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Autor Thema: Gedanken  (Gelesen 4175 mal)

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nubis

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Re:Gedanken
« Antwort #15 am: 06 August 2011, 15:24:28 »


...und ich halte mich hier auch erstmal weiter raus, weil ich sehe, dass meine Posting anscheinend nicht gelesen werden^^


Mir fällt nur auf, dass - schon zum zweiten Mal - erwähnt wird, man könne auf @Tränenleers Thread nicht mehr antworten - bzw jetzt heißt es gar, er wäre gelöscht? - der Thread ist noch da und er ist offen... ???


Und @deja- nichts für ungut, aber was hat dich an seiner Antwort auf dein Posting so aufgeregt? - er hat dich zitiert und ein 'danke, sehr ermutigend' drunter geschrieben ...sonst nichts.


Irgendwie verstehe ich wieder die ganze Aufregung nicht und die Heftigkeit mit der Manche(r) wieder argumentiert^^

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Gegen Schmerzen der Seele gibt es nur zwei Arzneimittel: Hoffnung und Geduld

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nubis

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Re:Gedanken
« Antwort #16 am: 06 August 2011, 15:29:28 »


und @Andy

Wenn du hier mehr liest als die Postings von @Sintram, wirst du wissen, dass es hier durchaus auch andere Sichtweisen gibt.
Wir können ihm nur auch seine lassen - wo ist das Problem dabei?


Und was die Bemerkung zu @Pudel nun sollte, weiß ich auch nicht - sperren oder löschen könnte ein anderer Moderator auch - aber bisher gibt es doch keinen Anlass?




...irgendwie wird sich hier wieder unnötig aufgeregt *find*

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Andy

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Re:Gedanken
« Antwort #17 am: 06 August 2011, 15:58:47 »

@nubis

genau! verstehe ich auch nicht. ich bin im mom sowas von ruhig...^^

und ich lese deine postings mit schon mehr als aufmerksamkeit!!!

also das mit dem "heftig" beziehe ich jetzt aber nicht auf mich

im ernst, das pudel war wegen dem löschen meiner person! nix da beiträge löschen !!! ich stehe zu dem, was ich sage!

sorg auch weiterhin für ruhe

andy
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nubis

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Re:Gedanken
« Antwort #18 am: 06 August 2011, 16:32:51 »



@Andy

ok :-)  ...wobei deine Postings durchaus auch etwas 'heftig' für mich 'klingen' - scheint an deinem Temprament zu liegen :-D


@Pudel- ist allerdings übers Wochenende nicht da ...aber so eilig ist das mit dem Löschen nicht - und wenn - dann hoffe ich, nicht 'deine Person', sondern nur den Account ;-D

Vielleicht überlegst du es dir ja auch nochmal bis dahin :-)



LG
nubis


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Charlotte

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Re:Gedanken
« Antwort #19 am: 06 August 2011, 17:31:42 »

Hm, was jetzt hier gerade passiert, passt doch genau zu meinen Gedanken, mit denen ich mein Thema begann.

Ich werde hier nicht jeden persönlich ansprechen, da sich etwas wie ein roter Faden durch die meisten Beiträge zieht.
"Die ganze Welt dreht sich um mich..."

Fast jeder hier bezieht posts direkt auf sich und versucht sofort seine Empfindsamkeiten mit Erfahrungen aus seinem Leben zu erklären.
Das eigentliche Thema gerät in den Hintergrund, da viele nur noch damit beschäftigt sind, sich vor anderen zu rechtfertigen oder diese anzugreifen.

Der Ton, mit dem ihr euch teilweise begegnet ist von herablassend arrogant bis aggressiv.

Wahnsinn, was meine paar Zeilen da so ausgelöst haben. Aber wohl nicht zum ersten Mal?

@ Sintram

Lieber Sintram,
mich würde mal so interessieren, wie du es schaffst in einer Welt zu leben, die du ja augenscheinlich so verachtest.
Irgendwo her muss ja die Grundlage für dieses Leben kommen.
Ich frage jetzt nur aus reinem Interesse, denn du atmest die selbe Luft wie wir, wirst dein müdes Haupt in irgendein Bett legen wie wir und die Euros zum überleben in dieser Welt, müssen ja auch irgendwie und irgendwo herkommen.
Wie machst du das im Beruf?
Und die Nutzen aus unserer vekorksten Welt nimmst du ja auch gerne mit, sonst hättest du ja kein Internet.

