Nur Ruhe - Selbsthilfeportal über Depressionen und Selbstmord

Erweiterte Suche  
Seiten: [1]

Autor Thema: Am Boden zerstört nach reha  (Gelesen 771 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Bluebird

  • Gast
Am Boden zerstört nach reha
« am: 03 August 2014, 23:30:02 »

Hallo,

ich leide an Depressionen und einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung. Aus diesem Grund bin ich nun fast 1,5 Jahr Krank geschrieben. Da ich mir Sorgen um meine finanzielle Zukunft gemacht habe, habe ich mich erkundigt was zu tun ist. Die Rentenkasse meinte bevor ich eine Erwerbsminderungsrente beantrage sollte ich zuerst eine Reha beantragen. Dies habe ich auch getan. Zuerst wurde die Reha abgelehnt, da ich zu Krank sei und nicht alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft hätte. Nach einigem Hin und Her wurde aber dann die Reha genehmigt. In den 5 Wochen hatte ich 2 Zusammenbrüche, einmal am Anfang weil ich mit den Menschenmassen und dem Fehlen meines Tagesablaufs nicht klar kam. Dann einmal als mir ein Arzt sagte, dass das mit der rente nichts wird. Er hat mir keine Alternativen oder so angeboten sondern nur den Weg zerschlagen. Am Ende der Reha hieß es dann, dass ich 4-6 Stunden belastbar wäre und als Museumswärter mit A-Typischen Pausen arbeiten könne. Auf meinen Einwand, dass ich alleine lebe und kaum mich selbst versorgen kann wurde nichts erwidert.
Ich habe versucht zu erklären, dass meine Seele permanent sterben möchte. Dass ich keinen Suizid begehe liegt daran, dass ich meine Seele mit der Kraft meines Verstandes und von Meditation unter "Kontrolle" halten kann. Dies kostet mich aber immense Kraft.
Nun kam die Tage der ausführliche Entlassungsbericht von der Reha. Dieser strotzt meiner Meinung nach nur so von Fehlern. Zum einen wurde mir ja eine Belastbarkeit von 4-6 Stunden genannt und im Bericht steht nun mehr als 6 Stunden. Dann wurden Behandlungen erwähnt die ich nie bekommen habe. Dann wurde ich als nicht Arbeitsfähig entlassen aber eben Voll belastbar. Die meisten meiner dokumentierten Aussagen sind entweder aus dem Zusammenhang heraus gerissen oder auch komplett falsch.
Vor der Reha ging es mir relativ gut und ich habe begonnen vereinzelnd meine Wohnung zu verlassen. Nun habe ich mich wieder komplett zurück gezogen und schaffe es kaum etwas zu unternehmen. Ich brauche aktuell fast die ganze Kraft meines Verstandes um meine Seele davon abzuhalten Suizid zu begehen. Ich habe vor 1,5 Jahren 5 Versuche unternommen und habe gerade so überlebt. Heute lebe ich nur noch weil mir ein Psychologe erklärt hat, dass Kinder von Selbstmördern ein deutlich erhöhtes Risiko haben und ich meinen Sohn (10 Jahre alt) über alles Liebe. Mein Verstand kämpft um mein Leben nur für ihn. Ohne ihn wäre ich längst Tot. Wie ich einen weiteren Versuch begehen würde habe ich mir in den letzten 1,5 Jahren genau überlegt. Bisher habe ich dies aber deutlich auf Abstand halten können. Nun geht meine Kraft aber zu neige. Aktuell habe ich es aber noch unter Kontrolle.
Ich fühle mich aber einsamer als je zu vor. Auch fühle ich mich als läge ich am Boden und unser Sozialsystem tritt mich mit Füßen. Als würde die Sagen ich solle besser Suizid begehen als Erwerbsminderungsrente zu beantragen.
Um es aber deutlich zu sagen, ich möchte die Rente nur als Übergangslösung. Ich habe so ziemlich alles in meinem Leben verloren, aber der Spaß an meiner Arbeit und die Liebe zu meinem Sohn sind geblieben. Auch mein Psychologe meint, dass die Aussichten irgend wann wieder Arbeiten zu können recht gut sind. Aber ich benötige sicher zuerst noch recht lange eine Therapie.

So für Heute habe ich erst einmal genug geschrieben.

MfG Bluebird
Gespeichert
Seiten: [1]