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Psychotherapeut seriös?

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Moonracer:
Hey,

danke für eure schnellen Antworten. War die letzten Tage nicht gut drauf. Daher schreib ich jetzt erst.

Ihr habt schon recht. Das ist halt meine erste Therapie und da ist alles neu für mich. Ich werde meinem Therapeuten dann bei der nächsten Sitzung meine Fragen stellen. Je nach dem wie gut er die beantwortet entscheide ich dann.


--- Zitat ---Ich würde mich wahrscheinlich eher Gedanken machen, wenn er mir schon nach dem ersten Gespräch eine Diagnose gestellt hätte! Da hätte ich das Gefühl, dass er mich vorschnell in irgendeine "Schublade" steckt, ohne wirklich etwas über mich, mein Leben und meine Gefühle zu wissen. Das würde bei mir wahrscheinlich eher den Eindruck hinterlassen, dass der Therapeut unseriös ist.
--- Ende Zitat ---

Okay. Bisher war dies bei mir immer der Fall gewesen. Bei den 3 vorigen Therapeuten wurde gleich im Erstgespräch die Diagnose gestellt. In diesem haben sie mir eben zugehört und dann so aus meinem Beschwerdebild und Verlauf die Diagnose gestellt. Ist das nicht normal?

Eine Frage habe ich noch:

Meine Psychaterin hat mir eine Einweisung für eine Tagesklinik gegeben. Da habe ich mich dann auf die Warteliste eintragen lassen. Da muss man auch ca. 2 Monate plus/minus auf einen freien Platz warten. In diesen 2 Monaten hätte ich dann meinen Therapeuten der mich therapiert, oder wenn es nicht klappen würde übergangsweise eine andere Therapeutin/anderer Therapeut. Angenommen mein Therapeut beantragt sagen wir mal 60 Stunden. Das sind dann 60 Sitzungen. Denn eine Sitzung sind ja 60 Minuten. Dann würde die beantrage Therapie über 15 Wochen ( ca. 4 Monate) gehen, denn pro Woche gibts nur eine Therapiestunde. Nun bekome ich eben nach 2 Monaten von der Tagesklinik eine Mitteilung, dass ein Platz frei ist. Dann gehe ich natürlich in diese.

Wie läuft es dann so ab? Sollte ich meinen Therapeuten darüber informieren? Macht es überhaupt Sinn während einer Psychotherapie in eine Tagesklinik zu gehen?

Grüße,
Moonracer

hardworking fool:
Also ich finde schon, dass es Sinn macht während einer PT in die Tagesklinik zu gehen. Während deines Aufenthalts dort musst du halt die Therapie unterbrechen - aber das ist kein Problem. Ich hab das damals auch so gemacht.

Ich frage mich nur gerade warum du so scharf auf eine Diagnose bist von deinem Therapeuten. Irgendeine Indikation musst du ja haben, sonst hätte deine Psychiaterin dir wohl keine Einweisung für die TK gegeben. Und wenn die drei anderen Therapeuten dir eine Diagnose gegeben haben müsste deine Neugier diesbezüglich doch befriedigt sein. Oder haben die dir alle etwas völlig anderes bescheinigt?
In der Therapie geht es darum, dass du an dir arbeitest mit Hilfe des Therapeuten. Vielleicht sehe ich das völlig falsch, aber mir wäre die Zeit zu kostbar um über Diagnosen zu diskutieren. Habe ich mit meiner Therapeutin auch nie gemacht. Fand ich anfangs auch komisch so wenig zu wissen über ihre Vorgehensweise etc. aber im Nachhinein muss ich sagen, dass das zumindest für mich genau die richtige Vorgehensweise war. Ich will nicht wissen was mir fehlt, was an mir falsch ist, ich will wissen was ich tun muss um wieder gut zu leben. Auch darüber hat sie mir nichts gesagt, mir keine Handlungsanweisungen oder Richtlinien gegen, aber sie hat immer wieder die richtigen Fragen gestellt die mir geholfen haben selbst Lösungen zu finden. Auch das fand ich manchmal einfach nur zum Kotzen und trotzdem hatte sie auch damit recht. Irgendwann ist auch die längste Therapie vorbei und dann muss man seine Probleme auch wieder alleine bewältigen können.
Wichtig ist doch vor allem, dass du an deinen Baustellen arbeitest UND dass du einen Therapeuten findest mit dem du arbeiten kannst.

Mickie:
Hi Moonracer,

wenn dein Therapeut eine Thera beantragt mit 60 Stunden würde eine Thera bei einmal die Woche über ein Jahr dauern (52 Wochen hat das Jahr) und da ist noch kein Urlaub mit eingerechnet. In dieser Zeit kann soviel geschehen, dass eben auch Klinikaufenthalte geschehen, was i.d.R. kein Problem ist, die Thera ruht dann und da man nach der Klinik meist eh eine Empfehlung bekommt der ambulanten Weiterbehandlung.
Insofern einfach offen mit dem Therapeuten reden. Da du ja scheinbar auch eine Psychiaterin hast, dürftest ja schon eine Diagnose von da haben und ich wüsste jetzt nicht warum man das nu mit einem Therapeuten diskutieren muss. Ich hatte darüber eigentlich nur ein Gespräch mit dem Therapeuten gehabt, weil ich auf der Rechnung die Diagnose lesen konnte und bei der einen meinen Therapeuten erstmal für verrückt erklären wollte, im Nachgang musste ich ihm was Diagnose anging aber doch Recht geben.

Klar ist es normal das ein Therapeut eine Diagnose aus dem Beschwerdebild und Verlauf stellt, ebenso das sie am Anfang einige Tests machen. Mit der neuen Erstgesprächsmentalität vor den 5 Probiatischen Stunden scheint es aber einen Trend zu geben eine erste Verdachtsdiagnose zu stellen und eine erste Einschätzung ob eine Therapie sinnvoll ist und welche Therapieform. Hab ich diesmal auch zum aller ersten mal erlebt, auch das man ein Zettel mitbekommt wo das drauf steht und das kein Therapieplatz in den nächsten 3 Monaten angeboten werden kann.

Bei meiner ersten Therapie wäre ich mit den Infos was für eine Diagnose welche Therapieform etc. alles überfordert gewesen, weil ich überhaupt keine Idee hatte wie so ne Therapie abläuft, was mich erwartet etc.
Rückblickend würde ich gerade bei der ersten Therapie sagen, ist das sich darauf einlassen das wichtigste. Psychotherapie ist etwas was man nicht durchplanen kann, wann was geschieht, es ist ein Abenteuer auf der Reise zu sich selbst.

Lieben Gruß

Mickie

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