Jeder von uns schimpft oft genug über alles Mögliche, was in unserer Gesellschaft schief läuft.
Möchte hier jetzt keine politischen Grundsatzdiskussionen vom Zaun brechen.
Doch ich muss mich doch irgendwie arrangieren um zu leben. Das tust du doch auch, sonst wärst du doch gar nicht hier, sondern irgendwo auf einem anderen Planeten.

@ Deja
Liebe Deja,
 ich hoffe, dich einfach so ansprechen zu dürfen.
Danke für deine liebe Begrüßung.

Was du schreibst, stimmt mich traurig. Doch meine Erfahrung hat gezeigt, dass es in allen Foren dasselbe ist.
Das hat nicht viel mit euerer besonderen Situation zu tun.

Mein Mann ist Admin und Begründer eines Hundeforums für eine bestimmte Hunderasse.
Er führt diese Forum schon einige Jahre und mitlerweile mit recht strenger Hand. Dies zum Wohle aller, denn Angriffe und persönliche Beleidigungen gehören nicht in eine Community.
Es darf und soll ruhig kontrovers diskutiert werden, aber bitte ohne persönliche Tiefschläge.
In einem solchen Forum wie hier ist das sicher ungleich schwerer, aber jeder von uns hat es ja wohl in der Hand, ob er/sie seine Erziehung vergisst oder nicht.

Aus einigen Beiträgen konnte ich herauslesen, dass es stört, wenn ein nicht Betroffener hier seinen Senf dazugibt.
Jeden Tag in meinem 26Jahren Berufsleben wurde ich mit den unterschiedlichsten menschlichen Problemen konfrontiert.
Meine Erfahrungen erwachsen aus den mittlerweile nicht mehr zu zählenden Gesprächen mit Klienten, deren Angehörigen, Kliniken und vielem mehr.
Meine Sichtweise ist sicher eine andere als euere, aber bitte, wo geht von mir ein Problem aus?

Mein Postings sind weder beleidigend noch aggressiv.
Wenn sie nicht euerer Meinung entsprechen, können wir gerne drüber diskutieren, in einem vernünftigen und höflich Ton.
Wer meine Zeilen nicht lesen will, der muss es doch auch nicht tun.

Wieviel Stress meine Zeilen bei euch auslösen, kann man ja hier wieder sehen.
Habt ihr euch schon mal gefragt, warum das so ist?
Wäre der nächste Denkanstoß von mir.

LG Charlotte




« Letzte Änderung: 06 August 2011, 17:34:19 von Charlotte »
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Sintram

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Re:Gedanken
« Antwort #20 am: 06 August 2011, 18:34:49 »

Klar @Charlotte,

arrangiere ich mich, wenn auch manchmal notgedrungen und mit gewisser Resignation.
(So wie die Indianer in den Reservaten heute von Spielcasinos leben... :-)
Es gibt selbstverständlich auch viel Gutes im Lande, ich war schon woanders unterwegs und kann manches ohne Umschweife vergleichsweise vorbildlich und maßgeblich nennen.
Verbesserungswürdig ist immer alles, aber ich bin wirklich kein notorischer Nörgler und chronischer Weltverbesserer, nicht einmal ein Miesepeter,
nur ein manchmal etwas ironisch zynisch sarkastischer Sozialkritiker, was nicht nur erlaubt sein dürfte in einem Land der freien Meinungsäußerung, sondern schlicht und ergreifend notwendig und durchaus belustigend auch für mich, ich geb´s zu.
Manches läuft zur Zeit einfach beängstigend schief im Lande und wohl auch weltweit, man braucht sich ja nur die mittlerweile astronomischen Zahlen depressiver Erkrankungen ansehen, das hat doch seine Ursache zweifellos auch in Gesellschaft und Arbeitswelt ...

