Seit vielen Jahren bin ich ich in einer sehr verfahrenen Lage: Ich weiß genau, was ich idealerweise beruflich will. Problem, was ich wohl mit vielen teile: Das ist sehr ambitioniert, ich weiß nicht, ob ich das erreiche, niemand kann mir das sagen, auch wenn mir nach dem Abitur gut zugeredet wurde. Neben dem Faktor Begabung ist der Faktor Zufall sehr dominant. Daher habe ich nicht dasjenige Fach studiert, was mich genau dorthin hätte führen können, sondern meine Ziele abstrakter formuliert und ein Fach studiert, über dessen Aussichten und Eignung ich mir sicherer war. Problem: Auch nach 14 Jahren bin ich nicht dort, wo ich hin will und die Aussichten sind offen und ungewiß. Die Frage ist nun: Soll ich den eingeschlagenen Weg fortsetzen und daran arbeiten, den von mir angestrebten Beruf zu erlangen in der doppelten Hoffung, daß ich ihn erlange und daß er mich dann auch zu der Art von Tätigkeit führt, die ich machen will. Oder soll ich mit Mitte 30 noch einmal von vorne anfangen und das "gefährliche" Fach studieren mit der vagen Aussicht, 100% das zu erlangen, was mich glücklich macht?
Erschwerender Zusatz: Beim Weiterverfolgen des bisherigen Weges bleibt, solange das Ziel nicht erreicht ist, das Risiko bestehen, genau in den Beruf zu kommen, von dem ich seit Kindertagen weiß, daß ich ihn nicht will. Es könnte sich aber eines Tages eine Konstellation ergeben, die mir keine echte Alternative läßt (schon jetzt gebe ich mich mit weitaus weniger Geld zufrieden als ich in diesem verhaßten Horrorberuf verdienen würde). Wenn ich von vorne anfange und da scheitere, bin ich natürlich erst recht reif für das worst-case-scenario.
Mein aktuelles Hauptproblem besteht darin, daß ich diese Gedanken nciht mehr abstellen kann und meine Arbeitsfähigkeit zunehmend eingeschränkt ist. Auch hat mich mein langjähriger Therapeut verlassen, nach 12 Jahren Therapie sind die Möglichkeiten wohl ausgereizt. Ich bin verzweifelt und weiß nicht, was ich machen soll. :'(
Wie würdet ihr handeln?