Nähe" nicht mehr zulassen kann, aus der möglicherweise eine Abhängigket entstehen könnte?
Bei mir ist es die Angst, verletzt und verarscht zu werden...also eher die emotionale Abhängigkeit, die mir Angst macht und die ich somit vermeiden will.

Ich "höre" dich in deinen Zeilen und das macht die schwarzen Buchstaben für mich "lebendig" :)


....aber will ich überhaupt so enge Freundschaften, wo ich doch meistens sehr erfolgreich dafür sorge, dass Beziehungen im Sande verlaufen? PUUH ist DAS alles kompliziert.


Die Zeilen hätten auch von mir sein können....ich muss so kichern, weil ich mich auch oft so anders fühle...zu kompliziert, um mich selbst zu begreifen :D

Irgendwie sind wir nochmal Kind, wie deine 11-jährige Nichte sagt...wir dürfen nochmal Kind sein, uns neu erfinden...

Ich finde es oft peinlich vor meinem Sohn, wenn ich etwas Neues an mir und in mir entdecke und mit ihm darüber rede...er erdet mich oft und gibt mir Mut, dass er das nicht schlimm findet...ich habe sooo unendlich viel im Leben nicht mitbekommen...isoliert und weggesperrt usw.
Nun hole ich Manches nach, was Aussenstehende nicht nachvollziehen können...

Sicherheit und Ruhe spielen auch in meinem Leben eine zentrale Rolle - somit verstehe ich dich sehr sehr gut!


Als ich deine Zeilen las, dachte ich aber auch daran, an was ich in letzter Zeit öfters denken muss, möchte ich weiter leben, wenn ich mich in die Hände einer Pflege zb begeben muss, weil ich das allein nicht mehr hinbekommen kann.
Die Vorstellung, mich nicht mehr allein versorgen zu können und auf fremde Hilfe angewiesen zu sein, wäre für mich ein Grund mehr, mich aus dem Leben zu verabschieden.

Kennst du diese Gedanken?
Titel: Re: Todessehnsucht
Beitrag von: Dünenwanderer am 04 August 2016, 21:32:53
Hallo Harmonie,

ich bin sehr sparsam mit Kontakten zu (nicht kranken) Freunden, da ich das Gefühl habe ich könnte diese Freundschaften nicht am laufen halten.
 
Im Gegensatz zu früher fällt es mir nämlich oft schwer, normale (Party-) Dinge zu unternehmen, da ich momentan z.B. grosse Menschenansammlungen gerne meide. Zudem bin ich gerne alleine, dann kann ich meine Stimmungsschwankungen besser ausleben und muss niemandem etwas vorspielen....und ich bin dann auch keine Spaßbremse für die anderen Leute. Deswegen sind normale Freunde bei mir zur Zeit Mangelware.
In dem Punkt bin ich auch richtig kompliziert. Ich habe aber keine Angst, verletzt zu werden. Das ist mir bisher nicht passiert.



Anders ist es mit meinen ebenfalls depressiven Freunden.

Da kann ich das Zusammensein geniessen und fühle mich nicht minderwertig. Zudem liebe ich es, rumzupsychologieren (TOLLES WORT :)) Ich glaube auch, dass mich normale Gesprächsthemen ohne großen Tiefgang mittlerweile langweilen oder sogar unterfordern, sodass ich mich lieber mit Depri-Leuten umgebe. Und schön ist eben auch, dass sich dort niemand verstellen muß. Egal wie gut oder schlecht jemand drauf ist, es passt dort hin.

Du hast ja vieles erlebt...kein Wunder, dass du sehr vorsichtig bist und nun versuchst, deinem Leben eine Richtung zu geben. Das ist bestimmt nicht einfach. Aber es scheint dir zu gelingen, denn du schreibst, dass du Neues entdecken kannst.
Ich hoffe, dass es viel Positives ist?!

Lustig! ;) Die Sache mit der Pflege später mal ist auch bei mir ein Thema ;)
Denn ob ich mich darauf einlassen könnte....ich bin mir da auch nicht sicher. Da wäre ein vorzeitiges "abbiegen" die bessere Alternative...
Nur wer weiß, wenn es dann mal soweit sein sollte, ob man es nicht doch erträgt ;) Vielleicht hängen wir ja später einmal an unserem Leben? Tja....tja...tja


Titel: Re: Todessehnsucht
Beitrag von: Harmonie am 04 August 2016, 22:47:40
ja, Dünenwanderer...mir geht es mit "normalen" Menschen ähnlich...

Ich habe auch keine gemeinsamen Themen mit ihnen...auch müsste ich mich permanent verstellen, zusammenreißen usw...ich kann nicht lachen, wenn mir nicht danach ist und muss heulen, wenn mir danach ist...

Mein bisheriges Leben war nur ein "Funktionieren" - das will ich NIE wieder!