Mein Antwort war lediglich ein wenig impulsiv geraten, weil ich schreiben kann was ich will, da geht’s mir inzwischen schon wie Dir @nubis, um die Gemüter zu beruhigen, stattdessen branden sie erst recht hoch. Und das kann bisweilen ein wenig zermürben. Ich könnte nämlich auch anders, aber dann wäre Sonnenuntergang. ;-)

Grade hab ich im TV was über KrankenpflegerschülerInnen gesehen, was einem zum Beispiel Mut machen könnte, einen sozialen Beruf zu ergreifen, grade jetzt nach Wegfall der Zivis.
Ich wollte hier durchaus beim Thema Internetkommunikation bleiben,
hab mich zudem bemüht, gerade Dir @Andy, mein Posting vom gestrigen Abend zu erklären, weil Du es nicht recht in Zusammenhang bringen konntest mit @Tränenleer.
Um anschließend zur Problematik Nichtdepressive/Depressive zurückzukehren, weil das ja weiter oben mal angesprochen wurde.

Ich habe dem Himmel sei Dank keine Jünger und bin auch nicht scharf drauf, aufs Kreuz gelegt zu werden, ich frage mich nur manchmal, warum ich mich in Diskussionen immer um Sachlichkeit bemühe und um Themenbezogenheit, nur um erneut angepflaumt zu werden.

Warum willst Du @Andy Dich abmelden?
Wer hat Dir denn was getan?

Ich bekomme manches einfach nicht mehr auf die Reihe, liegt wohl an meinem Alterstarrsinn, @deja, ;-) ich kann nichts für den Weggang Deiner Freunde, manche kenn ich nicht einmal.
Warum wollen wir uns nicht einfach mal wieder beruhigen, tief durchatmen, und wie vernünftige Menschen miteinander reden?
Das muss doch irgendwie möglich sein.

Liebe Grüße an alle
Sintram


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Sintram

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Re:Gedanken
« Antwort #21 am: 06 August 2011, 19:57:31 »

Gut, dann mach ich einfach mal weiter, wo wir ungefähr hängen geblieben sind.

Manches was ich von mir gebe mag arrogant rüberkommen, aber ich gebe lediglich jahrzehntelange Erfahrungen meiner Depressiven Verläufe und meine zahllosen Klinik und Therapiegruppen bedingten Begegnungen mit Mitkranken aller Art und Form in den verschiedensten Phasen wieder.

Mir ist es durchaus nicht fremd –wenn auch lange zurückliegend- in einer Zwischenphase der Besserung im Hochgefühl potentieller Heilung Depressiven in den labilen Phase eines Schubs
Ratschläge zu erteilen, ihnen in die Schuhe zu helfen, sie aus dem Loch zu zerren oder treiben, oder aber ihnen von vorschnellen Entscheidungen und vorhersehbaren Überforderungen abzuraten mit Nachhaltigkeit und entsprechender Energie.

(Ich sehe das alles nicht so dramatisch, das sind eben so Lernprozesse im Umgang mit einem seelischen Gebrechen, bei nicht Wenigen bleibt es ja durchaus bei ein zwei Schüben, woher also sollten sie eine Ahnung haben von der Belastung und Lebenswirklichkeit immerwiederkehrender Schübe von Kindheit an, durch Jugend und Erwachsennenleben, nicht selten bis zum Tod.
Davon spreche ich sowieso schon seit längerem nicht mehr.)

Ich habe nur eben gelernt, einem Menschen in der Verunsicherung des ausklingenden Schubes, dem ja für gewöhnlich durchaus eine fast manische folgt ( bei mir zB bis hinein ins Psychotische am Rande bemerkt), eher unter die Arme zu greifen, weil er sich dann verstanden fühlt und ermutigt, anstatt ihm sein mögliches Scheitern vor Augen zu führen.
Das sehen die Betroffenen dann schon, früh genug sogar, um von etwaigen Überforderungen Abstand zu nehmen.

Wichtiger als die Möglichkeit der Überforderung ist die mühsam entwickelte Entschluss- Fähigkeit und der Mut zu einem Versuch. Weil dieser das stärkt und fördert, was Depressiven am meisten fehlt: Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein, das ja nicht zwangsläufig an ein Erfolgserlebnis geknüpft sein muss.
Allein im Mut zum Versuch schlummern ungeahnte Kräfte.

Auch das Bewusstwerden eigener Grenzen und Schwächen ist wichtig, besonders für einen Depressiven, weil er sie nur auf diesem Wege zu einer selbstgemachten Erfahrung machen kann und eben nicht zu der ohnehin vorhandenen Vorverurteilung durch seine unverständige Umwelt.
Auch ich brauchte meine Zeit, um das zu erkennen.

