Der Geldes wegen bin ich ein Mensch geworden sagte die große Kaiserin
So strichen wiederum Jahre ins Land und der Jüngling hatte die Schmach seiner Jugend schon erfolgreich verdrängt und ward ein Mann geworden.
Es war in seinem 23ten Lebensjahre da lernte er eine überaus schöne fast königlich anmutende Schönheit kennen. Sie trug ihr langes dunkles lockiges Haar zur Schau wie eine echte Königin. Und der Jüngling war stolz das er solche ein Prachtweib sichern konnte, und andere Gesellen waren voll des Neides aber auch der Bewunderung für ihn. So war er sogleich sehr beliebt, bei allen Geselligkeiten gern gesehen, denn auch die Schönheit war eine redselige und gute Gesellschafterin. Denn auch sie liebte den schönen Schein und die strahlenden Blicke die sie empfang.
So waren die Jahre voll des Glückes und der Jüngling fühlte sich glücklich wie nie. Es wurden Pläne geschmiedet über Nachkommen und allerlei andere Dinge, die das feste zusammenleben einer Ehe bilden. So zogen sie nach Jahren der Zweisamkeit zusammen und richteten die Wohnlichkeiten her. Der Jüngling mittlerweile eines festen Berufes nachgehend, wollte fortan Geld verdienen. So waren es die ersten Monate in denen er vollen Verdienstes war, der Lehre erst entsprungen.
Er wußte der Lohn musste erst wachsen, und sich auf seinem Geldeingang ansammeln denn er hatte in früheren Zeiten mehr Geld ausgegeben als er verdiente. So staunte er eines Tages nicht schlecht, als er sich das hart erarbeitete Geld ansehen wollte, da ward auf seinem Auszug ein fettes Minus und er hatte mehr Schulden wie er jemals zuvor in seiner Lehrzeit hatte. So rechnete er und er musste mehrere Monatslöhne erst verdienen um wieder auf alten Stand zu kommen.
Völlig entrüstet trat er den Weg Richtung Heimat an, und als er bei seiner Behausung ankam so empfing ihn seine Schönheit freudestrahlend und heiteren Gemütes und zeigte ihm sogleich die Dinge die sie von Seinem Gelde gekauft hatte. Oh Brüder und Schwestern, der Dinge waren so zahlreich das es müssig wäre sie hier alle aufzuzählen, der Erzähler bittet an dieser Stelle hier um Nachsicht. So war es Mobiliar und allerhand andere Haushaltsgegenstände, auch viele die nicht gebaucht wurden, und der Jüngling hatte nur die Minus Zeichen in seinem Kopfe...
So ging das Leben weiter, und die Schönheit wurde des kaufens und tuens nicht überdrüssig, und in wenigen Wochen hatte sie fast einen völligen Hausstand erneuert. Da sie merkte das das Geld doch immer knapper wurde, schlug sie dem Jüngling doch etwas vor was er doch machen könne, weil viel Geld sei damit zu verdienen. So erzählte sie von Montagearbeit und wie gut diese im Auslande bezahlt würde, und das selbst ihr Vater von ihrer Mutter angetrieben dort so zu Werke ginge. Der Jüngling war entrüstet über diese Forderung, den um den Lesern die Werktätigkeit der Montagearbeit zu erklären ( nicht weniger als 5 Werktage in der Woche war er im Auslande). So wollte er nicht leben des nur der Arbeit wegen und des lieben Geldes wegen, sein Leben so zu verschwenden.
So verging die Zeit weiter und die Zeiten wurden kälter und härter und es begann eine große Zeit der Arbeitslosigkeit. Und auch den Jüngling traf es an seiner Arbeitsstelle und er war recht niedergeschlagen. Von seinem Weibe hatte er allerdings keinen Zuspruch zu erwarten, sie hingegen wurden jeden Tages wegen immer launischer. Und so hagelte es nur Kritik und kein Wort des Zuspruches fand jemals des Jünglings Ohr. So gingen denn ein paar Wochen ins Lande da platzte der Schönheit der Kragen. Es gab riesigen Streit und oh Freunde er war wahrlich groß denn die Schönheit konnte teils recht jähzornig werden.
So warf sie ihm im wortreichen Gefechte nichts geringes vor wie dies, hört selbst
"Ich hab mir ein viertel Jahr keine neuen Klamotten mehr kaufen können"
So öffnete er in einer Wut ihren Schrank und es purzelten abermilliarden von Textilienwerk und Schuhwerk heraus, und er zeigte es ihr, siehe Holde was ist dies, wieviel es ist!
Doch das Weib war schlauer ! Der Jüngling hatte eines vergessen, denn sie konnte die Textilien nicht mehr tragen, sie hatte ein "paar" Kilo zugenommen! Das warf sie ihm vor und zeigte sogleich auf ihr kleines Bäuchlein und zog und zerrte an ihren Klamotten und fing bitterlich an zu weinen! Und so bitter es war meine Freunde, so hatte der Jüngling zu seiner Schande auch diese Beziehung verloren, aufgrund der Zunahme von Gewicht und des damit verbunden Textiliennotstandes! Das Weib zog noch am nächsten Tage aus zu ihren Eltern zurück, und der Jüngling blieb verdrieslich und geschlagen zurück.