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Autor Thema: Todesängste  (Gelesen 683 mal)

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Ophelia

  • Gast
Todesängste
« am: 26 Februar 2010, 20:10:31 »

Guten Abend wünsch ich euch :]

Ich habe mich vor einigen Minuten angemeldet, da ich in letzter Zeit immer öfter einfach einen Weg suche mich mitzuteilen oder besser gesagt, einfach mal ein paar Worte zurück zu bekommen.
Ich leide schon ein paar Jahre an Depressionen, momentan ist, und das schon einige Monate, die Todesangst eine mich fesselnde Angst. Sodass ich nicht über meine Depressionen schreiben wollte, wenn auch offensichtlich zusammenhängend.

Es fällt mir von Tag zu Tag schwieriger, bei allen Gedankengängen in Richtung Tod die Ruhe zu bewahren. Vor meinem habe ich gleichermaßen viel Angst wie vor dem Tod anderer Person, obschon ich noch nie eine wirklich schmerzende Erfahrung machen musste.
Und dabei ist es nicht die Angst vor dem "Tod sein" was immer die erste Vermutung ist, wenn ich davon erzähle. "Wenn man weg ist, dann ist man weg und merkt nicht das man weg ist". So oder so ähnlich weiß bzw. ahne ich es :]

Ich mache mir Sorgen, weil es für mich schwierig zu ertragen ist ein Mensch, also eins von denjenigen Wesen zu sein, welches ein Bewusstsein und ein Seelenleben besitzen. Für mich ist es kein erstrebenswertes Ziel irgendwann einmal glücklich zu sterben. Um ehrlich zu sein bereitet mir das mindestens genau soviel Panik wie es ein unglückliches Leben auch machen würde. Mir stellt sich immer wieder die Frage wieso man eigentlich so unmenschlich (!) viel empfinden kann. Wieso man sich Gedanken über den Tod und den Sinn des Lebens machen kann und gleichzeitig das Wissen über den endgültigen Tod besitzen kann. Es fühlt sich für mich so unmenschlich an und gleichzeitig sehe ich mich als gequält, den Tod im Nacken sitzen zu haben.
Ich habe das ständige Gefühl, das jedes glücklich sein umsonst ist, jedes Erfolgserlebnis, weil man es nicht in eine andere Welt mitnehmen kann. Man verlebt seinen Tag, seine Erfolge nur um das jetzige System nicht zusammenbrechen zu lassen.
Mir schießen sehr schnell die Tränen in die Augen.
Ebenso denke ich daran, dass mir im Augenblick des Todes das Herz noch zusätzlich brechen wird. Man lässt einen Menschen einfach so verschwinden, obwohl er schon so lange im Kampf des Lebens standhält. Es ist egal. Denn jeder muss mal sterben.
Ich verkrampfe bei dem Gedanken nicht mehr zu existieren, irgendwann nicht mehr fühlen zu können. Ab einem unbestimmten Zeitpunkt nie wieder da sein zu können. Es ist für mich die allergrößte Qual mit dem Gedanken zu leben und dann noch zu versuchen optimistisch zu sein.
Ich bin mir nicht sicher ich denke solche Gedanken hat jeder.
Ein Wesen dass geborgen ist, um nach dem Sinn des Lebens zu suchen sollte meiner Meinung nach einfach nicht sterben dürfen. Oder niemals mit der Gewissheit leben müssen einmal zu sterben.
Ebenso unerträglich: das Gefühl einen wichtigen Menschen zu verlieren. Nie wieder um sich zu haben, bricht mir täglich das Herz. Es bricht alles das Herz. Und ich muss sehr viel drum weinen. Ich spüre an manchen (mittlerweile so gut wie an jedem ) Tagen genau wie es sich anfühlen wird.
Ich hab es vor Augen.
Das alles war recht gut zu ertragen, weil ich die Gedanken niemals zu oft hatte. Mittlerweile wie schon erwähnt handelt es sich um tägliche Todesängste. Es muss nur ein Stichwort fallen. ob gedanklich oder aus der Umwelt. Immer wenn ich in einem solchen Gedankennetz fest hänge, habe ich Angst mich gänzlich zu verlieren und wahnsinnig zu werden.
Auch das habe ich genau so vor Augen.

Es würde mich interessieren, ob jemand ähnliche Gedanken oder Gefühle hat.

verträumt Grüße
Ophelia






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voice of hope

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Re: Todesängste
« Antwort #1 am: 26 Februar 2010, 21:57:50 »

Hallo Ophelia,

deine Gedankengänge befinden sich evtl. im Vorfeld von Suicidgedanken.

Du solltest möglichst schnell aus deiner Isolation herauskommen und dringend zum Arzt/Klink gehen.

lg

voice
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Ophelia

  • Gast
Re: Todesängste
« Antwort #2 am: 26 Februar 2010, 23:35:41 »

Zitat
Hallo Ophelia,

deine Gedankengänge befinden sich evtl. im Vorfeld von Suicidgedanken.

