Hallo zusammen,
bin der Neue hier im Forum und dachte zum Einstieg teile ich mal diese Geschichte aus meinem Leben, hoffe sie gefällt und/oder inspiriert.
Als Ich in der zweiten Klasse war, hat uns die Klassenlehrerin eine Aufgabe erteilt und zwar malt einen Vogel, normale beschäftigungtherapie halt. War kein guter Maler und hatte nicht wirklich Lust dazu. Das Ergebniss war so ziemlich das unansehnlichste Bild das ich bis zu dem Zeitpunkt je gesehen habe, mein erster gedanke war " Das ist aber ein häßlicher Vogel, denn kann ich niemand zeigen".
Also überlegte ich mir was tun mit dieser Abscheulichkeit.. wegwerfen kam mir nicht in den Sinn aber was ähnliches, ich hab das Bild meiner Lehrerin geschenkt. Die ich eh nicht leiden konnte, da ich zwar ein guter schüler war aber nicht wirklich Interesse an dem hatte was Sie von einem wollte, wie so ziemlich jeder 8 Jährige wollte ich viel lieber raus und Spielen. Außerdem hab ich im Unterricht lieber gequatscht als aufmerksam zuzuhören, was mir irgendwann einen eiskalten griff in den Nacken einbrachte den ich Ihr nicht verzieh.
Als ich mit einem Lächeln das Bild bei der Lehrerin Losgeworden bin und den Klassenraum verließ war der Vogel aus meinem Gedächtnis verschwunden.
1 Jahr später zog die Lehrerin in meine Straße und ich durfte jedesmal auf Ihr Haus blicken als ich mein eigenes verließ, und so zeimlich jedesmal bekam ich eine schlechtes gefühl dabei. Das Verhältniss mit der Lehrerin wurde nie besser.
Das ganze ging so etwa 22 Jahre bis sich die Lehrerin und ihr Ehepartner in ihr Rentenhäuschen in der Nachbarstadt zurückzogen.
Als ich eines Tages von der Arbeit nach Hause kam und nach meinen Eltern schaute stand auf dem Sideboard, in der Diele neben dem Telefon, ein Bilderrahmen.
Ich sah mir das Bild an und das erste was ich dachte war: " Das ist aber ein häßlicher Vogel"
Nachdem ich meine Mutter gefragt hatte woher das Bild stammt und Sie mir mitteilte das es von meiner ehemaligen Grundschullehrerin stammt, war ich erstmal platt.
Stellte sich heraus sie hat das Bild eingerahmt und es stand über 20 jahre auf ihrem Schreibtisch.
War natürlich sehr gerührt und bedankte mich ausführlich in einem Brief bei Ihr.
Diese Geschichte hat mir jedenfalls gezeigt wie weit kleine freundliche Gesten(wenn auch auf anhieb nicht so gemeint) reichen können.
Das Freundlichkeiten keine Nichtigkeiten sind sondern für andere Menschen sehr viel mehr Bedeutung haben können als wie man selber wahrnimmt.
Der Schlag eines Kolibri der einen Sturm auslösen kann!
Diese Geste erreichte mich zu einer Zeit in der es mir sehr Schlecht ging und die Erinnerung und natürlich das Bild, das jetzt bei mir im Regal steht, helfen mir die Welt in einem größeren Rahmen zu sehen und auch etwas besser zu schätzen.
Der häßliche Vogel der so ziemlich an qualität nicht verloren hat bis Heute mag zwar nciht schön anzusehen sein und macht mich nciht Froh, aber jedesmal wenn ich ihn sehe spitzen sich meine Mundwinkel etwas und ich fühle Wärme.
Und für die wo sich jetzt Fragen.. nein meine kunstfertigkeiten sind bis Heute noch auf dem selben Stand. ;)
Danke fürs Durchlesen.