Autor: Zerberus
« am: 30 Dezember 2010, 09:45:20 »
Mein Ich schützt mich nicht vor Ablehnung.
Aber es gibt mir den Blick für das Ich, das mich ablehnt, und ich erkenne mich und das andere Ich als Wir auch in der Gegenposition.
Angst vor Ablehnung. Angst vor Schmerz. Angst vor Einsamkeit.
Angst davor ungeliebt zu sein. Ist diese Angst kein Wir?
Mich zu schützen indem ich selbst Schmerz zufüge, meinerseits ablehne, andere in die einsame Stellung dränge. Ist das kein Wir?
Suche nach Anerkennung, Zuspruch, Bewunderung, ja Liebe. Ist das kein Wir?
Je unliebenswerter ich mich gebe, desto lauter schreit mein Ich nach Geliebtsein, Gehörtwerden, Verstandenwerden, Gemochtsein.
Ist das kein Wir?
Je weiter ich mich absetze, das Gegenüber (von oben herab) beurteile, einordne, in eine Schublade stecke, es mundtot und unschädlich mache, entschärfe, desto überlegener und sicherer fühle ich mich.
Ist das kein Wir?
Sicher kann ich sagen: Das hier bringt mir nichts mehr. Andere Meinungen bereichern mich nicht mehr. Ich habe es nicht nötig, von anderen beurteilt zu werden.
Könnte ich zweifellos und ohne Mühe.
Die Menschheit bringt mir nichts mehr, andere Menschen interessieren mich nicht mehr, ihre Sicht auch von mir ist ohne jede Bedeutung für mich.
Ist das das Ziel?