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Zusammenfassung

Autor: Bella
« am: 26 Dezember 2020, 11:05:00 »

Auch von mir ein Danke für diese mutmachenden Worte. Alles Gute für dich im neuen Jahr!
Autor: Ina
« am: 26 Dezember 2020, 02:37:47 »

 
Jeder Mensch hat Achtung verdient, denn keiner kennt die Lebensgeschichte, die die Situation herbeigeführt hat.
Was ich trotz aller Niederschläge nie aufgegeben habe, ist meine Selbstachtung und Selbstvertrauen in mich.
Es gibt keinen Grund, keine Lebenssituation mit gesenkten Kopf und gebückter Haltung durch die Straßen zu gehen! Halte dich aufrecht, schau den Menschen in die Augen!
Nehme jede Möglichkeiten an, dort kann sich eine Türe öffnen, die dir neue Wege eröffnet.

Danke für diese wunderbaren Zeilen! Deinen Worten möchte ich mich gerne anschließen.

Ich wünsche Dir auch ein Jahr mit persönlichen "Siegen", die DIR etwas bedeuten.

Liebe Grüße und viel Kraft
Ina
 
Autor: gast985
« am: 26 Dezember 2020, 02:14:15 »

Hallo,
mein Leben begann nicht grade im Bürgerlichen.
In der frühen Kindheit Misshandlung.
Im erst Jahr meiner Abschiebung ins Internat Mobbing, Gewalt und Drogen.
In der Jugend auf der Straße.
Betteln, kein Bett, Sozialhilfe.
Viele einsame Nächte voller Verzweiflung.
Jeden verdammten Tag habe ich für mich gekämpft.
Meine Sehnsucht nach dem Sterben habe ich immer auf morgen verschoben.
Morgen ist auch noch ein Tag.
Aber am Morgen kam ein Mensch und reicht mir die Hand,
Sie selbst lebten am Rand der Gesellschaft.
Schwule, Lesben, Prostituierte, Menschen, die selbst nicht viel besaßen.
Was Sie mir gaben, ist Achtung!
Sie und die Straße haben geleert! Jeder Mensch hat Achtung verdient, denn keiner kennt die Lebensgeschichte, die die Situation herbeigeführt hat.
Was ich trotz aller Niederschläge nie aufgegeben habe, ist meine Selbstachtung und Selbstvertrauen in mich.
Es gibt keinen Grund, keine Lebenssituation mit gesenkten Kopf und gebückter Haltung durch die Straßen zu gehen! Halte dich aufrecht, schau den Menschen in die Augen!
Nehme jede Möglichkeiten an, dort kann sich eine Türe öffnen, die dir neue Wege eröffnet.
Dies war mein Weg, der muss nicht für andere gelten.
Und trotzdem leide ich heute noch, ich bin mal oben, mal unten.

Dir und allen die hier zum Lesen kommen ein neues Jahr mit euren persönlichen Siegen

gast958
Autor: Ina
« am: 09 Dezember 2020, 10:10:10 »

 
Ich habe noch etwas vergessen:

Eine tagesklinische "Behandlung" erspare ich mir, weil ich denke, das liefe hauptsächlich auf ein erneutes Absondern von Binsenweisheiten von medizinischem Personal hinaus. Ich kann´s nicht mehr hören.

Du scheinst ein falsches Bild von Tageskliniken zu haben. Natürlich finden dort auch Gespräche mit Psychotherapeuten statt (Einzelgespräche- und Gruppensitzungen), aber die sind nur ein Teil des Konzeptes. In Tageskliniken geht es nicht nur um die psychotherapeutische Auseinandersetzung mit den eigenen Problemen, sondern auch darum, seinen Alltag wieder besser bewältigen zu können, eine klare Tagesstruktur mit festen Zeiten zu bekommen, Selbstfürsorge zu erlernen, sich in eine Gruppe zu integrieren usw., um wieder am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen zu können. Auch die Wiedereingliederung in den Beruf ist für viele ein Thema, bei dem sie in der Tagesklinik Unterstützung finden.