Mit dem "verletzt zu werden" also der emotionalen Abhängigkeit, meinte ich, dass ich Angst habe, einen Menschen zu verlieren, den ich liebgewonnen habe...
Meine Sehnsucht war soo enorm stark nach "Liebe", dass ich auch den Tod auf unterschiedliche Weise in kauf genommen habe.
Inzwischen lerne ich mühsam zu verstehen, warum und wieso...und lerne mit dem "Mangel" zu leben...schwer nicht wieder dahin zurückzufallen - immer wieder Mut und Kraft zu fassen, weiterzugehen...

Mir geht es wie dir...wenn ich allein bin, geht es mir besser...bin ich meist entspannt, weil ich mich besser regulieren kann und damit entspanne...

Ich habe leider keine Freunde oder Freundinnen, die depressiv sind...

In der Klinik konnte ich nur oberflächlich Freundschaften knüpfen, weil ich zu sehr mit mir selbst beschäftigt war und niemanden an mich ranlassen wollte.
Eine Freundschaft ist enstanden, sie hat 3 Jahre gehalten, ist aber leider vor ein paar Wochen zerbrochen...
Normalerweise zerbreche ich an sowas, weil "Trennung" sich traumatisch durch mein ganzes Leben zieht - hier war und ist es komischerweise anders...

Daran merke ich, wie "stark" ich inzwischen bin...ich schaue nach vorn und sage mir "wer nicht offen und ehrlich zu mir ist, den brauche ich nicht in meinem Leben!"
Zu lange habe ich alles im Leben geschluckt.. - nun schlucke ich NICHTS mehr, sondern sage meine Meinung, ob es jemanden passt oder nicht!
Ich füge aber immer hinzu, dass es mein Gefühl ist...ich will NIE wieder meine Gefühle "runterschlucken"!

Ich bin noch bei einem Stammtisch (auch in der Klinik entstanden) dabei, der sich leider nur unregelmäßig trifft...jeder hat so viel zu tun, mit sich und allem anderen...
Aber wenn wir uns treffen, was alle 3-4 Monate vorkommt...dann ist es, wie du es beschreibst...wir reden kein bla bla...es ist irgendwie immer mit Tiefgang...und wie du es empfindest...ohne Tiefgang langweilen Gespräche irgendwie :D

Irgendwie sind wir Depressiven ja leider immer am Rande des "Wahnsinns"...zwischen Leben und Tod ist nur ein schmaler Grad..wir kämpfen jeden Tag nicht daran zu zerbrechen....das kostet uns alle Energien...

Was interessieren mich dann Themen wie Urlaub auf Hawaii, ein neues handy, Flöten- oder Ballettkurse usw?!?

Da ich so viel "Neues" zu entdecken habe, kann ich mit meinem Sohn noch gut mithalten, was angesagt ist :D
Wir haben dann gemeinsame Themen, fern ab mal von Depressionen :D

Zum Thema "gemeinsam Altern und zusammen Sterben" hab ich mal zufällig einen Film gesehen, bei dem mir jedes mal noch die Tränen kommen - zugegeben ein Frauenfilm :D

"Wie ein einziger Tag" heißt er...falls du ihn mal ansehen möchtest ;)

Ich werde nicht zu viel verraten...
Was mich besonders berührt hat, dass das Ehepaar mit 80 Jahren oder so....zusammen im Bett "eingeschlafen" ist...für immer...sie haben sich unendlich geliebt :)
So zu sterben ist einfach ein großer Traum für mich...:)




Titel: Re: Todessehnsucht
Beitrag von: Dünenwanderer am 05 August 2016, 20:58:07
Erstmal DANKE an das NUR RUHE Team!


Hallo Harmonie.

Hier kann ich es ja sagen: Ich steh auf Frauenfilme ;)

Wobei mich momentan eine nur entfernt traurige Situation in einem X-beliebigen Film zum tränenkullern bringen kann...aber dafür gibt es wirklich einige besonders geeignete Filme.

Ich schaue mal, dass ich mir "Wie ein einziger Tag" besorge. Das hört sich nach dem perfekten Ende an :)

Das ist schon komisch. Als Kind denkste, dass man später als Erwachsener schon wissen wird, wie das Leben so läuft. Dann wirste älter und schiebst erstmal alle Merkwürdigkeiten im Kopf auf die Pubertät....aber Pustekuchen ;)....es wird immer komplizierter. Und jetzt mache ich mir schon Gedanken über`s Alter und wie ich nicht damit klar kommen werde. Anstatt wie jeder normale Mensch einfach mal im hier und jetzt zu bleiben....
Die Depressionen sind schon echt ein Biest ;)








Titel: Re: Todessehnsucht
Beitrag von: Harmonie am 05 August 2016, 21:55:01
Ich habe großen Respekt vor Menschen, die sich nicht ihrer Gefühle schämen - insbesondere für Männer, auch wenn ich weiß, dass es keinen Unterschied macht ;)

Ich denke die ganze Zeit darüber nach, welche Gefühle dich zum Weinen bringen könnten...(nicht dass ich will, dass du weinst...ich kann mir immer nur schwer vorstellen, dass es nicht nur mir so geht...)

