schulanfang... yeah -.-...
nachdem ich im schulgebäude erstmal bemerkt hatte, dass ich die hälfte an schulsach auf dem schreibtisch daheim hab liegenlassen vor lauter morgenhektik, hab ich auch noch mathe wiedermal verkackt. nach der arbeit wollte ich einfach nur noch raus. der typische verdrängungsgedanke kam hoch, ich hörte musik, lenkte mich ab "bloß keine depressionen kriegen, das wird schon, es gibt noch mehr, es zählt noch mehr als das, nur nicht mehr daran denken." und schon kamen meine mitschüler aus dem zimmer gestürmt und ihr einziges erdenkliches thema, was sie finden konnten - natürlich die gerade von mir verhauene mathearbeit.
überall dieses hohle gelaber mit von wegen "oh nein, ich kann von glück reden wenn ich 5 punkte krieg!" nein, ich kann von glück reden, wenn ich dieses jahr hier bestehe, schoss es mir nur durch den kopf und schon gingen diese wilden spekulationen von ihren noten und die kursabrechnungen los. ich fühlte mich wieder einmal mehr als nur minderwertig. ich bin nicht dumm, redet es mir doch nicht ein, verdammt ich frage mich viel zu viel und bin dennoch gedankenlos, nur weil ich nicht meine emails wie die anderen nach der rundmail abgecheckt habe, die jeder scheinbar gekriegt haben soll. sie enthielt eine alte mathearbeit, von der scheinbar mehr als die hälfte in dieser arbeit drankam, klasse. und das ist nun bildung? das ist die tolle grundvorraussetzung für den einstieg in einen beruf? vorgetäuschtes wissen, was man aber wenn es schlag auf schlag kommt nicht einsetzen kann und deshalb bin ich jetzt ungebildet? weil ich als einzige kein wissen vorheuchle und zugeben kann über eine wissenslücke zu verfügen, die ich nicht einmal im traum noch zur allgemeinbildung zählen würde?
ich hätte wie alle anderen ins internet gehen sollen und den scheiss in mich reinfressen sollen, auswendig lernen, zahlen hinschreiben, auch wenn ich den sinn nicht verstehen würde, von dem was ich da kritzeln würde. "jah, das ist normal, man lernt es und vergisst es dann wieder. man braucht es nur für das und danach nie wieder." und jetzt erklär mir bitte jemand wie ich von diesem wahren UNwissen profitieren soll, durch ein abi, das alles enthält nur nicht das was ich wirklich als von mir aus eigener hand geschafft von mir als gut geheissen nennen kann?
"man kann nicht alles verstehen" natürlich nicht, aber wenn mathe so logisch ist und auf logik beruht und die menschen wohl ihre eigene logik besser verstehen sollten, wieso verdammt haben diese ach so schlauen denker kein system für die gesellschaft entwickelt, dass den menschen individuell gerecht wird? denn das wird uns doch immer eingeredet, wir sind individuen, oder nicht? aber in der schule sind wir alle gleich, müssen alle trotz verschiedener stärken, schwächen, interessen und talente in ein und dasselbe fachgebiet gehen. "das weiterführende abitur ist doch spezifisch." oh ja, davon habe ich sehr viel bemerkt bisher, ich war in der hoffnung weniger mathe und mehr ernährung zu erlernen, schließlich befinde ich doch auf einem ernährungswissenschaftlichen gymmie, so wurde es mir zumindestens gesagt, aber ich komme mir vor, als hätte ich mich irgendwann einmal in der tür verirrt und müsste jetzt dafür büßen.
habe gerade chemie gelernt. alkohole und glucose war zwar die überschrift, doch gesehen habe ich fremdwörter, chemische zusammenhänge, formeln und gleichungen, die mir alles sagen (vor allem bahnhof), nur nicht den zusammenhang zur ernährung, zum menschen. kaum fängt die schule an, verfalle ich wieder in meine alltägliche depressionen. in den ferien war ich beschäftigt, hab ich mich um mein umfeld kümmern können, habe gearbeitet, eine fremde stadt und einen fremden menschen besucht, ich war abgelenkt, war wieder einigermaßen auf den beinen habe ich gemeint. doch nun geht das alles wieder von vorne los. ich teile meine gliedmaßen in gedanken schon in mundgerechte stücke für jeden. heute dies und jenes, morgen das und das. ich bin dem nicht gewachsen. heute zum ersten mal nach über drei wochen wieder an todeswege und andere möglichkeiten gedacht. hab mich selbst dabei erwischt, wie ich vom ritzen zu tablettenmissbrauch schweifte. das von mir gefürchtete loch tat sich vor mir wieder auf. ich kriegte panik, schwere panik. wusste nicht was ich tun sollte. stand mit dem volleyball in sport in der hand und wollte ihn in meinen mund am liebsten stopfen, mich ersticken an dem kunstleder. ich stand reglos da, fühlte mich hilflos, als würde der nächste schritt mich völlig ins loch stürzen. nein, nein, nein, meine gedanken trifteten dahin. ich hatte alle mühe sie wieder einzusammeln. ich wollte doch aufhören so zu denken. ich darf nicht verzweifeln, ich pack das muss ich mir nur denken, einreden. doch dann kamen wieder die anderen mit ihren themen, schule, schule, immer nur schule. haben die denn kein leben? oder habe ich keines, dass ich mich nicht voll und gänzlich nur für schule interessieren kann? ich versau mir meine zukunft ( innerlich musste ich gerade wieder lachen bei dem begriff "meine zukunft"). jeder sagt mir ich sei zu ungeduldig, dabei rast die zeit gerade so an mir vorbei, ich kann sie gar nicht einfangen, ich hänge hinterher. ich hänge schon mein ganzes leben nur hinterher, ich war nie eine streberin, habe nie die schule als höchste priorität angesehen und verdammt ja, ich fühle mich mich in eine schulblade mit den vollidioten abgeschoben, nur weil ich nicht nur lernen kann. ich fühle mich so schnell ausgelaugt und fertig, fühle mich so schnell zu boden gedrückt. ich komme heim und bin nervlich am ende.ich bin am rande des wahnisnns. ich komme aus der schule und das erste was ich machen soll ist gleich wieder an den schreibtisch mich zu hocken und mir noch mehr müll in mein hirn stopfen. ich bin so träge und müde, ich bin immer müde nach der schule.
hör ich mir das gerede der anderfen an, mache ich mich fertig,
denke ich an schule mache ich mich fertig,
will ich lernen mache ich mich fertig und
frage ich mich nach dem grund, merke ich, ich bin fertig.
scheisse, wieso will jeder immer irgendwas von mir. wieso wollen alle ein stück von meiner zeit haben, wieso soll ich mich zerteilen, was wollen die menschen von mir denn bloß und warum können die menschen, denen ich gerne mehr von meiner zeit schenken würde sie nicht einfach annehmen und sich freuen. wieso muss ich alles unter einem hut kriegen? und wieso schaff ich es nicht? wieso denke ich so schnell ans sterben, nur weil ich nicht sitzenbleiben will, weil ich kein weiteres jahr vergeuden will, weil ich endlich sehen will, ob ein kunststudium mich fördern würde oder auch nur eine enttäuschung mehr wäre in meinem leben. viel zu schnell vergess ich mich und meine mitmenschen sobald ich in depressionen verfalle und jedesmal wird mir dann wieder bewusst...