Eine Depression wie meine entwickelt sich und wird wie alle chronischen Krankheiten schlimmer, was bedeutet, dass ich vieles, was ich früher aus der Perspektive des nach Gesundung Strebenden gesehen habe und auch anderen Depressiven mit bestem Willen riet und ans Herz legte, heute aus der Sicht des langjährigen Beobachters und immer wieder neu Betroffenen sehen kann.
Das ist nichts, worauf ich mir was einbilde, es wächst eben so mit der Zeit und ganz von selbst in einem heran.

Ich werfe niemandem seine Beweggründe vor. Manchmal die etwas zu forsche Art, weil ich die Folgen oft genug miterleben konnte, nicht nur an mir selbst, aber nicht seine Denkweise und Motivation.
Ich kenne das, ich dachte und handelte durchaus ähnlich, mit bestem Wissen und Gewissen, habe nur einfach eingesehen, dass es zum allergrößten Teil das Gegenteil bewirkt von dem was ich wollte.

Ganz abgesehen davon, dass Depressionen ohnehin sehr verschiedenartig ausgeprägt sind.
Aber ein paar „Leitlinien“ kann man durchaus herausfiltrieren und festhalten.

So weit, hoffe auf produktive Antworten
Sintram

 
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Charlotte

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Re:Gedanken
« Antwort #22 am: 06 August 2011, 20:57:59 »

@ Sintram
Danke Sintram, so hört sich das echt schon ganz anders an.
Ich denke, du bist sicher nicht der einzige etwas sozialkritische User hier. Da kann ich mich durchaus anschließen.

Deine Zeilen über dich und deine Erkrankung machen vieles deutlicher und auch für mich verständlich.
Fände es echt klasse, wenn wir auf dieser Basis noch mehr Feetback bekommen würden.
Ich denke, einmal auf sachlicher Ebene euere Situation zu beleuchten, kann wieder etwas die Spitzen nehmen, die im Laufe dieses Themas entstanden sind.

Danke für deine Mithilfe.

LG Charlotte
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dejavu

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Re:Gedanken
« Antwort #23 am: 07 August 2011, 19:09:24 »

nubis... du als Meistern des Zynismus mit deinen Häkchen am Ende...du willst mir jetzt sagen, du hättest den Kommentar von Tränenleer auf mein Posting als ehrliche Meinung verstanden..klar....ich versuchs auch mal damit ^^.....
aber auch das ist für mich Perlen vor die Säue werfen, denn du weißt es selbst am besten..^^

nochmal, ich hab hier kein mögliches Scheitern vor Augen geführt....und nochmal, bitte die Stelle zeigen, wenn man so argumentiert...ich habe einen Alltag dieses Berufes gezeigt, Teufel noch eins, weil ich ihn kenne....
aber bitte.,..

Lieber Tränenleer! Mach dieses Praktikum und diesen Job! Er ist geprägt von Verständnis, Einfühlsamkeit und Rücksichtnahme. Das 3- Schichtsystem ist sehr gut zu bewältigen, denn es ist für Depressive völlig belanglos, einen regelmäßigen Biorhythmus in Form einer Tag- Nacht- Ruhe- Phase zu haben. Der Stationsalltag ist leicht zu handhaben, man schmiert Schnittchen und verteilt sie. Ab und zu muß man Patienten waschen, aber diese gleichen sich wie ein Ei dem anderen und sie in der Regel freundlich und nicht fordernd. Weder äußerlich noch innerlich bekommt man das ein oder andere Male superekelige Sachen zu sehen. Alle Patienten gehen allein auf die Toilette, kotzen in der Regel ins Becken und machen das, was daneben geht, selbst weg.
Todkranke Patienten sind sehr gut zu führen in ihrem letzten Lebensabschnitt, denn sie machen besonders gern, depressivem Personal zusätzlich Mut und trösten es, weil es mit ihnen zu Ende geht. Auch bei Kindern, die vor sich hin siechen, ist das kein tragischer Anblick. Beißende oder ätzende Gerüche spornen Depressives Personal an, denn depressive Menschen haben selten mit Übelkeit oder psychisch bedingten Magenbeschwerden zu kämpfen.
Stationsschwestern und Ärzte sind allgemein gut verträgliche Menschen, auf keinen Fall hat auch nur einer von ihnen hoheitsansprüche an seine Macht und Kompetenz auf seiner Station. Ja, Praktikanten sind sogar sehr gern gesehen, denn sie bringen den Stationsalltag nicht durcheinander, machen keinen zusätzlichen Aufwand, weil sie eingearbeitet werden müssen, was beim heutigen Pflegenotstand bestimmt Spaß macht.
Ich wünsche dir alles erdenklich Gute auf deinem Weg zum Gesundheits- und Krankenpfleger. Laß einfach professionelle Meinungen und persönliche Erfahrungen, die dich einfach nur auf Schwierigkeiten aufmerksam machen wollten, außen vor, denn sie wußten nicht, was sie dir damit antaten. Hör auf die, die deinen Mut und deine Kraft belohnen, es sich leicht machen, indem sie einfach nur n paar gute Wünsche mit auf den Weg geben. Die anderen, die wollen dir nur böses.

