Kleinkinder in der Psychiatrie
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Nachdem nun klar ist,daß auch schon Säuglinge therapiebedürftig sein können (kurzes Erinnerungsvideo):
http://video.aol.com/video-detail/depressionen-bei-kleinkindern/883844688
... möchte ich mich jetzt den Kleinkindern,in der Psychiatrie zuwenden.Aber vorab nochmal,therapiebedürftig,heißt nicht mit Psychopharmaka "vollstopfen" !
Die psychischen Auffälligkeiten und Störungen, die eine Abklärung und gegebenenfalls eine Behandlung notwendig machen können,sind vielfältig.
Es ist mir wichtig festzustellen,daß auch die Kleinkinder,so wie die Säuglinge,aus allen Gesellschaftsschichten ,in die Klinik kommen.
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Es sind vorallem Fürsorge,Verständniß und Zuwendung (Zeit) , die für die Kinder viel bewirken . Leider ist es gerade der Mangel an Zeit,der die Krankenschwestern/Pfleger,nicht selten verzweifeln läßt.
Z.B. Christian,ein sehr verhaltensauffälliger kleiner Junge,der von seinem Vater mißbraucht wurde.Er ließ sich kaum von jemandem anfassen,geschweigedenn waschen oder baden.Sein größter Horror aber war HAAREKÄMMEN und meiner auch als Kind,was ich ihm eines morgens beim Haarekämmen erzählte.Man,wie er da gestrahlt hat.
Dann machte er mir den Vorschlag,daß er mir die Haare kämmt und dann ich seine und wenn ich nicht " aua " sagen muß und er auch nicht " aua " sagen muß,wenn ich ihn kämme,dann machen wir das immer so........ gesagt getan ....
... aber nur wenn ich Nachtdienst hatte und alle anderen noch schliefen.
Denn auch oder gerade, im Nachtdienst,hatte man schlichtweg zu wenig Zeit für alles.
15 Kinder 0 - 13 J. plus 15 Kinder 14 - 18 J.
Auf einem langen Flur und in der Mitte das Dienstzimmer.
Die "Großen" wollten "alle" abhauen,die "Kleinen" wollten "alle" nicht alleine sein ... aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaahhhhhhhhhhhhh !
(Schlimmer war es nur auf der Chronikerstation,der Erwachsenen - Psychiatrie,denn da mußte man damals,nachts! die Patienten auch noch waschen.)
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Es geht im Kleinkindalter häufig um umschriebene Entwicklungsstörungen:
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a) ... des Sprechens und der Sprache
b) ... der Motorik
c) ... der visuellen/räumlichen Funktionen.
b) ... oder eben tiefgreifende,andere Entwicklungsstörungen ( ES )
Wichtig:
Nicht nur die Ursachen/Arten der ES gilt es zu diagnostizieren,sondern vor allem,im Anschluß daran,zu therapieren.
Denn schon in den frühen Lebensjahren,werden die Weichen für das spätere Erwachsenenleben gelegt (dazu werde ich unbedingt später noch etwas schreiben).
Beispiel:
Geburt -->Regulationsstörungen --> Entwicklungsstörungen --> Verhaltensauffälligkeiten --> ADHS --- > depressive/oder andere Störungen im Erwachsenenleben
Mancher Erwachsener,der sich heute noch, in einigen Bereichen, auf dem Kleinkindniveau befindet, würde, wäre er in seiner Kindheit therapiert worden ,jetzt nicht so auffällig sein und weder er noch andere hätten unter seinen Störungen zu leiden.
L.G. Fee