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Autor Thema: Dasein für jeden  (Gelesen 1771 mal)

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Ronyababy

  • Gast
Dasein für jeden
« am: 24 Juni 2012, 22:40:50 »

Was soll ich tun
 
Jeder will was von mir und möchte , das ich für ihn da bin und zuhöre.

Keiner fragt mich aber, wie es mir geht. Ob ich Hilfe brauche, oder ob alles im grünen Bereich ist

Dazu muss ich sagen, das ich nicht ganz gesund bin. Aber wer ist das schon heut zu tage.

Ich habe eine Persönlichkeitsstörung. Bin dazu noch epilepsiekrank...das habe ich im mom in griff...dank medis.

Natürlich habe ich auch schon Grenzen gesetzt. Aber manche überschreiten sie einfach.

Was kann ich in diesem Fall tun, wenn einer meine Grenzen überschreitet?

Ich merke auch, das es mir innerlich wieder schlechter geht..werde trauriger und lustlos

Ist das der Anfang einer deppresiven Verstimmung?

lg von ronya
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Ronyababy

  • Gast
Re:Dasein für jeden
« Antwort #1 am: 30 Juni 2012, 13:50:32 »

Hallo Wohlstandspudel

Ich habe den Leueten schon öfters gesagt, das es mir nicht gut geht

Aber so gut wie keinen interresiert das.

Wen ich mal nicht da bin für andere, heißt es gleich...ich mag sie nicht mehr ...oder ähnliches.

Ich war schon vor einiger Zeit hier im Nur Ruhe Forum mal angemeldet.

Mir ging es auch die ganze Zeit gut

Natürlich gab es auch Höhen und Tiefen

Ein Doc hab ich bereits aufgesucht...Nur Pillen..Nichtmal ein Gespräch

Leider....

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Ronyababy

  • Gast
Re:Dasein für jeden
« Antwort #2 am: 30 Juni 2012, 23:21:40 »

ich habe angst, das sich meine Freunde abwenden von mir, wenn ich keine zeit mehr habe für sie

ob ich kraft habe oder nicht, das interresiert den gar nicht

ein paar verstehen das wohl schon, aber nicht richtig

sie wenden sich einfach ab von mir und lassen mich allein

ich werd erstmal die pillen schlucken und abwarten sie wirken

fühl mich ganz schön allein im moment....kann mit keinen reden

danke für dein verständnis und das du mir zuhörst
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Stachel

  • Gast
Re:Dasein für jeden
« Antwort #3 am: 01 Juli 2012, 19:22:23 »

Ronybaby mir geht es ähnlich, ich habe auch fast niemanden zum reden. Das Schreiben hier ist aber schonmal nicht schlecht, vielleicht magst Du hier etwas mehr über Dich schreiben? Und wie geht es Dir heute? Hast du die Leute mal um Hilfe gebeten oder wenden sie sich ab weil du dich zuerst abgewendet hast weil du allein sein wolltest? So war es nämlich bei mir, ich habe mich immer mehr zurückgzogen, bis nun niemand mehr übrig war. Und ich mache da niemandem einen Vorwurf denn ich finde es an manchen Tagen schwer mit mir umzugehen, wie soll es da eine andere Person schaffen wenn ich selbst mit mir nicht klar komme? Ich tue mich schwer, um Hilfe zu bitten oder auf Angebote zu reagieren und wirklich mal mit jemandem zu reden. Ich habe ein Angebot genutzt, ich bin froh darüber denn irgednwie gab mir das Auftrieb.

Vielleicht hast du jemanden der sich mal angeboten hat, sprich ihn an und rede mit ihm/ ihr. Oder schreib hier, ich versuche Dir zuzuzhören....:-)
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Epines

  • Gast
Re:Dasein für jeden
« Antwort #4 am: 02 Juli 2012, 13:37:43 »

Hallo Ronyababy

Mir ging es ähnlich wie Stachel bereits geschrieben hat.

Die Gespräche und das oberflächliche Geplapper meiner "Freunde" hat mich zunehmend angestrengt und schon Tage vor diesen Treffen hatte ich schlechte Gefühle und irgendwann fing ich an alle Einladungen mit Ausreden wie Arbeitsüberlastung u.s.w. abzusagen. Die meisten Leute aus meinem Bekanntenkreis die sich meine Freunde nannten, redeten ohne Unterbruch von sich und oft hatte ich deshalb den Eindruck sie wären nicht wirklich an mir interessiert. Manchmal hörte ich ihnen zu und staunte, es war wie ein Wettstreit wer den meisten Raum zum Reden einnahm. Ich saß dann still dabei und meine Gedanken waren ganz woanders, meist am brüten warum niemanden interessierte was ich zu sagen hatte. Damit keiner merkte das ich im Grunde nicht mehr zuhörte, nickte ich ab und zu und warf ein "genau" ein. Telefongespräche habe ich oft nicht mehr angenommen wenn ich sah wer anrief, denn ich hatte einfach keine Lust mir die Zeit stehlen zu lassen um mir ihre Sorgen anzuhören und am Ende des Telefonats eine Anstandsfrage über meinen Gesundheitszustand zu beantworten, den sie notabene sowieso nicht interessierte.