Die aktuellen Probleme, mit denen man zu kämpfen hat, werden bei der tagesklinischen Behandlung mit dem "normalen" Alltagsleben und – ganz wichtig – dem gewohnten Umfeld zusammengebracht. Es handelt sich also eher um eine ganzheitliche Therapie, die sich nicht nur auf einzelne Lebensbereiche beschränkt. Persönliche Ressourcen sollen mobilisiert werden, die aktive Gestaltung des Alltags spielt eine wichtige Rolle und die Eigenverantwortung und Selbstständigkeit der Patienten soll zurückerlangt werden, damit sie sich Schritt für Schritt wieder in ihrem Leben zurechtfinden und es ihren Vorstellungen entsprechend gestalten können.

Ich glaube, man ist für acht Stunden in der Tagesklinik (ich weiß nicht, ob es überall so ist) und den Rest des Tages sowie die Nacht verbringt man zu Hause. Das hat den Vorteil, dass man nicht gleich komplett aus seinem gewohnten Umfeld herausgerissen wird und dass man das, was man tagsüber geschafft und gelernt hat, auch direkt im "echten" Leben ausprobieren kann – ohne "Aufsicht". So erkennt man auch sehr schnell, was einem in der aktiven Umsetzung noch Schwierigkeiten bereitet.

Das stimmt ziemlich genau hiermit überein:

Ich muss in meinem ganz persönlichen Alltag die Weichen neu stellen und das geht nur zu Hause.
Neue sinnvolle Beschäftigungsoptionen zur Gestaltung meines Lebens auszuloten, die Sinn stiften und mein Selbstwertgefühl geeignet sind wieder aufzurichten, darum geht es nun wohl. Und, ganz wichtig, darum, neue Kontakte zu knüpfen.

:)
 
Autor: Freudestrahlend
« am: 09 Dezember 2020, 09:48:50 »

Ist es nicht schön, wie schnell sich hier schon ein Austausch entsponnen hat? Es ist gut zu sehen, dass du dich hier öffnen kannst.

Ich stimme Ina übrigens vollkommen zu, was das Kontakte knüpfen unabhängig von der Entfernung betrifft. An meinem Wohnort habe ich eine Handvoll wirklich guter Freund*innen. Und trotzdem fühle ich mich oft einsam. Aber hier im Forum habe ich Kontakt zu Menschen bekommen, die mich wirklich verstehen. Denen ich nichts erklären muss. Einige davon habe ich übrigens auch schon persönlich getroffen, mit manchen telefoniere ich, mit manchen schreibe ich. Welche Form der Kontakt hat, hat für mich keine Bedeutung für die Qualität einer Freundschaft.

Das Schöne an diesem Forum ist ja, dass du erstmal in Ruhe gucken kannst, wie die Menschen hier so drauf sind. Ob dir die Beiträge gefallen, die sie schreiben. Daran kannst du schon sehen, mit wem du vielleicht Lust hättest, näheren Kontakt zu haben. Ich habe meine besten Freundinnen hier wahrscheinlich beim Glücksrad-Spielen getroffen oder in unserem Baumhaus oder in der Rubrik 'Was macht dich wütend?'.

Als ich hierhergekommen bin, haben mir die positiven Rubriken sehr geholfen. Mich zum Beispiel öfter mal zu fragen, was mir heute Freude gemacht hat. Das hat mir wieder mehr Übung darin verschafft, die Dinge, die ich habe, auch wertzuschätzen. Und damit meine ich nicht materielle Dinge. Sondern zum Beispiel die Tatsache, dass ich ganz viel Grün um mich herum habe, obwohl ich in einer Großstadt wohne. Und eine andere Sache noch: Als ich hierher kam, hatte ich akute Suizid-Gedanken. Und trotzdem habe ich diesen Namen Freudestrahlend für mich gewählt. Er beeinflusst schon oft, wie ich mich wahrnehme (und wahrscheinlich auch, wie ich wahrgenommen werde). Natürlich bin ich nicht immer freudestrahlend, ehrlich gesagt sogar eher selten. Aber es zeigt mir mein Ziel. Darauf bewege ich mich zu und ich lasse nicht zu, dass meine Krankheit mich definiert.

Vielleicht hast du ja auch Lust, diese Möglichkeiten für dich zu erkunden und wir treffen dich demnächst in der Spieleecke.
Viele Grüße und viel
Freude