Liebe Leute, die ihr alle Blacky in den letzten Wochen begleitet habt.
Ich sitze hier am PC völlig aufgelöst, denn ich habe seine Beiträge gerade gelesen. Ich bin aufgelöst, weil mich sein Tod so tief getroffen hat, ich habe ihn geliebt. Weil er mir so entsetzlich fehlt, und weil er so schreibt, als sei er ganz allein auf der Welt gewesen. Das tut noch zusätzlich weh! Ich habe drei Jahre um ihn gekämpft. Ich habe ihm drei Jahre all meine Liebe, all meine Zeit, all meine Kraft, eigentlich mein ganzes Leben geschenkt. Ich habe in dieser Zeit meine Söhne, all meine Freunde, meine Eigenständigkeit, meine Persönlichkeit, meine Interessen, meine Lebenshaltungen, meinen Stolz...alles verraten. Er hat bei mir gelebt, man kann auch sagen: von mir gelebt.
Er hat alles aufgesaugt, bis von mir fast nichts mehr übrig war. Und ich habe ihn geliebt und geliebt...immer in der Hoffnung, dass er an dieser Liebe gesunden kann. Dass diese Grundlage irgendwann reichen kann, ihm einen neuen Ansatz zu verschaffen. Doch es war nie genug....
Könnt ihr euch vorstellen, wie ich mich fühle, wenn er schreibt dass er lieber trockenes Brot isst, als weiter vom Sozialamt Hilfen zu beziehen? Er musste kein trockenes Brot essen! Er hatte bei mir eine Lebensgrundlage, er war versorgt! Mir ist klar, dass das an seinem Stolz genagt hat, aber es hat nie einen Vorwurf deswegen gegeben,
und wir haben ständig Pläne gemacht, wie wir (er) es schaffen können, dass er wieder mit Freude an etwas arbeiten kann. Tut mir leid, dass das jetzt so bitter klingt. Aber ich fühle mich einfach von ihm betrogen und allein gelassen. Was war mein ganzes Engagement wert, wenn er es nicht einmal für nötig hält, seine Lebenssituation hier ehrlich zu schildern? Wenn seine Partnerin nicht einmal vorkommt in allem was er beschreibt? Wo war ich in seiner Welt? Dann geht er und lässt mich zurück, mit einem Berg von Schmerz, Traurigkeit, Schuldgefühlen, ungeregelten Angelegenheiten, Schulden, einem Chaos in der Wohnung, einem Chaos in der Werkstatt und dieser tiefen Verzweiflung, dem Gefühl gescheitert zu sein. Ich habe ihn so sehr geliebt und mir so sehr gewünscht, mit ihm alt zu werden und ein gutes Leben mit ihm zu führen. Wie oft habe ich versucht, seine Last leichter zu machen, einen Teil davon abzunehmen, auf meine Schultern zu packen. Ich bin stark, aber das hat selbst mich an den Rand der totalen Erschöpfung gebracht.
Sorry, ihr merkt ich bin tief verletzt und wütend und zutiefst enttäuscht. Und ich bin so unsagbar traurig. Er hatte so viele Talente, war hinreißend und mitreißend, faszinierend und aufregend. Ich wusste, dass er gehen will und einige Male habe ich es verhindern können. Schließlich hat er seine Entscheidung doch getroffen, denn ich bin nicht mehr angekommen gegen seine Wahrnehmungen der feindseligen Umwelt. Er selbst hatte keine Kraft mehr die Dinge anders wahrzunehmen. Er fehlt mir!!