Bei mir sind es derzeit verstärkt positive Gefühle...Gefühle die mir sehr nah gehen...ich werde so quasi geflutet, wenn ich das Gefühl habe, dass mich jemand mag...etwas Positives sagt oder mir zeigt, wie "wertvoll" ich bin usw...

Das halte ich nicht aus!!!

Ich laufe da weg!!! innerlich...oder lenke vom Thema ab und drehe mich um und will aus der Situation entfliehen....oder Erdboden öffne dich :D

Wenn ich zu Hause sowas erlebe, heule ich ohne Ende...bis ich keine Kraft mehr habe...

Mich überfordert "Nähe" sehr, in jeglicher Form...wie gesagt, derzeit ist es oft die Berührung (Gefühle) positver "Zuwendung"...



Du hast recht, was drehen wir uns in Gedanken, was im Alter mit uns wird...:) ...aber irgendwie gibt es mir in dem Moment Sicherheit, obwohl mir klar ist, dass sich, wenn es so weit ist, auch alles ändern könnte :D

Verrückt war es vor ein paar Tagen mit meinem Sohn....mal wieder eins von vielen sehr guten Gesprächen, die mich meist oder fast immer zu Tränen rühren, weil er so genial ist :D

Er fragte mich, völlig aus dem Zusammenhang..."Mama, wo siehst du dich in 20 Jahren?"
Puuuh...ich war mal wieder wie so oft über seine Fragen baff!

Sprachlos...alles schoss mir durch den Kopf...meine ganzen Gedanken über Tod, Suizid, Einsamkeit im Alter...
Er soll ja nichts von meinen Gedanken erfahren....aber trotzdem wollte ich ihm ehrlich antworten...ich war komplett überfordert...puuh..

Ein Wort ergab das andere...

Vor diesem Gespräch hatte ich darüber nachgedacht, dass ich keine "Spuren" hinterlassen wollte...nur einen Abschiedsbrief...
Ich wollte und will natürlich, dass meine kids mich lebendig in Erinnerung behalten...

Aber wie nun in dem Gespräch herauskam, sagte er mir klipp und klar, dass er einen "Ort" braucht, an den er gehen kann, um "mich" besuchen zu können....damit hatte ich nicht gerechnet!
Erst recht nicht, dass er mit seinen 15 Jahren über so etwas nachdenkt usw.
Noch nie hatten wir zuvor über solche Themen gesprochen...

Irgendwie ändern sich seitdem meine Gedanken...
Titel: Re: Todessehnsucht
Beitrag von: Dünenwanderer am 05 August 2016, 23:42:47

Mich bewegen traurige Dinge genauso wie schöne Sachen. Die schönen Sachen lösen Sehnsüchte in mir aus und machen mir deutlich, welch "minimiertes" Leben ich zur Zeit führe. Puuhhh, nicht sehr angenehm...

Kannst du mit der positiven Zuwendung nicht so gut umgehen, da du dich selber momentan nicht als positiv empfindest?
 
Ich kann z.B. Komplimente nur schwer annehmen, wenn mein Selbstwertgefühl mal wieder im Keller ist. Das passt dann einfach nicht zu meinem Selbstbild und wir erstmal "abgelehnt" ;)


Wie ändern sich deine Gedanken seit dem Gespräch mit deinem Sohn? Hat das Thema etwas an Brisanz verloren, weil du etwas mit ihm "teilen" konntest?
Titel: Re: Todessehnsucht
Beitrag von: Harmonie am 06 August 2016, 00:25:44
"minimiertes Leben" das drückt es auch bei mir gut aus...puuh ja, Sehnsüchte kurbeln den Antrieb wieder an zu "maximieren" :D (werde mich die Tage bemühen, Sehnsüchte in mir zu entfachen :) - bin gespannt :)

mh...positive "Zuwendung/Liebe" kenne ich nur durch meine Söhne, da es irgendwie "bedingungslos" ist - unbeschreiblich!!

Die "Liebe" durch Freundinnen ist wieder anders...aber das kann ich auch spüren, aber sehr selten...auch irgendwie nicht zu erklären...(kann das Gefühl kaum ertragen)

Ansonsten kenne ich keine "Liebe"...weder von Eltern, Ehemann oder sonstwem
Ich habe sie NIE erlebt!

Das Gefühl verunsichert mich deshalb extrem!

Immer nur Ablehnung seit Geburt...

Und da hast du recht...wie kann ich glauben (schräges Selbstbild), dass jemand mich "liebt"?
Ich will mich schützen, in der Angst erneut verletzt zu werden und ziehe mich dann schnell zurück...


Mit meinem Sohn konnte ich nicht über meine Suzidgedanken reden - möchte ich auch nicht...es würde ihn zu sehr belasten!

Was sich an meinen Gedanken seither ändert...

Er will einen Ort - nicht zum Trauern, wenn ich nicht mehr da bin - sondern:

Einen Ort, an dem er sich an mich erinnern kann...was ihm Kraft gibt...was ich ihm bedeutet habe, was er von mir gelernt hat...