lg deja



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dejavu

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Re:Gedanken
« Antwort #24 am: 07 August 2011, 20:04:46 »

Liebe Charlotte

ja, ich freu mich, gern darfst du mich so und auch so direkt ansprechen. Ich hoffe, du hast mich nicht mißverstanden, denn ich fand dein Posting offen und ehrlich. Meine Kritik ging nicht an dich sondern......!
Klar, Foren sind so eine Sache für sich, genau wie Chats usw. Im Prinzip eine gute Sache, weil man sich austauschen kann, weniger gut, wenn nur noch gewisse Meinungen zählen und andere Meinungen verbal zu Tode geprügelt werden.
Besonders ambivalent sicher in einem Forum, wo sich Menschen aufhalten, deren Empfindsamkeit ohnehin auf ein unerträgliches Maß angespannt und ausgereizt ist.
Doch darf man nun deshalb nie mehr auf Probleme hinweisen? Muß man immer nur zustimmen und abnicken? Ist es nicht gut für jemanden, der sich in eine neue Sache stürzt, auch zu wissen, was auf ihn zukommt? Sind wir alle nicht u. a. genau deshalb so wie wir sind, weil wir immer dachten, das Leben und die Menschen in ihm sind genauso gutmütig und naiv wie wir? Stürzen wir nicht gerade darum immer wieder, weil wir von uns ausgehend nicht darauf kommen, daß es in der Welt anders zugeht?
Mal anders gefragt!
Was macht uns denn aus? Gutmütigkeit, ausgenutzt werden, ausnutzen lassen, Harmoniesucht- egal, wie es grad wieder hier zugeht-
Warum sind wir hier? Wir wollten Ruhe! Unsere Ruhe! Einfach- Nur Ruhe!
Ist es Aufgabe verantwortungsvollen Umgangs miteinander, instabile Menschen, nur eine Seite der Medaille zu zeigen? Besteht ein verantworungsvoller und bewußter Umgang miteinander darin, nur zuzustimmen und zu bestärken? Sich dann umzudrehen und sich als gut zu fühlen, weil man der tolle Unterstützer ist? Nicht auf Risiken und Gefahren hinweist? Sind dann die Dummen, die sich diese Mühe machen, eben selbst schuld und schön blöd, daß sie sich damit auseinandersetzen und jemandem, der ihnen fremd ist, versuchen, die Kehrseite der Medaille zu zeigen?
Ich sage: Nein! Und ich sage es immer wieder und sooft ich will. Trotz meiner Vergangenheit bin ich kein Ja- Sager und es ist mir egal, was andere über mich denken. Im Grunde meines Herzens weiß ich es sowieso, da ich ihre Verlautbarungen nach wie vor in meinem Ohr habe.
Das versetzt mich manchmal in eine Art Schadenfreude, ja sogar, so ehrlich bin ich, das ich sowas zugebe. Ich stell mir vor, was gewisse Menschen hier über mich denken, gerade mit meiner Vergangenheit und wie sie innerlich toben, was ich mir erlaube, so widerstandsfähig zu sein und mich zu wehren. Eine wie ich, die täglich vor euch auf die Knie fallen müßte.
Man verzeihe mir diesen emotionalen Ausbruch!