Die Einladungen wurden weniger und blieben irgendwann ganz aus. Obwohl ich hätte zufrieden sein können, denn ich hatte ja erreicht was ich wollte, ich hatte meine Ruhe, war ich es wieder nicht und fühlte mich noch unwichtiger für sie als zuvor.

Ich habe mich dann gefragt was mir solche Treffen bringen, warum ich ihre Gesellschaft suche, warum ich es brauche obwohl es mich ermüdet und nervt. Warum sucht man die Gesellschaft von anderen, wenn sie einem gar nicht wirklich wohl tut?

Nach langem Nachdenken realisierte ich, dass ich keinen einzigen dieser Freunde selber ausgesucht hatte, sondern sie hatten mich zur Freundin auserkoren, weil ich gut zuhören kann und auch noch andere Vorteile für sie habe. Ich war sozusagen Teil ihres Publikums. Jemand der immer verfügbar ist wenn man ihn braucht und selten eine Bitte abschlägt. Ich habe überlegt wer von meinen "Freunden" so wichtig für mich ist, dass ich nicht auf ihn/sie verzichten kann und habe damals effektiv keinen einzigen gefunden.

Als es mir dann ganz schlecht ging blieben mir nur gerade zwei Leute die ich noch nicht so lange kannte und sie erwiesen sich plötzlich als echte Freunde und rissen mich aus tiefster Dunkelheit.

Wer für jeden da ist kann damit rechnen viele Freunde zu haben, aber wenn es dir dann auch einmal schlecht geht, lernst du die Leute kennen und erst dann weiss man was Freundschaft wirklich ist.

Überlege dir also gut wen du wirklich als Freund möchtest, wer dir von all deinen Leuten wirklich noch wichtig ist und dann ruf diese Person an und sage ihr was dir im zusammen-sein mit ihr Mühe macht und was du nicht verstehst. Nur Offenheit, also das aussprechen von belastenden Dingen wird eine Änderung bringen. Wenn man heimlich zu Hause vor sich hin brütet und schmollt bemerkt dies ja keiner.

Es ist zweifellos eine Gabe empathisch zu sein und anderen helfen zu wollen. Im Grunde sollte es immer so sein, jeder hilft dem anderen, aber es sollte auf Gegenseitigkeit beruhen "eine Hand wäscht die andere". In meinem Fall war es so, dass mir dieses Gebrauchtwerden Gefühle der Wichtigkeit und Anerkennung gab, die ich so dringend brauchte und oftmals war es auch so, dass ich meine Hilfsbereitschaft anderen aufdrängte, so dass sie sich daran gewöhnt hatten über mich zu verfügen und sobald ich da nicht mehr mitmachte, auch weil ich merkte (nach Jahren!) das nichts zurück kommt, wendeten sie sich von mir ab...

Diese Frustration hat mich schlussendlich dazu bewogen keinerlei Erwartungen an andere mehr zu haben. Ich helfe wenn ich möchte, höre zu wenn ich möchte, aber habe auch den Mut nein zu sagen, oder auszusprechen wenn ich mich ausgenutzt fühle. Heute merke ich dies relativ schnell und blocke gleich ab, bevor es mir zu aufwendig wird.

Wenn du also das Gefühl hast dein Freund interessiert  nicht wie es dir geht, dann frage ihn direkt, ob es wirklich so ist, oder ob es nur deinem eigenen Gefühl entspricht. Nur wer fragt erhält Antworten. Manchmal tun diese auch weh, aber es ist immer noch besser als so in der Luft zu hängen und nicht wirklich zu wissen wie wichtig man für jemanden tatsächlich ist.

Alles Liebe
Epines




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Ronyababy

  • Gast
Re:Dasein für jeden
« Antwort #5 am: 05 Juli 2012, 22:01:52 »

Hallo Stachel und Epines

Erstmal Danke für eure Antworten und fürs zuhören. Das gibt es wirklich selten, das jemand zuhört
Ich habe meine Freunde gefragt, wo ich dachte sie sind meine Freunde....ob sie mal Zeit für mich haben, weil ich ein Problem habe
und mir es nicht gut geht.....dann kam eine erschlagene Antwort.....Lass uns mit deinem Psychokram in Ruhe. wir haben keine Zeit dafür.
Seh zu, wie du selber damit fertig wirst......

Das war schockierend für mich...Ich als Freundin...die immer zugehört hat und für jedem ein offenes Ohr hatte.
Heute bin ich schlauer und höre auch nicht mehr jeden zu und bin nicht mehr für jeden da

Aber ist das richtig? Soll ich gleiches mit gleichen vergeleten? Das sollte man doch nicht tun....oder?