Immer wieder hat er wiederholt:

"Mama ich kenne dich nur so: Du hast immer 1000% gegeben, NIEMALS aufgegeben, immer gekämpft!" (mh..so sehe ich mich gar nicht)

Für mich war das Gespräch, NEIN, es war kaum ein Gespräch, weil ich nur vor Berührung geheult habe und nichts mehr sagen konnte... - noch immer kämpfe ich mit der Verarbeitung dieses Gespräches...

Titel: Re: Todessehnsucht
Beitrag von: niemand am 09 August 2016, 18:01:45
Gestern hätte mein Todestag sein sollen. Schon vor längerer Zeit geplant. Ein bestimmtes Datum gewählt.
Ich habe es nicht getan, ich bin noch hier, ich lebe. Ob es gut ist, ich weiß nicht.
Ich könnte schon tod sein, ich könnte schon weg sein, es könnte vorbei sein!
Ich habe es nicht getan! Was bleibt ist Erleichterung, noch zu leben aber auch Bedauern, noch zu leben.
Wann kommt der Tag!?!
Ich weiß es nicht. Vielleicht morgen, vielleicht nächste Woche , vielleicht in einem Jahr, vielleicht ----------- irgendwann!
Ich habe es nicht getan! Was bleibt ist ein schlechter Geschmack - ein trauriges Gefühl - der Zorn meines Inneren!
Warum hast du es nicht getan!?!
Titel: Re: Todessehnsucht
Beitrag von: Harmonie am 09 August 2016, 19:10:07
Hallo niemand,

vielleicht ist der Moment gekommen, wo du irgend etwas anders in deinem Leben machen möchtest...nichts Großartiges, nichts, was andere wollen, nichts, was du nicht selbst willst und kannst - nur ein Versuch, der dir den "Geschmack" auf etwas "Neues" bringen könnte...

In deinen Zeilen spüre ich die Liebe zu deinem Sohn - das kann ich soooo gut nachvollziehen, weil auch meine Söhne mich immer vor dem Tod bewahrt haben...

Ich kenne allerdings bei mir auch Gedanken von erweitertem Suizid...

Du hast viel "rumtherapiert"...bist da nicht so "erfolgreich" gewesen...warum solltest du da weiter suchen und ausprobieren?  - wenn dir die Kraft dazu fehlt...( falls du nur noch einen Funken Kraft hast, probiere nochmal einen kleinen Schritt mit einem Psychiater und/oder Therapie - vielleicht einen neuen Arzt...andere Therapieform...)

Ich habe auch aus deinen Zeilen rauslesen können, dass es dir etwas Luft verschafft, wenn du hier schreibst...

SCHREI doch hier einfach mal deine WUT und Gefühle raus, die dir beim Gegenüber wieder nicht "einfallen", weil du so vorbildlich und stark sein willst :D

SCHREI alles raus, was niemand hören will!

HIER hast du die Möglichkeit, weil dich niemand "hört" :D



Liebe Grüße von Harmonie

Titel: Re: Todessehnsucht
Beitrag von: Adrenalinpur am 11 August 2016, 21:22:22
Ich höre das Lied und ich sehe es auch total lebensverliebt, eben in dem Kartenhaus zueinanderhalten ...

aber ich respektiere auch wenn jemand nicht mehr mag - doch ich frage WARUM? Jede Sekunde kann man sterben ...
auf der Autobahn, bei Anschlägen, einfach überfahren werden oder man bekommt Krebs, Herzinfarkt irgendeine andere
tödliche Krankheit, diese Menschen halten dann aber meistens immer am Leben fest und ergeben sich in ein Szenario
von Chemotherapien, Operationen, wegen vielleicht Monaten Überlebenschance - mein Cousin starb vor 2 Wochen -
ich will gar nicht mehr genau wissen wann es war

mein letztes Telefonat war lange her mit ihm - naja was ist lange -, er wollte seine Krankheit nicht annehmen, genützt hat es ihm 
nichts ....

Warum ersehnt man sich jetzt sofort so sehr zu sterben, wenn vielleicht der Sichelmann schon lauert? Das werde ich niemals verstehen, klärt mich bitte auf

und ich gehe jetzt in mein Kuschelnest, gute Nacht


Titel: Re: Todessehnsucht
Beitrag von: Niemand am 12 August 2016, 11:34:16
Bei mir wurde vor Jahren eine Krebserkrankung diagnostiziert.
Anfangs wollte ich kämpfen, die Therapie machen, weiterleben.
Ich hatte ja keine Ahnung!
Mit der Therapie kamen die Probleme - Beschwerden, Ängste, Zweifel.
Ich war-ALLEINE!
Für die Ärzte gab es nur die Therapie, die wichtig war. Ich war es nicht!
Es kamen, aufgrund einer Hormontherapie, schwere psychische Probleme, dann der Zusammenbruch!
Aufenthalt in der Psychiatrie, und wieder-ALLEIN!!!
Um zu überleben habe ich mein Leben aufs Spiel gesetzt - ich habe die Krebstherapie abgebrochen.
Und jetzt warte ich - wer tötet mich zuerst - der Krebs!? oder bin es doch ich, die mich tötet!?
Ich weiß es nicht, aber was ich seitdem weiß, ist - ICH BIN ALLEIN!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Titel: Re: Todessehnsucht
Beitrag von: Harmonie am 12 August 2016, 11:53:19
Der Schmerz ALLEIN und/oder EINSAM zu sein  -  VERLASSEN zu werden  oder zu sein usw. können  größer sein als alle körperlichen Schmerzen!!!