Du jedenfalls hast in mir keinen Streß ausgelöst, im Gegenteil. Ich hab geschrieben, daß ich es gut finde und es viel mehr Menschen geben müßte, die hier ein Auge drauf haben. Einfach schon deshalb, weil man nur dadurch miteinander in Kommunikation treten kann. Aber naja, das erfordert ja wieder Selbstreflektion und Kritikfähigkeit, ein Verstellen des eigenen Blickwinkels und eine empathische Position gegenüber anderen Menschen. Angehörige könnten mitteilen, wie es ihnen geht und Betroffene könnten sich äußern. Durch meinen Kurzaufenthalt in einem BL- Forum hab ich gelernt, daß auch das jedoch kompliziert sein kann. Angehörige werden zu Ärzten und stellen Diagnosen, die noch nie professionell bestätigt wurden. Partner suchen Hilfe und schreiben, ihr Gegenüber weist dies oder jene Züge auf, man vermute es sei die Krankheit und was kann man nun machen? Ehegatten stellen bei ihren Frauen Wesensänderungen fest und diagnostizieren gleichmal selbst. Kommentiert man das als Betroffene und fragt höflich nach, wie er oder sie drauf kommt, wird man verbal attackiert, was man sich einbilde, schließlich lebe man mit ihr/ ihm zusammen und müsse es wohl wissen. Genau wie hier ist ein kritischer Blick unmöglich, egal welche Seite sich angegriffen fühlt.

Vllt muß man das Fazit ziehen, daß es in Foren, in denen sich psych kranke Menschen bewegen- ich halte jetzt organische Krankheiten raus, denn darüber kann ich nicht urteilen- immer sehr auf und ab geht und das Ganze von vielen Faktoren geprägt ist, die uns eben in RL auch hin und wieder das Leben schwer machen. Emotionale Instabilität, Stimmungsschwankungen, aggressive sowie hochsensible Phasen, Zeiten, in denen wir Bäume ausreißen könnten und Zeiten, wo uns ein fehlender Kaffee am Morgen zu Heulkrämpfen angeht.
Und es ist schwierig, allen gerecht zu werden, ebenfalls schon in RL ein unmögliches Unterfangen. Manchmal fühlen sich Menschen angegriffen, die gar nicht gemeint sind und manchmal meint man die, die gar nicht reagieren.
Auch das bei hochsensiblen Persönlichkeiten sicherlich oft eine Waagschale, die niemand wirklich austarieren kann.

Ich kann nur von mir sagen, daß ich vieles, sehr vieles, was in letzter Zeit hier vor sich geht nicht mit mir vereinbaren kann. Egal, welches Unterforum es betrifft.
Natürlich trifft man immer wieder auf neue Menschen, auch hier und auch das ist gut und richtig so. Hätte ich nicht dieses Forum gefunden, hätte ich zumindestens 3 Menschen vermißt, mit denen ich heute guten Kontakt habe. Mit einem mehr, mit einem weniger. Doch auch durch diese Menschen habe ich gelernt, sie haben mich begleitet in guten und schlechten Zeiten und ich möchte sie nicht missen. Man konnte und kann sich aneinander testen, ja, das ist wohl so, und wenn man sich Zeit läßt, Geduld aufbringt und den ernsthaften Versuch startet, sich kennenzulernen mit allen Facetten und allem, was jeder individuell mitbringt, dann werden hier Dinge möglich, die uns in RL verwehrt sind, aufgrund welcher Umstände auch immer.
In RL treffen wir die "Gesunden, die Normalen" und sie machen es uns manchmal schwer, weil sie die Intensität unserer Emotionen nicht nachvollziehen kann, sei es, wir sind manisch; sei es, wir sind depressiv.
Hier treffen wir Gleichgesinnte und das macht es uns machmal leichter, denn wir müssen uns nicht lange erklären und bekommen nicht das zu hören, was uns so sehr weh tut und uns als so unverstanden hinstellt.

Eines ist jedoch unbestritten hier sowie auch in RL: Es hat alles Vor- und Nachteile. Jeder ist geprägt und jeder muß einen Schritt aufeinander zumachen. Wir alle haben unsere Macken, und wir alle haben Eigenschaften, die uns als liebenswert und liebevoll auszeichnen.
Wir hier sind in allem schwankender, instabiler und ebenso leichter aufzubringen. Wir handeln impulsiver, emotionaler und unbedachter. Ihr wägt viel besser ab, durchdenkt etwas konsequenter und vor allem seid ihr viel besser in der Lage, unsere oft verzerrte Wahrnehmung der Realität zurecht zu rücken.
 
