Hallo Cailyn,
gestern hatte ich einen Text für Dich verfasst, der leider verschwunden ist :(
Deshalb fang ich nochmal neu an:
Also mir ist es natürlich auch unangenehm, Medikamente nehmen zu müssen, um zumindest einigermaßen zu funktionieren, angemessen mit meinem Umfeld umgehen und so etwas wie Lebensqualität fühlen zu können. Ohne geht es bei mir nicht.
Einmal nahm ich welche, bei denen hab ich mich echt super gefühlt, soziale Interaktionen haben mir ÜBERHAUPT nichts mehr ausgemacht, und ich hatte kein Gedankenkarussell mehr. Die Nebenwirkung war, dass mein Körper meinte, er müsste jämmerlich verhungern, und auch wenn ich voll dagegen angekämpft hab, nahm ich immer mehr zu. Sollte ich jetzt bald MIT diesen Tabletten glücklich an Herzverfettung sterben oder schon wieder andere Medis ausprobieren :/ Ich sprach mit dem Doc, und er war dafür, dass ich andere ausprobiere. Das dauert halt jedesmal wieder bis zu einigen Wochen, bis man ne Veränderung merkt bzw die Depression etwas gelindert wird.
Ein anderesmal hatte ich welche, Venlafaxin, da hatte ich permanent Heulkrämpfe.
Zzt bin ich morgens bei Cymbalta bzw Duloxetin, 60 mg und nachmittags Opipram, 50 mg. Es ist nicht so ganz das Wahre, aber ich komme damit klar.
Heutzutage werden Depressionen mE nicht mehr tabuisiert, wie zu meiner Zeit noch, als ich anfing, mir professionelle Hilfe zu suchen. Wie hieß doch gleich noch dieser Fußballspieler - Robert Enke? Seit ihm haben sich die Ansichten dahingehend sehr geändert, sieht man auch in den Schulen, ein Drittel der Klasse und oft auch die Eltern kämpfen mit teils sehr schweren Depressionen oder anderen psychischen Problemen, aber die werden alle ernstgenommen, keiner lacht oder spottet darüber.
Was den Therapieplatz wegnehmen betrifft, die genauen Ursachen von Depressionen sind ja bis heute nicht eindeutig geklärt. Eine Erklärung ist zb, dass durch die Umweltbelastung in unserer heutigen Nahrung gar nicht mehr alle Nährstoffe produziert werden können, die unser Körper zu seinem Wohlbefinden eigentlich bräuchte. Und ob einer Depression nun ein Trauma oder ein Nährstoffmangel zugrunde liegt - Depression ist Depression und sollte behandelt werden, noch dazu, wenn man nicht alleine ist, sondern jemanden hat, dem man überaus wichtig ist!
*michdeshalbnebentopolinostellundauchüberdeineschulterkuck*
Konkrete Suizidgedanken sollten immer ernst genommen werden. Bitte geh direkt zu einem Psychologen oder Psychiater, sollte doch eine Überweisung notwendig sein, sag einfach, dass Du für diesen oder jenen Arzt eine Überweisung brauchst wegen Depressionen. Fertig. Die Mädchen an der Theke machen das dann.
Ganz liebe Grüße
Feli