                               - zu gut kenne ich das von mir und meinem Leben ..........wenn diese Gefühle von "Einsamkeit" kommen
                                     - sind auch meine Suizidgedanken extrem stark...

Du bist mit diesem Schmerz nicht allein - fühle dich von mir und meinen Zeilen, sowie den Gedanken an dich "umarmt"...

Titel: Re: Todessehnsucht
Beitrag von: Ina am 12 August 2016, 14:00:14
Der Schmerz ALLEIN und/oder EINSAM zu sein  -  VERLASSEN zu werden  oder zu sein usw. können  größer sein als alle körperlichen Schmerzen!!!

Das würde ich sofort unterschreiben – ich empfinde das ganz genauso!

Chronische Schmerzen, Tag für Tag seit gut 10 Jahren... Körperliche Schmerzen, von Jahr zu Jahr mehr, schlimmer, stärker – wenn es einfach nicht besser wird und nur mit Medikamenten in den Griff zu bekommen ist, sodass man es zumindest einigermaßen aushält... Ich weiß, was das bedeutet, wie sehr es einen einschränkt usw...

Und trotzdem: Den seelischen Schmerz empfinde ich als viel größere Qual, er ist so viel schwerer zu ertragen!

Leider bedingt das eine oft das andere (bei mir jedenfalls): Geht es mir psychisch besonders schlecht, sind die Schmerzen stärker. Geht es mir körperlich schlecht, schlägt es mir auf die Psyche. Ein Teufelskreis...
Titel: Re: Todessehnsucht
Beitrag von: Kleiner Engel am 14 August 2016, 20:51:56
Hallo,

ich kann euch gut verstehen.

Sagt mal, ist einer von euch in Therapie? Mich würde es interessieren was Ihr aus der Therapie alles so gelernt habt.

LG

Kleiner Engel
Titel: Re: Todessehnsucht
Beitrag von: Harmonie am 14 August 2016, 21:18:54
Hallo kleiner Engel,
wieso kannst du uns gut verstehen?

Ich bin seit einem Jahr in Traumatherapie - habe gerade ne Verlängerung bekommen...

Ein simples Beispiel aus der Therapie, was ich versuche zu erlernen ;):

- nicht mehr nach rechts unten zu schauen, wenn ich rede oder nachdenke (zb in der Therapie oder auch in der Straßenbahn usw), sondern geradeaus oder meine Therapeutin ansehen...

Meine Therapeutin erklärte mir, dass sie, mit meinem Blick nach unten rechts, nicht mehr "an mich rankommt"...ich im Trauma erneut versinke usw

Mir war bis dahin gar nicht bewusst, wann ich nach unten sehe und warum ich das tue, und was gerade bei mir abgeht, wenn ich das tue.

Immer und immer wieder holt sie meinen Blick "nach oben" im wahrsten Sinne des Wortes ;)
Damit will ich sagen  -  ich "übe" weiter daran!

Ich habe einen großen Unterschied gemerkt und was bei dem Aufblicken in mir passiert...zuerst ging es nicht!!!
Ich hatte nicht verstanden, warum sie das von mir will!
Was sollte das bringen und ich tat mich schwer, ihrer "Anweisung" zu folgen!
Erst beim Ausprobieren merkte ich, wie gut es mir tat, und ich mit der "Blickrichtung" auch eine andere Sicht zu meinen Problemen gesehen habe...

Verrückt aber wahr :)

Probier es aus, wenn auch du den Blick nach "rechts unten" hast  - DU wirst erstaunt sein, was es verändert ;)
Titel: Re: Todessehnsucht
Beitrag von: Kleiner Engel am 14 August 2016, 21:40:08
Hallo Newbie,

ich bin selbst in Therapie. Das was hier unter anderem geschrieben wird, wie: Suizidgedanken, Hoffnungslosigkeit und Erschöpfung kenne ich selbst. 

Leider ist es sehr schwer, immer wieder neuen Mut und vor allem Kraft zu mobilisieren um weiter zu kämpfen.

Deine Übung hört sich spannend an. Gerade wenn man wieder in seine Flashbacks verfällt. Denn es fühlt sich an, als ob es erst passiert ist.

