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Autor Thema: Wie soll es besser werden?  (Gelesen 785 mal)

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Ungewohlt

  • Gast
Wie soll es besser werden?
« am: 16 Juni 2017, 14:55:35 »

Wie soll es denn für mich besser/erträglicher werden wenn man nicht verstanden wird? Also ich mein ich hab eine bipolare Störung, PTBS und höre negative stimmen. Ich habe nach Hilfe geschriehen, war im Selbstzerstörungsmodus Alkohol, Drogen, viel zu viel verschiedene Tabletten, Selbstverletzung und niemanden hat es interessiert..... mittlerweile übertreibe ich mit all dem nicht mehr, aber es ist immer noch so das ich es allein nicht schaff. Aber ich werde damit allein gelassen...selbst wenn ich von todessehnsucht rede nimmt das keiner ernst. Ich soll Therapie machen, schaff es aber noch nichtmal beim Arzt anzurufen!!! Das kann doch nicht sein das ich allen so egal bin, also vermissen wird mich ja dann wohl niemand! Ich will das nicht mehr, Ertrag das nicht mehr, ewig bin ich allein, ich geh nicht weg und zu mir kommt auch keiner.... Wie soll ich das nur allein schaffen wenn ich kein Antrieb hab, mir alles egal ist..... Ich will wieder Leben und lachen können
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hardworking fool

  • Gast
Re: Wie soll es besser werden?
« Antwort #1 am: 16 Juni 2017, 18:14:26 »

Gute Frage. Offenbar hast du doch schon mit anderen gesprochen, oder? Von wem kam denn der Tipp mit der Therapie?  Vielleicht kann derjenige dir helfen? 
Schaffst du es wenigstens zum Hausarzt?
In der allergrößten not könntest du sogar die Polizei rufen. Die würden dich wahrscheinlich in ein psychiatrisches Krankenhaus bringen.
Nur so ein paar Vorschläge, etwas besseres fällt mir gerade nicht ein.
Alles Gute
Fool
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Nellysun

  • Gast
Re: Wie soll es besser werden?
« Antwort #2 am: 16 Juni 2017, 18:33:33 »

Hallo Ungewohnt,

als erstes nehme ich mir die Freiheit uns sage stellvertretend  "Wir alle, wir wollen Dich hier und Du bist nicht alleine!"

Ich weiß wie schwierig es ist Hilfe zu bekommen und wie anstrengend das alles in Kombination mit der Antriebslosigkeit ist. Therapie und einen stationären Aufenthalt zu organisieren, kostet viel Kraft und mir geht es auch immer wieder so, dass mir das dann alles zu viel wird.
Ich finde es schön, dass Du immerhin noch genug Kraft hast zu sagen "Ich will wieder Leben und lachen können" - mir geht es genauso. Das ist eine meiner Kraftquellen und wenn es 2 Wochen dauert bis ich den Klinikfragebogen ausgefüllt habe, dann dauert es halt so lange. Ich versuche ganz kleine Schritte zu machen, bin stolz wenn ich einen Arzttermin vereinbare und dann auch erstmal für 1, 2 Std erledigt.
Ich habe ganz ehrlich keine Ahnung wie es ist "Stimmen" zu hören, ich höre nur meine Gedanken, aber auch diese sind oft negativ bzw. sind eine Spirale, die sich nach unten bewegt. Wenn ich das merke, versuche ich meine Konzentration auf etwas ganz banales zu richten - Buchstaben in der Zeitung anstreichen, Spazieren gehen und dabei nur auf meine Schritte achten und einfach bei jedem Schritt "1" bzw. "2" denke. Ich nehme mal an dass das nicht zu vergleichen ist, hoffe dass ich Dir damit nicht auf die Füße trete sondern das eine oder andere Dir wenigstens vermitteln kann, dass ich versuche Dich zu verstehen.
Ich kenn das, wenn man meint, niemand verstünde einen und das Gefühl, dass darum auch niemand einem helfen kann. Letztendlich ist mein Thema, dass ich viel zu oft und viel zu früh verlassen wurde, was aber den einen kleinen Vorteil hat - meine innere Stimme befiehlt mir oft "Hilft Dir selber sonst hilft Dir keiner" - daraus kann ich dann auch Kraft ziehen um ein Telefonat zu erledigen - das ist dann kindlicher Trotz sozusagen ;)
Hast Du schon einmal überlegt einfach direkt in eine Klinik zu gehen, also deine Todessehnsucht zu Anlass zu nehmen, dass Dich mit dem Hinweis auf Selbstgefährdung nicht abweisen dürfen? Ich halte mir das gefühlt als Hintertüre offen, wenn ich das Gefühl habe die Organisation wird mir zu viel.
Ich weiß, dass einen Therapeuten finden eine schwierige Sache ist, die Wartezeiten zynisch wenn man bedankt worum es geht und das selbe ist es dann auch mit einem geplanten stationären Aufenthalt. Aber ich habe die Hoffnung, das zu schaffen, so als ersten Schritt meiner Genesung, bin aber allein dadurch auch beruhigt, dass wenn es überhaupt nicht geht, ich mich dann einfach bei uns ins Klinikum begebe und was von Selbstmord rede. Vlt. ist dann auch nach der ersten Stabilisierungsphase so, dass man eben in so fern betreut wird, dass man schneller einen Therapeuten oder einen Platz in der Tagesklinik (für die Überbrückung der Wartezeiten) bekommt.

Sry für den langen Text, ich hoffe Du fühlst Dich etwas gehört und wenn ich darf setz ich mich jetzt einfach ein bisschen zu Dir, dann bist Du nicht so allein vlt.

Es grüßt Dich ganz lieb
nellysun
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Ungewohlt

  • Gast
Re: Wie soll es besser werden?
« Antwort #3 am: 16 Juni 2017, 18:59:54 »

Also der Tipp mit Therapie, evtl. Tagesklinik kommt vom Arzt. Stationär geht nicht, vorallem will ich das auf keinen Fall!!!! Das schlimme ist nämlich das in der Klinik die wir hier haben die neue meines ex arbeitet.... der grund warum ich mit kind sitzen gelassen wurde... und das genau auf der Station!!!! Suizid würde ich niemals machen auch wenn schon mal der Gedanke kommt dann würd ich nicht mehr leiden, mein Kind brauch mich es hat ja nur mich, es gibt mir kraft....
Das mit dem drum kümmern, also therapie mein ich jetzt... dauert schon fast ein Jahr.
Das ist echt so schwer wenn man in dieser Phase ist... das mit dem ablenken klappt meist auch nicht mehr..... jetzt grad ist auch wieder so ein Moment wo ich immer wieder mal heulen muss.... das überkommt mich.... kurz vorm durchdrehen.... wie kann man sowas unter Kontrolle kriegen?? Tabletten machen mich da grad auch nicht ruhig
Hoffe diese Phase geht endlich mal vorbei...
Danke für eure Worte und fürs zuhören
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