ein ort... nur für mich?
ein raum...mein raum...
ein ganz weisser, riesiger raum, eine halle, ein saal
wände mit leinen betucht
warten nur darauf von mir zum leuchten gebracht zu werden,
in meinen farben zu erstrahlen
farben der erinnerung
der gedanken
der gegenwart
der zukunft
der träume
des leids
...aller menschen...
vereint... durch meine bilder, meine abdrücke, mein augenmaß
meine hände sind voll mit allen erdenklichen farben, materialien,
überall verschmiert, farbkleckse und spritzer in jeder ecke
aber keiner der sie wegwischt, sauber macht
mein eigenes kleines chaos
keiner den es stört
ich trete auf acryltuben,
watschele durch meinen see aus aquarell,
wühle mich durch steinkohle und pitkreide
greife nach meinem skizzenblock
und vor mir tun sich motive auf
landschaften...
menschen...
tiere...
gegenstände...
gedanken und gefühle...
alles halte ich fest
auf meinen wänden,
die sich nicht dagegen wehren,
die rein und unbemalt darauf warten von mir berührt zu werden
meine hände finden ihren nutzen,
werden nicht verschwendet
müssen nicht sonderlich schön sein oder gar gepflegt
sollen nur ihr werk vollbringen... ihren dienst
im hintergrund immer eine leise melodie
so inspirierend, so klar
impulse sprudeln durch meine nerven zu meinen fingerspitzen
leiten meine züge und striche mit schwung und leichtigkeit
lassen mich formen, gestalten...
eine welt gestalten, in der ich glücklich bin
in der ruhe herrscht, sobald ich sie suche
in der jeder seinen weg unbeirrt gehen kann
in der alles rein und unbeschmutzt ist von leid, kummer oder trauer
kein hass
keine wut
kein geschreie
frieden...
in meinem kopf
meinen gedanken
meinem herzen
meiner seele
ich spüre frieden, ruhe, freiheit und fühle endlich... ich lebe!