Nur Ruhe - Selbsthilfeportal über Depressionen und Selbstmord

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Autor Thema: Aufgeben  (Gelesen 952 mal)

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Traumi

  • Gast
Aufgeben
« am: 07 Januar 2011, 18:45:42 »

Sitze nun schon bald 2 Wochen in der Klinik. Ich hab das Gefühl die Depressionen kommen immer heftiger. Finde keine Wege mehr, spühre nur noch leere. Da ich seit Tagen starke Suizide Gedanken hab darf ich am Weekend nicht nach Hause. Wie komm ich aus diesem Loch raus, habs versucht mit Gesprächen und verschiedene Therapieformen, aber nichts ändert sich an meinem zustand. Ich weis einfach nicht mehr weiter, gebe mich völlig auf. Stelle mir die Frage ob ich die Klinik verlassen soll. Ich weis gar nichts mehr, einfach gar nichts mehr, bin einfach nur noch leer und traurig.


Traum
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Sintram

  • Gast
Re:Aufgeben
« Antwort #1 am: 07 Januar 2011, 18:49:55 »

Hallo Traumi,

zwei Wochen sind garnichts.
Da kannst Du noch keine spürbare Besserung erwarten.
Ich würde auf jeden Fall in der Klinik bleiben und die Dinge auf mich zukommen lassen.
Es kann nur besser werden.

LG
Sintram
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pumuckle84

  • Gast
Re:Aufgeben
« Antwort #2 am: 07 Januar 2011, 20:07:58 »

Hallo Traumi!
Ich gebe Sintram recht.2 Wochen sind noch garnichts.Gibt nicht auf!!!
Vertraue dich dort jemanden an und sei offen zu deinen Therapeuten und sage ihnen wie du Fühlst.
Suche dir etwas in der Therapie wo du spaß drann hast und wo drauf du dich ein lassen kannst.Bei mir war es zb das Gestalten.Es hat mir sehr geholfen! Aber man muss offen dafür sein.Gib nicht auf die Zeit dort kann dir ganz viel wertvolles zurückgeben.Lass dich drauf ein du kannst nichts verlieren sondern nur gewinnen.

Lg Pumuckle
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Fee

  • Gast
Re:Aufgeben
« Antwort #3 am: 07 Januar 2011, 20:42:50 »

Liebe,tapfere Traumi,

mein letzter Klinikaufenthalt bedruck 6 Monate.

Und ich schwöre Dir,daß ich lange Zeit 100%ig sicher war,ich bliebe jetzt für immer so.Das habe ich auch jedem der es hören wollte und auch denen,die es schon bald nicht mehr hören konnten,ständig gesagt.

Nichts schien zu helfen,obwohl alle Mitpatienten,Ärzte und Therapeuten echt bemüht um mich waren.Auch hatte ich tgl. Besuch und jeder davon,hat mir versucht Mut zu machen.

Aber ich hätte am liebsten gebrüllt (wenn ich hätte brüllen können)."Bitte,bitte,bitte,laßt mich doch einfach entlich sterben.

... und dann,ging es mir langsam besser.

Ja,es kamen und kommen auch immer wieder schlechte Zeiten.
Aber so schlecht,ging es mir danach nicht mehr.

Dafür brauchst auch Du ´ne Menge Kraft und Geduld.

Sollte aber wirklich,in der Klinik,alles nur schlechter werden ... kannst du immer noch gehen.

Alles Gute Fee

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Ina

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Re:Aufgeben
« Antwort #4 am: 08 Januar 2011, 12:12:44 »

Hallo Traumi,

mein Klinikaufenthalt vor genau einem Jahr hat 2,5 Monate gedauert und anfangs
dachte ich auch, dass mir nichts und niemand helfen kann. Das war aber nicht so!
Man muss sich wirklich darauf einlassen und an sich arbeiten. Man muss versuchen
alles zu geben, was man noch hat und anzunehmen, was man für Ratschläge be-
kommt. Es ist auch wichtig, dass man etwas findet, was einem dort Spaß macht,
was man gerne macht und wo man richtig drin aufgehen kann! Bei mir war es die
Ergotherapie, weil ich da kreativ sein konnte - ich durfte malen, basteln, gestalten,
alles, was mir Spaß gemacht hat. Daran konnte ich endlich mal wieder sehen, dass
es auch noch Dinge gibt, die mir Freude machen und dass nicht alles schlecht ist.

Hey, nicht aufgeben - immer weiterkämpfen!


Viele Grüße,
Ina
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Love is God's favorite daughter. (David Crosby)

Driver

  • Gast
Re:Aufgeben
« Antwort #5 am: 09 Januar 2011, 10:26:50 »

Hallo liebe Traumi,

als ich Deinen Beitrag las, kam mir meine eigene Geschichte wieder in den Sinn. Mein letzter Klinikaufenthalt liegt jetzt ca. 1 Jahr zurück und dauerte 7 Wochen. Davor habe ich 3 Jahre mit einer wiederkehrenden Depression herumlaboriert und dachte mehr als einmal, dass es nie wieder besser wird. Hatte auch den Glauben zeitweise verloren und sah mich schon in Rente gehen (mit 48, :-(). Nach einer Reha (auch 7 Wochen) ging es mir zeitweise besser, doch es hielt nicht an. Also vor einem Jahr nochmal Klinik. War gut so - nach ca. 4 Wochen erwachten meine Lebensgeister und nach 7 Wochen haben sie mich heim geschickt. In der Klinikzeit habe ich einen Plan gemacht. Ich war damals eigentlich arbeitslos und wollte dann meine Selbständigkeit ausbauen. So war der Plan. Es kam ganz anders - aus einer Bewerbung (Pflichtübung für das Arbeitsamt) wurde eine Festanstellung mit allem Komfort.

Was ich Dir sagen will: Pläne sind wichtig und gut - das Leben spielt aber manchmal ganz anders. Du bist jetzt fast 3 Wochen in der Klinik und völlig mutlos. Wohlstandspudel brachte es auf den Punkt: erforsche, ob es Dir in der Klinik besser oder schlechter geht. Eine anfängliche Verschlimmerung kann auch durch die Umgebung in der Klinik ausgelöst werden. Alles neu und beängstigend, fremde Menschen, denen es auch nicht gut geht. Das Schwierigste ist, sich irgendwann auf diesen Ort einzulassen und die guten Seiten zu erkennen. Man ist nicht mehr allein mit seinen Sorgen, es gibt Ärzte und Pflegepersonal, welches sich um Dich kümmert, manche von den neuen Gesichtern sind vielleicht ganz nett (ich selbst habe mich vor Jahren in einer Klinik sogar in jemanden verliebt..) etc.

Wenn Du es schaffen kannst, Dich auf den Klinikaufenthalt einzulassen, bist Du einen riesigen Schritt weiter. Ich kann Dich nur ermutigen, es zu versuchen. Wenn es nicht klappt, hast Du nichts verloren. Dann suchst Du Dir eine andere Klinik oder machst ambulant weiter. Wenn es aber klappt, ist das eine gute Chance, aus dem Kranksein heraus zu kommen.

Ich wünsche Dir die Kraft, es zu versuchen.

Alls Liebe, Driver
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