Wir können von Euch lernen, und ihr von uns!

lg deja

 

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nubis

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Re:Gedanken
« Antwort #25 am: 07 August 2011, 20:37:17 »


@deja-

***du willst mir jetzt sagen, du hättest den Kommentar von Tränenleer auf mein Posting als ehrliche Meinung verstanden..klar....***


nein - das wollte ich nicht.

An Sonsten wiederhole ich mich: lies richtig, was Andere geschrieben haben - und vergleiche mal den 'Ton' in dem es vorgebracht wurde - darin liegt nämlich der einzige Unterschied.

Aber das möchtest du jetzt wieder nicht sehen, weil du dich dann ja ganz umsonst aufgeregt hättest.





@nubis *mal ganz ohne Zynismus

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Charlotte

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Re:Gedanken
« Antwort #26 am: 07 August 2011, 22:00:23 »

@nubis

So langsam sollte es doch wohl mal gut sein.
Man muß im Leben auch mal lernen jemanden neben sich bestehen zu lassen, der nicht mit den eigenen Einstellungen konform geht.
Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass hier maßlos viel Energien in ständigen Reibereien auf sehr persönlicher Ebene verbraucht werden, die ihr sicher für wichtigere Dinde benötigt.

LG Charlotte

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nubis

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Re:Gedanken
« Antwort #27 am: 07 August 2011, 22:30:22 »


@Charlotte

Und ich wundere mich jetzt ernsthaft, wieso ich zurechtgewiesen werde weil ich noch drei Zeilen geschrieben habe - und auch zuvor (abgesehen von meinem ersten Posting, dass sich auch noch auf deinen Anfangspost bezog) doch eigentlich sehr zurückhaltend war.




Interessant.
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chanell

  • Gast
Re:Gedanken
« Antwort #28 am: 08 August 2011, 12:46:51 »

hallo charlotte

ich habe eine frage an dich  sag bitte was möchtest
du mit deinen beitrag im forum erreichen?

mein eindruck davon so denke ich darüber  ist
das du hier eine kleine therapie fortsetzen möchtest
z.b. wie der eine auf den anderen reagiert 
 auch ist mein eindruck das du einige versuchst hier
zurecht zu weisen wie sie sich nicht verhalten sollten
aber ist dein thema nicht gedanken? also lasse jeden
doch seinen eigenen gedanken sowie meinungen haben

ich habe lange überlegt ob ich das schreiben soll aber
ich finde einiges nicht sehr gut wie das hier abläuft

sei gegrüsst
von chanell
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Epines

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Re:Gedanken
« Antwort #29 am: 08 August 2011, 13:19:48 »

Hallo Charlotte

Ich enthalte mich der Diskussion und möchte dir nur kurz etwas schreiben.

Ein befreundeter Psychiater verlor eine langjährige Patientin mit dem Borderline Syndrom. In ihrem Abschiedsbrief bedankte sie sich auf rührende Weise für seine Freundschaft, die weit über das übliche Patienten-Verhältnis hinaus ging. Er hatte sich nachdem er erkannte, dass seine Patientin untherapierbar war, einfach nur noch als Mensch erwiesen, der ohne ihr Verhalten zu bewerten für sie da war. Er wusste nie wie wertvoll gerade dieses da sein für sie war und maß dem wenig Bedeutung bei, hatte auch oft Schuldgefühle, weil er dachte, dass er versagt habe, aber sie wollte nie einen anderen Therapeuten. Erst nach ihrem Tod hat er verstanden, was es ihr bedeutet hatte.

Dieses "da sein" eines Freundes, oder einer Freundin ohne ständig negativ bewertet zu werden, ist meines Erachtens eines der wertvollsten Geschenke, die man jemandem machen kann der psychisch erkrankt ist. Denn es gibt eine Konstante in unser Leben auf die wir uns stützen, bis wir wieder alleine fliegen können, oder bis wir zu einer Entscheidung gelangen.
Ich habe drei solche Freunde und nicht zuletzt verdanke ich ihnen, dass ich nicht aufgegeben habe bei meiner letzten Krise.

Von da her denke ich, dass es für deinen Freund hier etwas Wunderbares ist, dass es dich gibt.

Alles Liebe
Epines

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