LG 
Titel: Re: Todessehnsucht
Beitrag von: Hardworking Fool am 16 August 2016, 20:10:14
Hallo Niemand!
Ich kann Dich gut verstehen, auch wenn ich das Gefühl noch nicht so lange hatte wie Du. Im Augenblick ist meine Todessehnsucht etwas in den Hintergrund geraten, aber der Gedanke an den Tod, endlich Ruhe zu finden, hat für mich immer noch etwas sehr tröstliches.
In meiner schlimmsten Zeit hat mir nicht mal der Gedanke an meinen Sohn geholfen. Ich wollte nur noch, dass es endlich vorbei ist.
Klingt zwar lächerlich aber der einzige Grund warum ich mich nicht getötet habe war, dass meine Therapeutin von mir das Versprechen verlangte es nicht zu tun. Irgendwie konnte ich ihr diese Bitte nicht abschlagen und sagte ja obwohl ich eigentlich nein sagen wollte. Dabei dachte ich noch: "Du kannst es ja trotzdem jederzeit tun. Wegen Vertragsbruch kann Dich dann niemand mehr belangen." Komischerweise konnte ich es danach tatsächlich nicht mehr tun. "Du hast es versprochen!" - Das war der einzige Grund den meine Psyche akzeptieren konnte.
Am liebsten würde ich jetzt auch mit Dir so einen Vertrag schließen. Wie wäre es mit: "Ich werde mich nicht umbringen bis mein Sohn erwachsen ist und mich nicht mehr so dringend braucht." ??? Spätere Vertragsverlängerungen natürlich jederzeit möglich.
Titel: Re: Todessehnsucht
Beitrag von: Niemand am 17 August 2016, 11:29:32
Ich bin noch hier. Ich kämpfe, doch wofür. Nicht für mich!
Ich lebe, nein, ich existiere.
Leben tut weh, so weh! Warum?! Eine Vergangenheit, die Schmerz bedeutet. Eine Zukunft, die Schmerz bedeutet.
Leben heißt Kampf, aber ich werde müde -  bin es müde, zu kämpfen!
Ich kann nicht am Leben bleiben, ohne darum zu kämpfen, aber wofür? Das Leben, das ich nicht will!!??
Kein Sinn, kein Ausweg, keine Zukunft!
Nichts ist im Lot, alles verschoben und verzerrt!
Und immer und immer wieder die gleiche Frage   WOZU!!!?????





 

Titel: Re: Todessehnsucht
Beitrag von: Michael_0903 am 18 August 2016, 09:45:30
Den Wunsch nach dem Tod kenne ich leider auch zu gut . Vor ca nem Jahr hatte auch ich den Wunsch es endlich zu beenden auf dem Weg von der Arbeit nach Hause wollte ich mich in den Gegenverkehr lenken habe es auch getan aber in den Moment als ich die Gesichter der Insassen des anderen Autos gesehen habe konnte ich es nicht da ich wusste dass ich auch ihr Leben zerstören würde ein paar Wochen später habe ich es mit nem Messer versucht da es nicht klappte versteckte ich die Wunde da mir klar wurde wo dieser Weg wieder hin führt und zu diesen Ort wollte ich nie wieder ich bin oft traurig allein der Antrieb fehlt immer öfter Gefühle werden für mich vom Ausdruck zur Hölle klar gibt es Menschen die mir zuhören würden aber ich lehne es immer wieder ab da ich Versuche dieses Thema die Depression zu umgehen viele wollen wissen wie es ist aber immer öfter hab ich das Gefühl das sie mich verurteilen der Zeit steht bei mir eine Umschulung an und die Meinungen und Bemerkungen die ich darüber bekommen machen mich immer wieder fertig heute bereue ich noch zu leben egal was ich mache wie sehr ich mich anstrenge ich bekomme nur schlechtes Feedback und wenn man sagt das man es nicht mehr aushält und Gewisse Dinge sagt egal ob es sich auf Selbstmord bezieht oder nicht man bekommt sofort zuhören stell dich nicht so an die wissen garnicht wie sich das anfühlt und was deine Gedanken sind ich Versuche mich ins Leben ein zu bringen ich möchte Menschen helfen aber sie fassen es falsch auf andere sind froh wenn man hilft aber selbst da bin ich schlecht drin da frag ich mich immer wieder was soll ich noch hier warum soll ich weiter machen damit andere mich fertig machen Nein danke ich weiß das es mir nicht gut tut so zu denken aber irgendwann wird es Frieden geben aber nicht hier nicht in diesen Leben
Titel: Re: Todessehnsucht
Beitrag von: Niemand am 25 August 2016, 11:53:12
Es ist nicht so, dass man sich einfach so tötet. Man denkt stundenlang darüber nach.
Der Gedanke daran, dass dann alles aus ist, aus und vorbei, ohne die Möglichkeit die Entscheidung zurückzunehmen, ist nicht leicht, o nein!
Aber was ist die Alternative, ein Leben in andauerndem Schmerz, mühsam, trostlos.
Sicher, man könnte kämpfen, doch es wäre ein furchtbarer Kampf, die Qual im Kopf herauszulassen, zu analysieren.
Bereit zu sein, alles was so weh tut, zu erleben, zu erspüren, wieder zu fühlen!
Schmerz und Qual zuzulassen und zu bekämpfen.
Das geht nicht allein, niemals!
Aber wie kann man noch vertrauen!?
Wem kann man noch vertrauen!?
Töten ist eine Option, durchaus leichter, schneller, endgültiger! Vielleicht verliert man ja durch den Tod, vielleicht ist es feige, wer weiß, aber es ist verlockend, und man kann es allein tun!
Titel: Re: Todessehnsucht
Beitrag von: Kristall am 25 August 2016, 14:37:53
Hallo,
habe Eure Beiträge mit Interesse verfolgt, weil ich schon sehr lange mit dem Entschluss, mir das Leben zu nehmen, kämpfe. Am liebsten würde ich es sofort tun, wüsste auch schon wie.
Aber ich würde meinem Sohn sehr viel damit antun.