Du solltest möglichst schnell aus deiner Isolation herauskommen und dringend zum Arzt/Klink gehen.

lg

Hallo voice,
danke für deine Nachricht.
Ich glaube deine Einschätzung trifft es nicht genau.
Suizidgedanken sind  vorhanden, halten sich aber meiner Meinung nach in einem gesunden Rahmen. Sofern man da von gesund sprechen kann.
Es ist einfach eine unfassbare Angst vorhanden, die mir den "letzten" Ausweg ungehbar erscheinen lässt. Ich will mich in meiner jetzigen Situation und vor allem in den angesprochenen Situationen nicht von meinem Leben trennen. Trotz aller Hoffnungslosigkeit ist da ja der Funke der ständig auf der Suche ist dem Leben etwas abzugewinnen und vor allem der Funke der sich so gar nicht vorstellen kann irgendwann nicht mehr zu existieren.
Ich finde nur nichts an das ich mich hängen kann oder an dem ich mich hochziehen kann. Ich sehe nichts.
Aber es ist ja eine Todesangst die für mich eine krampfhafte suche auslöst, auch wenn man das nicht wirklich in dem Geschriebenen erkennen kann.

lieben Gruß
Ophelia
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Fee

  • Gast
Re: Todesängste
« Antwort #3 am: 26 Februar 2010, 23:56:52 »


Liebe Ophelia,

erstmal ein herzliches Willkommen im Forum !


Als ich gerade Dein Posting gelesen habe,kam mir sofort ungefähr Folgendes in den Sinn:

"Jeder so wie er es gelernt hat/bzw. gewöhnt ist ."


Beispiele:

Mit 17 J. sah und berührte ich, während der Ausbildung zur Krankenschwester,das erste Mal einen Toten.Und habe dann im Anschluß daran,lange solche Gedanken gehabt,die auch Dich jetzt beschäftigen.

Dann habe ich selbst miterlebt,daß sich die meisten Sterbenskranken,nichts sehnlicher wünschen als den Tod.Und durch meinen Beruf,begleitete mich der Tod und Sterbende nun ca. 25 J. lang.
Und ich habe keine Angst mehr.

Allerdings habe ich auch schon einige liebe Menschen (und Tiere) verloren und darunter sehr gelitten !Mein liebster Freund verstarb bewußt bei mir zuhause.Es war "schön" und schlimm zugleich.


Zusätzlich hat der Umgang mit dem Sterben und dem Tod,sicher auch mit dem Glauben zu tun.Im Hinduismus z.B.,werden Leichen in heiligen Städten auf Scheiterhaufen verbrannt und daneben waschen andere ihre Wäsche,Kinder spielen und es herrscht insgesamt drumrum ein munteres Treiben.Und alles ist ganz normal.


... und für uns natürlich nicht  :(


Das waren jetzt ganz spontan erstmal meine ersten Gedanken !

L.G. Fee
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Ophelia

  • Gast
Re: Todesängste
« Antwort #4 am: 27 Februar 2010, 00:16:46 »



Guten Abend Fee,

es ist vorallem auch Glaubenssache. Ich habe in den letzten Monaten öfter nach Ursachen gesucht und musste daran denken, dass ich ziemlich religiös erzogen wurde.
Und sich bei mir ein starker und auch authentischer Glaube an das Leben nach dem Tod entwickelt hat.
Jetzt muss ich schmunzeln, da ich früher sogar ziemliche Angst bei dem Gedanken an ein "ewiges Leben nach dem Tod" hatte.
Heute fände ich so einen Gedanken/Glauben wiederum erstrebenswert.
Ich bin mir sicher dass die Ängste dadurch kommen, dass ich in dem Glauben an das "ewige Leben" "erwachsen" geworden bin. Und ich einfach ziemlich viele falsche Verknüpfungen in meinem Kopf habe.
Den Glauben habe ich irgendwann verloren.
Dann steht man plötzlich ganz schutzlos dar.
Damals gab es bei mir auch die Frage nach dem Sinn des Lebens nicht.
Enttäuschungen im Leben, die einem sämtlichen Glauben rauben.
Es erscheint sinnlos.
Alle im Leben gelegten Grundlagen lösen sich in Luft auf

Danke für deine Nachricht :)
Schöne Nacht wünsche ich dir.

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Fee

  • Gast
Re: Todesängste
« Antwort #5 am: 27 Februar 2010, 04:23:45 »


Danke Ophelia für Deine "Nachtwünsche",aber die sind leider bei Nachtfeen  ;) vergebens.

Seltsam,mein "Glauben",ist auch mir abhanden gekommen und seitdem fühle ich mich ,na ja sagen wir mal,noch haltloser als vorher schon.

Davor glaubte ich an sowas wie "der liebe Gott,wird schon alles richtig machen",wenn auch das mir mit der Zunahme einiger Erlebnisse immer schwerer viel,so fühlte ich mich doch iwie "getragen" dadurch.

Meine Gedanken über den Tod,sind seitdem ziemlich sachlich:

Aus,Schluß,Ende.Vorher nichts,nachher nichts ... aber vllt. auch nur Schutz.

L.G. Fee
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voice of hope

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Re: Todesängste
« Antwort #6 am: 27 Februar 2010, 12:10:50 »

Zitat
Zitat
Hallo Ophelia,



Hallo voice,
danke für deine Nachricht.
Ich glaube deine Einschätzung trifft es nicht genau.
Suizidgedanken sind  vorhanden, halten sich aber meiner Meinung nach in einem gesunden Rahmen.
lieben Gruß
Ophelia

Hi Ophelia,

wenn du da eine klare Trennung ziehen kannst, ist das in Ordnung. Aber wenn es kippt, solltest du dir dringend Hilfe suchen.

lg

voice

« Letzte Änderung: 27 Februar 2010, 12:13:39 von voice_of__hope »
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