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[Nicky]

...wie es weitergehen soll… ich habe mich noch nie in meinem Leben so einsam gefühlt, vor allem mit dem Wissen dass man einsam ist…und Einsamkeit ist das wirklich schlimme.. alleine sein ist das eine, das ist man vielleicht bewusst und gewollt, aber einsam…. Ich habe am Anfang auch gedacht und gehofft dass es nur Liebeskummer ist, aber das ist es nicht, das weiß ich jetzt… ich mache seit 4 Jahren eine ambulante Therapie, Gründe waren ursprünglich weiter gefasst, unter anderem eine Angststörung… aber seit der Trennung vor 6 Monaten von meinem Ex weiß ich mittlerweile, dass es sich um Depressionen handelt.. bzw diese auch noch dazu kommen.. keine Ahnung… ich hatte schon mal Zeiten in meinem Leben die alleine verliefen, aber so einsam war ich noch nie.. meine besten Freunde sind Anfang des Jahres über 300 km weit weg gezogen, und die „Freunde“ die noch da sind leben eben ihr eigenes – glückliches -  Leben… die haben alle Partner und planen ihre Zukunft… ich kann so oder so nicht davon sprechen bisher viele Beziehungen in meinem Leben gehabt zu haben, aber als ich meinen Ex kennen  lernte dachte ich dass nun der gute Teil des Lebens beginnt… und nun bin ich 29, er hat mich nach 13 Monaten Beziehung verlassen weil er mit mir nicht mehr klar kam… mit meinem Verhalten, so wie ich bin… dass ich kein einfacher Mensch bin kann ich mir denken, würde ich auch nie behaupten.. nur komme ich seitdem gar nicht mehr klar… ich weiß nicht mehr wofür es sich zu leben lohnt.. im Endeffekt habe ich momentan nichts im Leben… es gibt nichts was mir Spaß oder mich glücklich macht… seit 6 Monaten liegt alles nur noch unter einem Schleier… und ich habe in den letzten Wochen so oft darüber nachgedacht dass ich so nicht mehr weiterleben will… ich will und kann einfach nicht mehr… ich weiß nicht wer oder was mit helfen kann, es bringt einfach alles nichts… ich habe mich über Monate versucht abzulenken, habe mich mit Leuten getroffen, bin am Wochenende weg gegangen… es bringt einfach nichts… es ändert nichts…es wird nicht besser, im Gegenteil.. die Stadt in der ich lebe und die ich mal so sehr gemocht habe macht mir nur noch Angst… ich habe Angst am WE weg zu gehen weil ich ihm begegnen könnte, sehen könnte dass er wieder glücklich ist und es ihm gut geht… ich mag nicht vor die Tür gehen aus Angst ihm zu begegnen… ich bin grad umgezogen, die neue Wohnung hat auch nichts gebracht… ich verkrieche mich bei meinen Eltern die 45 km entfernt wohnen, weil hier kann ich ihm zumindest nicht begegnen… ich mag nicht mehr mit Leuten über meine Probleme reden, weil erstens verstehen die es nicht, die haben alle ihr Leben, ich mag nicht mehr mit meinen Eltern reden weil ich sehe wie sehr die darunter leiden dass es mir so beschissen geht… ich habe das Gefühl mein Leben ist vor 6 Monaten, als er sich getrennt hat, stehen geblieben… hinzu kommt eben, dass niemand da ist… keiner der einen  versteht oder dem man sich wirkluch anvertrauen kann, weil erstens wie gesagt alle ihr eigenes Leben haben, zweitens es einfach keiner versteht.. wenn ich mal mit jemandem rede kommt immer nur: „hab Geduld, es wird schon alles wieder gut werden“.. klar, was sollen die auch sagen… ich weiß einfach nicht mehr weiter… ich bin nur noch am weinen, und bin auch nach 6 Monaten immer noch mit den Gedanken bei ihm… was er wohl grad macht, wo er ist, wie es ihm geht… ich habe Angst dass ich irgendwann durch drehe… aber was bringt das?? Auch nichts… was passiert wenn ich durch drehe?? Nichts!! Auch dann wird sich nichts ändern!! Das ist das schlimme, es gibt nichts was irgendwas ändert…
Diese 13 Monate mit ihm, ich kannte das Gefühl nicht mehr wie es ist geliebt zu werden, dass einfach mal jemand da ist der dich in den Arm nimmt.. nun hat man es einmal wieder erlebt, ist kurze zeit in diesen Genuss gekommen, und schon ist es wieder weg und es geht einem noch beschissener als vorher… weil man weiß wie es sein könnte…. Ich kann einfach nicht mehr.. ich möchte nur noch schreien und dass es aufhört, dass diese Angst, dieses Vermissen und vor allem diese Einsamkeit aufhören…