Er denkt immer, ich rapple mich schon wieder auf und dann geht es mir wieder besser. Ich muss ihm was vorspielen, möchte ihn nicht belasten.
Kürzlich haben wir darüber gesprochen, dass ich in einer Urne unter einem Baum begraben werden will. Es hat ihn nicht misstrauischer gemacht, da wir gerade an diesen Bäumen vorbei gingen, als wir zum Grab meiner Eltern gingen.

Mein Leben verläuft sehr trostlos und ich quäle mich von einer Stunde zur anderen, Tag für Tag.
Ich leide an extremen Angstzuständen und daraus resultierenden Depressionen, verlasse kaum noch meine Wohnung und hab kaum Kontakte.
Mit psychisch Gesunden Menschen kann ich weder in Gesprächen noch im Leben selbst mithalten, sie leben für mich in einer anderen Welt. Ganz selten hab ich mal 1-2 gute Tage. Dann kann ich spüren, wie es noch sein könnte, ohne Quälerei. Ich geniesse dann meine Wohnung, setz mich auf den Balkon und trinke Kaffee. Da kommt dann ein Urlaubsgefühl auf und das Bedürfnis nach Erholung.

Über Nacht ändert sich dies aber schnell und der nächste Absturz folgt und ich verlier immer noch mehr an Kraft und auch der Rest an Hoffnung auf eine langfristige Besserung und ein normales Leben stirbt langsam aber sicher. Ich sehne mich jetzt täglich nach dem Tod, weil ich SO nicht mehr leben kann. Jeder denkt, mir geht es gut, weil ich meinen Zustand niemand erklären kann.
Manchmal erfind ich etwas Körperliches, wenn ich wieder eine Ausrede brauch, warum ich nichts unternehmen kann. So vegetiere und existiere ich nun seit Jahren und kein Ende in Sicht.

Ich kann Euch so gut verstehen, wenn ihr euer Leben beenden wollt !!!!
LG Kristall
Titel: Re: Todessehnsucht
Beitrag von: Niemand am 26 August 2016, 12:16:15
Ich  lebe, und doch lebe ich nicht
Ich glaube etwas zu wissen, und doch weiß ich nichts
Ich bin, und doch bin ich nicht
Ich bin nicht eins, ich bin zwei
Ich bin die, die glaubt leben zu können
Und, ich bin die, die es sich nicht vorstellen kann
Ich bin die, die sich wäscht und kämmt und isst und anzieht
Und ich bin die, die sich ritzt und schlägt, und die sich hasst
Ich bin die, die mit anderen spricht, mit ihnen arbeitet, mit ihnen lacht
Und ich bin die, die die anderen nicht versteht, sprachlos daneben steht, weg will von den anderen
Ich bin die, die geboren wurde
Und ich bin die, die nie geboren werden wollte
Ich habe zwei Seelen in mir und sie treiben unaufhörlich auseinander
Was wird sein, wenn sie sich völlig voneinander trennen?


Titel: Re: Todessehnsucht
Beitrag von: Niemand am 06 September 2016, 11:38:02
Der Tod
Vielleicht bin ich besessen vom Tod.
Vielleicht ist der Gedanke an die Erlösung, die Befreiung durch den Tod, falsch.
Vielleicht... und dennoch..............
Der Gedanke mich zu töten, schreckt nicht, macht mir keine Angst, lässt mich nicht zweifeln.
Im Gegenteil.
Der Gedanke mich zu töten, erfüllt mich mit freudiger Erwartung, mit Sehnsucht.
Immer, wenn ich höre, dass sich wieder jemand getötet hat, grüße ich ihn und denke, du hast es hinter dir, du hast deinen Frieden, für dich ist der Kampf endlich vorbei. Du bist frei!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Wenn ich auch noch den anderen zuliebe lebe, mit jedem Atemzug gehe ich meinem Tod entgegen, und wenn ich auch nicht viel weiß, eines ist mir klar, es kommt näher, das Ende, mein Ende, und das ist gut!!!!!!!!!!
Wie heißt es doch so schön in einem Lied: Freiheit heißt doch, dass man gehen kann, wenn man will!!!!!!!
Titel: Re: Todessehnsucht
Beitrag von: Niemand am 12 September 2016, 10:14:07
Ich rede mit euch und doch sage ich nichts.
Ich lache mit euch und doch freue ich mich nicht.
Ich berühre euch und doch fühle ich nichts.
Ich bin unter euch und doch bin ich weit weg.
Ich existiere und doch existiere ich nicht.