Ich weiß echt nicht weiter, was ich machhen soll

Ja das schreiben hier fällt mir leichter und tut mir gut. Weil ich weiß, das man hier nicht vor dem Kopf gestoßen wird.
Hier wird man verstanden und bekommt Rat und Hilfe

aber dadurch das ich nun nicht mehr für alle da bin......ist mein Freundeskreis geschrumpft....leider und das tut so weh.....
ich fühle mich so als wenn man in den Hintern getreten worden ist....also hanem sie mich ausgenutzt und es nicht ehrlich mit mir gemeint.

dann kommen Tage, da fühle ich mich so allein, weil keiner da ist mit dem ich reden kann.

ich muss dazu sagen, das ich eine persönlichkeitsstörung habe und daher auch angst bekomme, das ich wieder in mein altes verhaltensmuster falle.
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Epines

  • Gast
Re:Dasein für jeden
« Antwort #6 am: 05 Juli 2012, 23:24:55 »

Hallo liebe Ronjababy

**Lass uns mit deinem Psychokram in Ruhe. wir haben keine Zeit dafür.**

Boah..., dass ist heftig, da fehlen mir gerade fast die Worte. So etwas fühlt sich echt an wie einen heftigen Schlag mitten ins Gesicht! Da muss man sich wirklich überlegen, ob man für solche Freunde überhaupt wichtig ist.

Ich hatte ein einziges Mal ein ähnliches Erlebnis. Einer Freundin hatte ich immer unspektakulär ausgeholfen wenn sie gerade pleite war. Sie hat auch alles immer pünktlich zurück bezahlt. Und einmal musste ich eine Rechnung bezahlen die nicht geplant war und ich war deshalb total pleite und habe sie gefragt ob sie mir aushelfen kann und da hat sie nein gesagt. Und noch nach gedoppelt sie müsse lernen nein zu sagen! Das hat mich tief verletzt. Ich habe heimlich geschmollt und mir geschworen ihr nie wieder auszuhelfen. Was ich auch stur tat. Meine Ablehnung hat sie nicht einmal verstanden, bis ich sie dann Jahre später - als sie sagte ich hätte mich sehr verändert und sei nicht mehr so hilfsbereit wie früher - informiert habe wie sehr mich ihre Abfuhr damals verletzt hat.

Wenn du also Gleiches mit Gleichem vergeltest wird es von den Anderen vielleicht auch nicht verstanden. Ich würde sie darauf ansprechen, ob sie es richtig finden, dass du immer für sie da bist, im Gegenzug jedoch deine Probleme und Ängste nicht ernst genommen oder gar als Psychokram abgetan werden. Bei manchen Menschen muss man deutlich aussprechen, dass man durch diese Äußerungen verletzt wurde, sonst merken sie es nicht.

Wenn dies nichts nützt wirst du dir vermutlich andere Freunde suchen müssen die mehr Verständnis für deine Lage haben.

Ich selbst habe kaum noch Freunde ohne Belastung, dadurch kann ich auch viel freier reden und sie auch.

Versuch nicht in das alte Verhaltensmuster zu fallen und lass dich nicht unterkriegen, denn es wäre doch schade wenn du abrutschst.

Alles Liebe
Epines
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Ronyababy

  • Gast
Re:Dasein für jeden
« Antwort #7 am: 09 Juli 2012, 23:11:51 »

hallo epines

dahast du recht, das da einem die worte fehlen. so ging es mir ja auch
aber ich hab meine lehren draus gezogen
werde mich on diesen freunden abwenden und auch nicht mehr für sie dasein
bringt ja eh ni
was solls....muss eben abwarten...bis die medis wirken...
bis jetzt ist noch nichts zu merken
bin ieleicht zu ungeduldig

bin ja froh, das ich hier schreiben kann, wenn man schon mit freunden nicht reden kann
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Adrenalinpur

  • Gast
Re:Dasein für jeden
« Antwort #8 am: 09 Juli 2012, 23:41:55 »

Dasein für jeden geht nicht. Und manchmal scheint es auch wie ein Zwang zu sein es zu müssen. Tausende "Freunde" zu haben müssen,  um zwanghaft als beliebt zu gelten zu scheinen. Es funktioniert nicht und macht zusätzlich noch Stress, den man selber in einer schweren Lebensphase überhaupt nicht brauchen kann. Freundschaften die lange halten sollen brauchen manchmal Pausen, beide Teile brauchen Freiraum zum atmen und um sich entwickeln zu können.

Ich habe vielleicht scheinen es wenige zu sein, sagen wir 3-5 Freundschaften die schon 15-20 Jahre halten, auch wenn man sich nicht immer sieht nicht immer trifft aber es sind die Besten. Weil das mit Vertrauen zu tun hat das nicht bewiesen werden muss.

Reden ist toll aber oft ist aneinander Denken noch besser.

LG Adre
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