Hallo liebe Andrea
**Es stimmt schon, dass sehr viel zusammen kommt; leider rechtfertigt es mein Verhalten nicht :( Seit Mitte August geht das nun so. Ich bin aggressiv, ich weine, bin gereizt, habe Stimmungsschwankungen, will nicht mehr vor die Tür, mir ist alles zu viel, ich habe Alpträume, bin unruhig, will nichts mehr unternehmen, mich nicht mehr hübsch machen, habe keine Freude, will alleine sein und dann wieder nicht.**
Wenn Menschen an die Belastungsgrenze kommen, reagieren sie meist so wie du es beschreibst. Ich kenne diesen Zustand von mir selbst nur allzu gut, ich hatte schon 2 Mal ein Burnout und erst beim letzten Mal, habe ich dies als Zeichen meines Körpers erkannt, der mir sagen will:" So machst du nicht weiter!". Der Wunsch nach Ruhe wurde immer stärker, man ist kraftlos, erschöpft und jede Kleinigkeit lässt explodieren. Danach fühlt man sich schlecht und schuldig, weil man ausgerastet ist. Es trifft ja dann auch meistens die Falschen, nämlich jene die nichts dafür können, dass es einem schlecht geht, die aber gerade mal zur Stelle sind.
Wenn man verbal einfach immer hilfloser wird, dann kann ich mir gut vorstellen, dass man mal zuschlägt, dies ist dann aber echt ein Alarmsignal. In so einer Situation hilft manchmal der Boxsack, oder schlicht ein Kissen auf das man eindreschen kann, um diese Wut los zu werden, denn das ist es was man oft in solchen Situationen fühlt, Wut und die muss irgendwie raus, sonst reisst sie uns mit in die Tiefe. Ich bin früher einfach los gerannt wenn ich merkte, dass ich kurz vor dem explodieren bin, dass hat mir oft geholfen.
Mit der Zeit stößt man auf diese Weise alle von sich, die man eigentlich gerade am Meisten liebt und brauchen könnte, sogar ihre Fürsorge kann dann nerven und ihr Mitleid sowieso...
Ich kenne viele, die mehrere Therapien erfolglos hinter sich brachten und irgendwann einen wunderbaren Therapeuten gefunden haben, dem sie vertrauten und dem sie sich öffnen konnten, denn viel wichtiger als die Form der Therapie ist ein Therapeut mit dem man sich gut versteht und der empathisch ist.
Wenn eine Therapie zwischen dem Patienten und dem Therapeuten ausartet (beim Patienten oft Trotz, beim Therapeuten Enttäuschung über mangelnden Erfolg), wird sie auch nichts bringen. Es gilt also jemanden zu finden dem man vertraut, mit dem man sich gut versteht und wo man auch bereit ist, alles auszuprobieren was einen weiter bringt.
Deinem Freund vorzuschlagen, dass er hier ein wenig liest halte ich für eine prima Idee.
Ob du nun Burnout, Depressionen, ADHS, Borderline, oder sonst etwas hast, ist im Grunde nicht das Wichtigste, wichtig ist einzig, dass du bereit bist etwas zu unternehmen damit es dir besser geht und ich finde bei deiner Selbsterkenntnis bist du bereits auf dem richtigen Weg.
Alles Liebe Dir
Epines