Manchmal weiß ich nicht mehr, ob die Welt, eure Welt, in der ich mich bewege, die wahre Welt ist oder ist es doch meine Welt, von der ich denke, dass sie nur in meinem Kopf existiert.
Was ist real was nicht!!??
Was soll ich glauben, dass ich weiter existieren soll, oder doch..........gehen?!
Kann der Tod den Zwiespalt in mir lösen? Mich erlösen!?

Könnte ich zurück zu euch, oder ist es schon längst zu spät?

HAT DENN ÜBERHAUBT NOCH IRGENDWAS IRGENDEINEN SINNN!!!!!!!!!???????????

Titel: Re: Todessehnsucht
Beitrag von: Niemand am 16 September 2016, 15:49:56
Ich bin traurig, so unendlich traurig- der schmerz sitzt tief- die kraft lässt nach- die trauer so groß- einfach alles ist grau und leer- müde, so müde- da ist nichts- da ist niemand-Mama, warum bist du nicht mehr hier- es hat so wehgetan- warum - es tut heute noch weh- du hast mich verlassen - ohne dich habe ich niemanden mehr- alleine- dein Tod mein tod- kein ende- zuviel- Krankheit leben kämpfen kein ende kein Ausweg - es wird nie wieder gut es gibt kein danach gab nicht einmal ein davor - es gibt nichts sterben beenden endlich vorbei schluss aus!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Titel: Re: Todessehnsucht
Beitrag von: Harmonie am 16 September 2016, 16:44:34
Nach wie vor verfolge ich deinen Zeilen und fühle immer deine Verzweiflung!
Gern würde ich dir helfen, dich nicht so verzweifelt und allein zu fühlen!
Doch ich vermute, dass ich gar nicht an dich rankomme und du das auch nicht willst!

Trotzdem will ich dir sagen, dass du mich gern anschreiben kannst und ich versuche werde, dir ein "kleines Licht am Wegesrand" zu sein!


Titel: Re: Todessehnsucht
Beitrag von: Niemand am 21 Oktober 2016, 10:02:07
Es geht wieder. Ja, doch, der Wunsch zu sterben ist nicht mehr so intensiv. Diese "Lebensqual" ist leichter geworden. ich kann es noch eine Weile, leben. Leben, ohne ständig an den Tod zu denken, momentan geht es. Wie lange? Keine Ahnung.
Mir Hilfe zu holen ist kontraproduktiv, weil Hilfe muss gut sein, Hilfe muss ehrlich sein, Hilfe muss gewollt sein! Und das ist sie selten, leider! Die einen sind bemüht aber überfordert (Freunde, Kollegen, Bekannte), die anderen sind völlig verzweifelt (Verwandte), und die, die eigentlich helfen sollten haben zu wenig Zeit, kein Interesse oder den falschen Beruf! (Krankenschwestern/pfleger, Therapeuten, Ärzte)
Und letztendlich - helfen muss man sich selber!
Mir ist klar, dass ich nie so funktionieren werde wie "normale" Menschen.
Ich werde immer übersensibel auf die Härte des Lebens reagieren, auf unsensible Menschen und ihre Grausamkeit, meist unbedacht, nicht so gemeint und doch so verletzend!
Der Tod wird immer bei mir bleiben und irgendwann werde ich dem Wunsch nachgeben und mir das Leben nehmen, und wenn es soweit ist, wird es okay sein für mich.
Aber jetzt, und es geht immer nur um das Jetzt! Jetzt kann ich es noch- am Leben bleiben!

Titel: Re: Todessehnsucht
Beitrag von: Niemand am 01 November 2016, 10:13:06
Traurig, so traurig ich höre die Musik und Schmerz tiefer Schmerz wie weh das tut  so gerne würde ich jetzt schneiden die Klinge in die Hand nehmen und....
Gott wäre ich doch nie geboren worden! Ich weiß dass es mich nicht geben dürfte
Ich bin falsch hier es ist nicht richtig hier zu sein Nein nein nein kein Leben hier kein sein
Ich möchte schneiden den Schmerz spüren das Blut
Du wolltest mich töten und hast es nicht richtig gemacht schade du hättest es besser machen sollen!
Jetzt muss ich tun was du damals leicht machen hättest können!
Ich hasse dich weil du nicht fähig warst es richtig zu machen
Was bringt es jemand leben zu lassen obwohl es nicht richtig ist!!!!
Ich lebe ein nicht berechtigtes Leben und weiß es!
Ich weiß es!!! Und nur der Tod kann korrigieren wozu du nicht fähig warst
Aber weißt du was es mich kostet?
Wieviel Schmerz Verzweiflung Trauer wieviel Kraft?
Ja Klatsch werde es tun ich werde deinen Fehler korrigieren ich werde mich töten!
Hast du das gewollt!? War es das? Gott wie erbärmlich das Kind das man nicht will nicht zu töten!
Jetzt muss ich tun was du nicht konntest!
Scheisswelt Scheissleben
Ich hasse euch alle aber am meisten hasse ich mich !!!