ich hab versucht eine stationäre Therapie zu beantragen, leider stellt sich das offensichtlich – auch wenn man es nicht glauben mag -  als privat Versicherter als nicht ganz so einfach heraus… und ich weiß auch einfach nicht ob es wirklich was bringen kann… die ambulante Therapie ist nun ausgelaufen und ich hab mich an ein Beratungsinstitut bei uns in der Stadt gewandt, dort habe ich nun erstmal Sitzungen bei einem Psychiater, der mir dann auch gleich Antidepressiva verschrieben hat… ich habe aber weder das Rezept eingelöst, noch werde ich diese nehmen, in Zeiten des Internets werden wir ja alle selbst zu Ärzten, und häufigste Nebenwirkung ist ziemlich heftige Gewichtszunahme.. ich bin zwar nicht fett, aber wenn ich noch mehr zunehme werden meine Depressionen garantiert noch schlimmer, das kann ich echt nicht gebrauchen…
es ist einfach kein Land in Sicht… es gibt nichts was irgendwie hoffen lässt dass sich die Situation wieder ändert… ich bin so oft auf die Schnauze gefallen in den letzte Monaten.. habe gehofft und gebetet oder Dinge getan von denen ich dachte mir würde es besser gehen, aber nein, das Gegenteil ist der Fall... ich gehe nioch jeden Tag zur Arbeit, aber ich frage mich mittlerweile wozul... auch das lenkt mich nicht mehr ab.. ich bin nur noch fertig und könnte dauerhaft weinen...  ich habe das Gefühl ich verzweifel vollkommen, und niemanden in meiner Umgebung interessiert es.. und wenn es jemanden wirklich interessiert, wobei ich da jetzt nur meine Eltern wüsste, dann sind die hilflos und wissen nicht was sie tun sollen… woher auch…da kommt dann auch noch das schlechte Gewissen dazu, ich ziehe noch andere Leute da mit rein, die leiden weil es mir scheiße geht...  nur ich bin so allein, fühle mich so sehr allein gelassen mit allem… und es wird sich nichts ändern!! Ich hoffe darauf seit Monaten, jeden Abend wieder wenn ich ins Bett gehe hoffe ich dass der nächste Tag vielleucht nicht ganz so beschissen verlaufen wird, aber er tut es!! Immer wieder!!! Ich will so einfach nicht mehr weiter leben, aber ich hätte auch zuviel Schiss davor mir etwas anzutun… noch…. Keine Ahnung wie lange ich das so noch aushalte…ich frage mich immer wieder was ich getan habe dass ich es verdient habe jetzt so allein da zu stehen und zu verzweifeln.. irgendwie muss ich ja dran schuld sein…
So genug gejammert… es hilft ja im Endeffekt eh alles nichts.. egal was ich mache… danke fürs „Zuhören“ trotzdem…

[Hobo]

Weißt Du, ich kann jetzt nicht sagen was da am Besten ist, was Du machen sollst und wie dieses beschissene Leben von heute auf morgen besser wird. Ganz sicher nicht. Ich selbst lebe auch alleine und ich kenne einige Menschen, die auch alleine leben.  Die meisten, die ich kenne sind jedoch schon viel älter als Du. So wie ich auch. Vielleicht sehen wir das anders. Ich fühle mich sehr wohl, ich kann es genießen unabhängig und frei zu sein.

Das siehst Du offensichtlich anders. Ich denke immer, wenn es nicht der richtige Mensch ist, wenn es schief geht, dann war das wohl auch das Beste. Und ich habe es mir sehr früh abgewöhnt jemanden nachzutrauern. Was vorbei ist ist vorbei. Und ja, es tut manchmal verdammt weh. Aber es ist vorbei. So bin ich in meinem Leben immer weiter getappst. Und immer wieder ist mir jemand über die Füße gelaufen und eine Weile bei mir geblieben. Leider nichts für immer, aber egal. Meist bin ich geflohen, manchmal auch die Partnerin. Menschen sind seltsam, das weiß ich von jemandem der es wissen muss.

Raten, nein, raten kann ich dir gar nichts. Ich kann Dir nur sage, dass Du diese Zeit genießen sollst. Der Stress mit dem nächsten Partner ist unausweichlich und wird kommen. Dann wirst Du zurück schauen und sagen, menno, wie gings mir doch gut, als ich noch alleine war. Ja, das Leben ist einfach schwierig. Und Männer und Frauen, die haben noch nie zusammen gepasst...

Ich hoffe, Du fällst nicht runter und lebst einfach mal vor Dich hin. Eine Weile. Der nächste Prinz steht an der nächsten Ecke. Oder der übernächsten. Da bin ich ganz sicher. Und Du wirst ganz toll verliebt sein und ich drücke die Daumen, dass es dann auch für lange, lange Zeit ist.

lg
Hobo